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Kombinationen

Blitzgewitter

von Reinald Kloska, September 2003

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   Wofür spielen wir stundenlange Turnierpartien? Es wird sicherlich nicht wenige geben, die behaupten, es würde ihnen Spass bereiten. Für Masochisten mag dies zutreffend sein, ja es muss ihnen ein Hochgenuss sein, gedrückte und verlorene Stellungen endlos in die Länge zu ziehen. Wichtig ist, dass ihnen ein Sadist gegnübersitzt, der mehr gefallen an gewonnenen Stellungen als am Partiegewinn selbst hat, denn so lange die Partie läuft, kann er seinen Kontrahenten quälen.

   Warum aber nehmen normale Mensche diese Strapazen auf sich? Versuchen wir einen Vergleich mit einer anderen Sportart, dem Fußball. Jeder Fußballer (na ja, die Dortmunder vielleicht ausgenommen - und, gibt es St Pauli noch?) will spielen, Training hingegen ist eher weniger beliebt. Dennoch ist ihm, dem Fußballer, bewusst, dass er das Training benötigt, um im Spiel fit zu sein und gut spielen zu können. Ebenso verhält es sich im Schach. Die quälenden langen Partien sind ein Mosaikstein im Trainingspensum des Blitzspielers. Durch sie sieht, lernt und versteht er die Stellungen, erfährt welche Pläne sinnvoll oder falsch sind und schult seine Kombinationsgabe und Technik.

   Andererseits sind die Turnierpartien überaus gefährlich. Hat man sich erst einmal an die hier herrschende Bedenkzeit gewöhnt, können 5 Minuten plötzlich unwahrscheinlich kurz wirken. Das 5 Minuten jedoch fast eine Ewigkeit sind, kann jeder an sich selbst erfahren. Versuchen Sie einmal, 5 Minuten lang die Luft anzuhalten. Sie werden sehen, 5 Minuten können verdammt lang sein. Natürlich ist es nicht wirklich zielführend, Luftanhalten als Trainingsmethode zu nutzen, hier muss es einen anderen Weg geben, um die Zeiteinschätzung zu üben.

   An dieser Stelle kommt das 3-ab zum Zuge. 3-ab bedeutet, dass man eine Partie mit 3 Minuten Bedenkzeit pro Spieler spielt. Der Sieger des Spiels erhält in der nächsten Partie nur noch 2 Minuten. So geht es fort, bis einem Spieler nur noch eine Minute zur Verfügung steht. Gewinnt er auch diese Partie, so hat er den kleinen Wettkampf für sich entschieden. Folglich werden bei so einem kleinen Wettkampf mehrere Partien mit drei Minuten und weniger Bedenkzeit gespielt. Danach erscheinen 5 Minuten als exorbitant hohe Bedenkzeit.

   So trainiert ist man für eine normale Blitzpartie wohlgerüstet. Dies trifft auch für Hartmut Metz zu, dem am vergangenen Donnerstag ein Kleinod der Blitzgeschichte gelang. Würden Sie die Schlusskombination ebenfalls in kürzester Zeit erkennen, oder benötigen Sie noch ein wenig Training?











Aschenberg - Metz



13...Sf4 14.De5??
Warum erhält 14.De5 zwei Fragezeichen?

Die Lösung der Schachkombination



   Für Beiträge im Forum haben Sie exakt 2 Minuten Zeit, zudem müssen Sie Fan von Borussia Dortmund oder vom FC St. Pauli (wenn es die noch gibt) sein.


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