KombinationenBauerngewinn war nicht nötigvon Reinald Kloska, März 2003 |
Was soll man machen, wenn man deutlich besser steht und einem zudem mehrere vorteilhafte Möglichkeiten zur Verfügung stehen? Gut, man kann sich als erstes befriedigt zurücklehnen und seiner eigenen guten Stellung huldigen. Danach steht man auf und versucht jedem, der irgendwie ansprechbar ist, zu erklären, dass man heute besonders gut drauf ist und der Gegner, obwohl er meisterlich gespielt hat, keine Chance besaß, auch nur annähernd an Ausgleich denken zu dürfen. Innerlich befriedigt begibt man sich ans Brett zurück und führt nun einen der vielen zum Sieg führenden Züge aus.
So hat der Führer der weißen Steine in der untenstehenden Stellung aber sicher nicht gehandelt, denn es war keine Selbstdarstellung angesagt, sondern es ging um den Mannschaftssieg. Nach gründlichem Nachdenken fand er eine gute Fortsetzung und konnte die Partie binnen der nächsten 10 Züge für sich entscheiden. Zwar war diese kurze Entscheidung letztlich dem unglücklichen 34. Zug des Schwarzen zu verdanken, doch war die gespielte Fortsetzung gut genug, um den Stellungsvorteil bei aktivem Spiel zu halten.
Aber Weiß hätte auch anders entscheiden und statt 27. Se5 sich einen Bauern einverleiben können. Wie hätte Weiß spielen müssen, um einen Bauern zu gewinnen? Ob dieser Bauerngewinn ebenso schnell gewonnen hätte, wie die Partiefortsetzung, ist allerdings sehr fraglich - aber sehen sollte man ihn trotzdem.
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Oberliga Baden, Februar 2003
Die Lösung der Schachkombination
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