Usbeke denkt schneller als FavoritenRustam Kasimdschanow im WM-Finale gegen Adamsvon FM Hartmut Metz, 10. Juli 2004 |
Jedes Spiel fängt bei 0:0 an. Diese alte Binsenweisheit der Fußballer bekam auch Weselin Topalow zu spüren. In der vergangenen Woche berichteten wir noch über die bestechende Form des Bulgaren. Bei seinem sensationellen Siegeslauf bei der Schach-WM in Tripolis gab Topalow in den ersten zehn Partien nur ein Remis ab! In der sechsten Runde, dem Halbfinale, kam der Weltranglistensiebte aber gegen Rustam Kasimdschanow nicht über vier Unentschieden hinaus. Erneut ging der Usbeke in den Schnellschach-Tiebreak - und erneut setzte sich die Nummer zwei von Bundesligist SG Solingen gegen einen haushohen Favoriten durch.
Rustam Kasimdschanow
Zuvor hatte Kasimdschanow schon Vizewelt- und Europameister Wassili Iwantschuk (Ukraine) sowie den russischen Mitfavoriten Alexander Grischuk in der Verlängerung eliminiert. Topalow musste sich gegen den Weltranglisten-54. ebenso wie Grischuk im Schnellschach mit 0:2 beugen. Als letzte Hürde türmt sich vor dem 25-jährigen Favoritenschreck noch Michael Adams auf. Ein gutes Omen? Kasimdschanow ist gegen den Engländer im Kampf um den WM-Titel des Schach-Weltverbandes FIDE wiederum krasser Außenseiter. Immerhin hat der Usbeke unabhängig vom Ausgang des Duells über sechs Partien 70 000 Dollar Preisgeld sicher. Der neue FIDE-Weltmeister erhält 100 000 Dollar.
In der Vorschlussrunde hatte der 32-jährige Adams das Wunderkind Teimour Radjabow gestoppt. Nach dem Auftaktsieg genügten dem Box-Fan drei Unentschieden zum K.o.-Schlag gegen den 17-jährigen Aserbaidschaner. Nachstehend eine brillante Partie des unglücklichen Topalow aus dem Viertelfinale gegen Andrej Charlow.
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Charlow,A (2593) - Topalow,W (2737) [C24]
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