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China auf dem Vormarsch

Reich der Mitte beherrscht den Weltcup

von Hartmut Metz

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   Bei den Damen räumt China bereits ab, was abzuräumen ist. Die Schachspielerinnen aus dem Reich der Mitte verleibten sich in Shenyang nach der Weltmeisterschaft durch Xie Jun und Mannschafts-Gold bei der Olympiade nun auch den erstmals ausgetragenen Weltcup ein. Sah es nach der Vorrunde fast nach einem chinesischen Alleingang aus, ehe der Rest der Welt konterte, überstand nur Xu Yuhua das Viertelfinale. Die bisher unbekannte 24-Jährige genügte aber, um die Erfolgsserie der Asiatinnen fortzusetzen. Erst eliminierte sie die Schwedin Pia Cramling, dann schlug Xu Yuhua im Endspiel die Russin Natalia Schukowa mit 1,5:0,5.

   Die Anstrengungen Chinas dokumentiert nicht nur die Ausrichtung des sehr gut dotierten Weltcups. Yuhua erhielt 24 000 US-Dollar für ihren Sieg, der Inder Viswanathan Anand bekam für das 1,5:0,5 über Jewgeni Barejew 50 000 US-Dollar. 30 000 blieben dem Russen. Auch im Herrenbereich blüht China auf. Erstes Anzeichen hierfür war Bu Xiangzhi, der mit 13 Jahren jüngster Großmeister aller Zeiten wurde. Inzwischen kommen die besten zehn U12-Spieler in der Weltrangliste komplett aus dem Riesenreich! Unter den Top 100 der Männer finden sich ebenfalls schon sechs Chinesen. Nur Russland übertrifft noch diese Zahl.

   Vermutlich nicht mehr lange. Dann will der Sportverband ebenso das westliche Schach dominieren wie die chinesische Variante. Momentan ist das Verhältnis aber mit zwei Millionen gegenüber 200 Millionen Spielern noch krass unterschiedlich. Auf internationaler Ebene streben die Chinesen eine Dominanz an wie einst die Sowjets zu Zeiten des Eisernen Vorhangs. Dass sie auf dem besten Weg dazu sind, demonstrierten die Herren-Großmeister mit ihrem überraschend starken Abschneiden bis zur Runde der letzten Acht.

   Im Halbfinale lag Xu Yuhua mit 0:1 gegen Cramling zurück. Mit einem hübschen Damenopfer schaffte sie aber den Ausgleich und setzte sich in der Verlängerung mit 3:2 durch.









Stellung nach:

Yuhua,X - Cramling,P [B45]
Halbfinale World Cup, Shenyang, 2000

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Sc6 6.Sdb5 Lc5 7.Lf4 0-0 8.e5 Se8 9.Se4 Le7 10.Ld3 a6 11.Dh5 g6 [11...axb5 A) 12.Sf6+ Sxf6 13.exf6 Lb4+! (13...g6 14.fxe7 gxh5 15.exd8D Txd8 16.Ld6+-) 14.c3 g6 15.Dh4 Lc5 16.b4 Sxb4 17.cxb4 Lxb4+ 18.Ke2 Lc3 19.Lg5 Lxa1 20.Txa1 h5 21.g4 Dc7 22.gxh5 De5+ 23.Kf3 Ta4-+; B) 12.Sg5 12...h6 13.Sh7 Da5+ 14.c3 b4 15.Sxf8 Lxf8] 12.Dh6 axb5 13.h4 f5 14.h5 g5 15.Sxg5 Lxg5 16.Lxg5 Da5+ 17.Ld2 b4 18.f4 Tf7 19.g4 Se7 20.Tg1 Tg7 21.Ke2 Kh8 22.gxf5 Sxf5 [22...Sg8 23.Txg7 Sxh6 24.Te7 Dd8 25.f6 Sf5 26.Lxf5 exf5 27.Tg1 Sxf6 (27...d6? 28.f7 Sg7 29.h6 mit undeckbarem Matt.) 28.exf6 Ta6 29.Tgg7 Te6+ (29...Txf6 30.Txh7+ Kg8 31.Teg7+ Kf8 32.Lxb4+ d6 33.Th8+ Kxg7 34.Txd8) 30.Le3 Txe3+ (30...Txe7? 31.fxe7 De8 32.h6 und Weiß gewinnt.) 31.Kxe3 Db6+ 32.Kf3 Dxf6 33.Txh7+ Kg8 34.h6 Dc6+ 35.Kf2 Dxc2+ 36.Kg3 Dd3+ 37.Kh4 Dd4 38.Teg7++-] 23.Txg7!! Sxh6 24.Txh7+ Kg8 25.Tg1+ Kf8 26.Txh6 Ke7 27.Th8 d6 28.h6 Ld7 29.h7 dxe5 30.Thg8 e4 31.h8D exd3+ 32.cxd3 Dc5 33.Dh6 Df5 34.T1g5

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