Erich Ernst ist ein reger Problemkomponist. Rund 800 Aufgaben hat er seit 1936 komponiert. Knapp die Hälfte davon sind in Zeitungen und dem Gemeindeanzeiger in Rheinmünster veröffentlicht worden. Eine stolze Zahl. Der geistig rege Schwarzacher, der vor kurzem seinen 80. Geburtstag feierte, sitzt aber auch immer noch aktiv am Brett. War sein Verein in Schwarzach zwölf Jahre nach seiner Gründung 1959 wieder aufgelöst worden, scheint Ernsts Neugründung anno 1988 in Rheinmünster diesmal auf festeren Beinen zu stehen. Der Klub hat sich heuer erstmals in der Bezirksklasse etabliert.

   Erste Probleme und Studien veröffentlichte das Rheinmünsteraner Flaggschiff in Sachen Schach 1953. Anlässlich des Badischen Schachkongresses, den sein damaliger Klub, die Karlsruher Schachfreunde, zum 100-jährigen Vereinsjubiläum ausrichteten, traute sich Ernst 17 Jahre nach seinem Problem-Erstling an die Öffentlichkeit. Richtig intensiviert hat er das Hobby jedoch erst nach seiner Pensionierung 1985.

   Drei interessante Stellungen hat der 80-Jährige der BT-Schachspalte als Urdrucke überlassen. In der ersten Aufgabe ist Weiß am Zug und rettet sich noch ins Remis. Wie ist der Freibauer auf a2 zu stoppen (Lösungen am Ende des Textes)? In der zweiten Position setzt Weiß am Zug den Gegner in drei Zügen matt. In der letzten Stellung geht es noch einen Zug schneller. Wegen eines hübschen Zugzwangs kann Schwarz das Matt in zwei Zügen nicht verhindern.

Studie, Weiß hält Remis:

Matt in drei Zügen:

Matt in 2 Zügen:

Lösungen

1.: Weiß nutzt ein Pattmotiv zur Rettung: 1.Te7+ Kf5 (oder Kd5) 2.Txe5+! Kxe5 3.Lf8 Kf6 (nichts bringt a1D wegen Lf6+) 4.Lb4! a1D 5.Lc3+! Dxc3 patt.

2.: 1.d4 (droht Dxe5 matt) 1...Lxd4 2.Kd8 und nach einer beliebigen Fortsetzung sorgt 3.Txg4 für das Matt. Nach 1...Txd4 2.Kxb6 ergeben sich drei Mattwege: 2...Td6 3.Sg2 und 2...Txe4 sowie 2...Kxe4 werden durch 3.Txg4 gekontert.

3.: 1.Dg8! Ein schöner Zugzwang. Das Motiv erlaubt nach jeder schwarzen Fortsetzung umgehend ein Matt.