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Zehnter Kuppenheimer Pokalsieg

Mühsamer Erfolg über OSG Baden-Baden nach Blitz-Verlängerung

von FM Hartmut Metz, 1. März 2009

 

Pech für Kuppenheim: Die tags darauf in der Bundesliga antretende Topformation der OSG Baden-Baden gab sich kein Stelldichein im mittelbadischen Pokal-Finale. Alexej Schirow, Peter Swidler, Michael Adams und Sergej Mowsesjan - immerhin noch die Nummer zehn auf der Welt und damit gerade gut genug für Brett vier beim deutschen Meister (natürlich nur, wenn Weltmeister Viswanathan Anand und Magnus Carlsen andere Turniere wie jetzt in Linares spielen) - hätte man gerne in der Knöpflestadt begrüßt. Letztlich schickte der deutsche Meister eine Nachwuchstruppe ans Brett, die genügte, um der Caissa-Rochade einen offenen Kampf zu liefern.

Nach fast fünf Stunden waren vier Schwarz-Siege perfekt! So ging es nach dem 2:2 und der ausgeglichenen Brettwertung (5:5 - Siege an den Brettern eins und vier wurden durch die der Gäste an zwei und drei egalisiert) in die Blitz-Entscheidung. Dort machten Hartmut Metz, Hubert Schuh, Velimir Kresovic und Hans Wiechert allerdings kurzen Prozess und siegten mit 4:0. Wie unnötig die Verlängerung war, belegt das Spielen in Unterzahl der Kurstädter! Beim Stand von 2:1 für Kuppenheim verabschiedete sich Julia Bochis, weil sie sich nicht vorstellen konnte, wie Florian Dinger noch den Ausgleich schaffen sollte in einem Endspiel mit Läufer und drei Bauern gegen Springer und drei Bauern. Es war auch im Prinzip "tot" remis - ehe Hubert Schuh in einer langen Abwicklung den Verlustzug "fand". Er hatte alle Bauern am Königsflügel abgetauscht und erlaubte so Schwarz, den a4-Bauern zu erobern. Gegen den verbliebenen a5-Bauern schien das Unentschieden Formsache zu sein, doch Schuh "vergaß" seinen Springer auf h4, der nach einem Läuferzwischenschach auf d4 mit Le5 abgeschnitten wurde! Umgehend streckte Schuh die Waffen. Schade um den halben Punkt an Brett zwei, den sich der Kuppenheimer gegen den mit weitem Abstand stärksten Baden-Badener (2339 DWZ) dank zuvor soliden Spiels verdient hatte.

Statt 2,5:1,5 hieß es so plötzlich nur 2:2. Auch Velimir Kresovic hatte eine haushohe Gewinnstellung gegen Slavik Sarchisov verdorben. Dabei besaß der Kuppenheimer eine Qualität und eine halbe Stunde Bedenkzeit mehr auf der Uhr als der bald in Zeitnot kommende Baden-Badener. Trotzdem stellte Kresovic die Dame ein, weil er einen Figurenverlust fürchtete, der gar nicht drohte ... Für die Führung des Titelverteidigers sorgte Hans Wiechert. Er schien zunächst kritisch gegen Julia Bochis zu stehen. Doch zusehends versandete die Initiative von Weiß an Brett vier. Im Endspiel war Wiechert Herr der Lage und vollstreckte sicher. Am eindeutigsten und logischsten verlief die Partie an Position eins - auch wenn Lukas Fiderer sich irgendwann "auf Gewinn" stehend wähnte. Tatsächlich stand er gegen Hartmut Metz früh mit dem Rücken zur Wand. Eine Ungenauigkeit nach Metz'schem Bauerngewinn gewährte Fiderer nochmals Gegenchancen. In haarsträubender Zeitnot mit vier Zügen in elf Sekunden fand er die beste Fortsetzung aber natürlich nicht. Eine Sekunde hatte der Baden-Badener zwar noch nach dem 40. Zug auf der Uhr, doch Metz setzte ihn jetzt in zwei Zügen matt.

Im Blitz verlief das Match endlich einseitig. Nach der kampflosen Führung von Wiechert vermeldete Kresovic bald das 2:0. Schuh bewies anschließend seine außerordentlichen Blitzqualitäten und erhöhte gegen Dinger auf 3:0. So ging es im letzten Duell nur noch um die Höhe des Sieges: Metz verdarb eine fulminante Angriffsstellung in den Verlust. Er stellte eine Figur ein, als beide Recken in hochgradige Zeitnot gerieten. Das Endspiel war aber eh lediglich eine Frage der Zeit - und die überschritt Fiderer, während Metz nach dem undurchsichtigen Gehacke zwei Sekunden auf der Uhr blieben. Der zehnte mittelbadische Pokalsieg der Schachgemeinschaft war einer der am härtesten erkämpften.

1 Metz,Hartmut (2246) - Fiderer,Lukas (2073) 1:0, 2 Schuh,Hubert (2262) - Dinger,Florian (2339) 1:0, 3. Kresovic,Velimir (2206) - Sarchisov,Slavik (2031) 1:0, 4 Wiechert,Hans (2150) - Bochis,Julia (2060) 1:0











Fiderer,L (2073) - Metz,H (2246) [B12]
Kuppenheim - Bad.-Baden 2:2 (Blitz 4:0), 27.02.2009

1.e4 c6 2.d4 d5 3.e5 Lf5 4.h4 h5 5.c4 e6 6.Sc3 Se7 7.Sge2 dxc4 8.Sg3 Lg6 9.Lxc4 [ 9.Lg5 Db6 10.Dd2 Db4 11.a3 Db3 12.Tc1 Sd5 13.Sce4 b5 14.Le2 Sd7 15.0-0 S7b6 16.Sc3 b4 17.axb4 Dxb4 18.f4~~ Adams - Karpow, Tilburg 1996.] 9...Sf5 10.Sxf5 Lxf5 Schwarz zieht zwar ziemlich oft mit dem Läufer - aber da Weiß auch schon drei Züge mit dem Springer von g1 aus verschwendet hat, kann sich der Nachziehende das erlauben. Die Stellung ist ausgeglichen. 11.Lg5 Le7 12.Dd2 Sd7 13.a4?! Gibt Schwarz ohne Not die Kontrolle über b4. 13...Sb6= [ 13...Lxg5 14.hxg5 De7 15.a5 0-0-0 16.a6 b6 ( 16...Sxe5 17.axb7+ Kxb7 ( 17...Kb8?? 18.Df4 ) 18.La6+ Ka8 19.De2 Sg6 wirkt riskant, ist aber spielbar für Schwarz.) ] 14.Lb3 a5 15.De3 Dd7 [ 15...Lxg5 ist nun noch mehr eine Alternative im Vergleich zu der Variante zwei Züge zuvor.] 16.Td1 Lb4 Der schwarzfeldrige Läufer kann sich noch als nützlich erweisen, vor allem, wenn es um die Kontrolle des Springers geht, der vielleicht irgendwann gen d6 strebt. 17.0-0 Sd5 18.Lxd5?! [ 18.Sxd5 exd5~~ ( 18...cxd5 19.Tc1 0-0 20.De2 Lg4 21.Dd3 Tfc8 führt zum völligen Ausgleich.) ] 18...cxd5! [ 18...exd5 ist auch in Ordnung - so aber provoziert Schwarz den Springer-Ausflug nach b5, wonach Schwarz die besseren Aussichten genießt, weil dem erstarkten Läufer auf f5 plötzlich ein Widerpart fehlt.] 19.Sb5 [ 19.Sa2 Dxa4 ] 19...0-0 20.Tc1 Tfc8 21.De2 Lg4 22.f3?! Schwächt die Königsstellung ohne Not. [ 22.Dd3 Tc6=/+ ] 22...Lf5 23.g4? Legt den eigenen König bloß, ohne dem gegnerischen Monarchen dadurch ans Leder gehen zu können. Der weißfeldrige Läufer erweist sich als prächtiger Schutz. 23...Lg6! 24.Ld2 Le7 25.Lc3?! [ 25.Lg5 Lf8-/+ ] 25...hxg4 [ 25...Tc4 26.b3 Tc6 27.g5 Tac8 28.Dd2 b6 ist etwas besser für Schwarz, kann Fiderer aber vermutlich halten.] 26.fxg4 Lxh4 27.Tf3! De7?! [ 27...f5!? 28.Sd6 fxg4 29.Tff1 Lf5 30.Sxc8 Txc8 31.Lxa5 Txc1 32.Txc1 Dxa4 33.Dd2 Kh7=/+ ; 27...Lg5 28.Tcf1 Tc4 29.b3 Tc6 30.Th3 Lh6 31.Dh2 Dd8 ( 31...Txc3 32.Txc3 Tc8 33.Tff3 Txc3 34.Txc3 Dd8+/= ) 32.Ld2 Tc2 33.g5 Txd2 34.Dxd2 Lxg5 35.Dh2 Lh6 36.Sd6 Db6 37.Df2 Tf8 38.Tg3 Kh7 39.Txg6 fxg6 40.Dxf8 Dxd4+ 41.Kg2 ( 41.Tf2 Le3 42.Sxb7 Dg4+ 43.Kf1 Dd1+ 44.Kg2 Dg4+= ) ] 28.Sd6?! [ Auf 28.Tcf1 hatte ich 28...Dg5 29.Th3 Lh5 geplant - doch das scheitert an 30.Txh4 Dxh4 31.gxh5 Tc4 32.Tf2+/= ( 32.b3? Txc3 33.Sxc3 Dxd4+ 34.Df2 Dxc3 35.Dxf7+ Kh8 36.Dxe6 Dxb3 37.h6 De3+ 38.Tf2 Dc1+ 39.Kg2 Tg8 40.h7 Dg5+ 41.Kf1 Td8 42.Tf7 Kxh7 43.Tf3 Dc1+ 44.Kg2 Dc2+ 45.Kf1 Dd1+ 46.Kg2 De2+ 47.Kg3 De4 48.Kf2 Dd4+= ) ] 28...Dg5 29.Tff1 Tc7 30.Ld2 De7?! [ 30...Dd8 ist besser, um auch den Rückzug des Läufers nach e7 zu haben.] 31.Dh2 Txc1 32.Txc1 Lg5 33.Lf4 Tf8 34.Tc3 Lxf4 35.Dxf4 Dh4! Trotz Zeitnot, vor allem von Fiderer, der mittlerweile weniger als eine Minute auf der Uhr hatte, bisher von beiden Seiten optimal gespielt. 36.Tc1? [ 36.Kg2 De1 37.De3-/+ war zäher. Aber mit inzwischen nur noch elf Sekunden hatte Fiderer keine Gelegenheit mehr, groß nachzudenken.] 36...Lh5 [ 36...b6 kommt ebenso in Betracht. Ich wollte aber in der gegnerischen Zeitnot in den Angriff übergehen.] 37.Sxb7 Tb8? [ 37...f6! gewinnt am einfachsten. 38.Tf1 g5 39.Df3 Lxg4 40.Df2 Dh5 41.exf6 Le2 42.Tc1 Lf3 43.Dh2 Dg4+ 44.Kf1 Lg2+! 45.Ke1 De4+ 46.Kd2 Dxd4+-+ 47.Ke1 De3+ 48.Kd1 ] 38.Sd6?? [ 38.Tc7! war Pflicht. 38...Dxg4+ 39.Dxg4 Lxg4 40.b3 Ld1 41.Sxa5 Lxb3 reicht nicht so einfach, wie ich dachte. 42.Sc6 Ta8 43.a5 La4 ( 43...Ta6 44.Se7+ Kf8 45.Sc6 g5 46.Sd8 ) 44.Sa7 Kh7 45.Txf7 ( 45.Kf2 Kg6 46.Kf3 Tb8 47.Sc8 Ld1+ 48.Kf2 Tb2+ 49.Ke1 Le2 50.Sd6 Ta2 51.Txf7 Lg4 52.Ta7 Kg5 53.Txg7+ Kf4 54.Tb7 ( 54.Sb7?? Ke3 55.Kf1 Lf3 56.Kg1 Ta1+ 57.Kh2 Kf2 58.Tg1 Txg1 59.a6 Th1# ) ) 45...Kg6 46.Tc7 Kf5 47.Txg7 Ke4 48.a6 Kxd4 49.Tg4+ Kxe5 50.Txa4 Txa7 51.Kf2 Kd6 52.Ke3 Kc6 53.Kd4 Kb6 54.Ke5 Txa6 55.Th4 Kc5 56.Th1 Ta4 57.Kxe6 d4 58.Ke5 Ta3 59.Kf4 Te3-+ ] 38...Txb2-+ 39.Tc8+? Kh7 40.Sxf7 Ein Reflexzug, nachdem Fiderer nur noch eine Sekunde auf der Uhr stehen hatte. 40...De1+ 41.Df1 [ 41.Df1 und gleichzeitig aufgegeben wegen 41...Dg3+ 42.Kh1 Dh2# ] 0-1













Schuh,H - Dinger,F [A30]
Kuppenheim - Bad.-Baden 2:2 (Blitz 4:0), 27.02.2009

1.Sf3 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 b6 4.g3 Lb7 5.Lg2 c5 6.0-0 Le7 7.d4 cxd4 8.Dxd4 d6 9.Td1 a6 10.Lg5 Sbd7 11.Lxf6 Sxf6 12.Sg5 Lxg2 13.Kxg2 Tc8 14.Sge4 Tc6 15.Td3 0-0 16.Tad1 Dc7 17.b3 Sxe4 18.Sxe4 b5 19.De3 bxc4 20.bxc4 Td8 21.Sd2 Tc5 22.Df3 Tf5 23.De4 Ta5 24.Tb1 d5 25.cxd5 Taxd5 26.Txd5 Txd5 27.Sf3 g6 28.Tb2 Lf6 29.Tc2 Da5 30.Tc8+ Kg7 31.a4 Tc5 32.Ta8 Db6 33.Dd3 a5 34.Dd7 Td5 35.De8 Td8 36.Txd8 Dxd8 37.Dxd8 Lxd8 38.Sd2 f5 39.f4 Kf6 40.Kf3 e5 41.e4 Lc7 42.h3 exf4 43.gxf4 fxe4+ 44.Kxe4 Ke6 45.Sc4 Ld8 46.h4 Das reicht zum Remis, macht die Sache aber unnötig kompliziert. Weiß will h5 ziehen. Nimmt dann Schwarz, schlägt der Springer den Bauern auf a5 und der Nachziehende kann nicht mehr gewinnen mit zwei falschen Randbauern. 46...h5 47.Se3?! [ 47.Se5 reicht völlig. Das hatte Schuh aber nicht bedacht. 47...Lxh4 ( 47...Kf6 48.Sc4 Kg7 49.f5 Lxh4 50.fxg6 Ld8 51.Sxa5 Lxa5 52.Kf3= ) 48.Sxg6 Lf6 49.Se5! Lxe5 50.fxe5 h4 51.Kf4 Kd5 52.Kg4 Kxe5 53.Kxh4 Kd4 54.Kg4 Kc4 55.Kf3 Kb4 56.Ke3 Kxa4 57.Kd2 Kb3 58.Kc1 Ka2 ( 58...a4 59.Kb1= ) 59.Kc2= ] 47...Lxh4 48.f5+ gxf5+ 49.Sxf5 Lf2 [ 49...Lf6 50.Se3 Kd7 ( 50...h4 51.Sc4 h3 52.Kf3 Kd5 53.Sxa5= ) 51.Sc4 Ld8 52.Sxa5 Lxa5 53.Kf3= ] 50.Sg7+ Kd6 51.Sxh5 Kc5 52.Kd3 [ 52.Sf4 lässt sich prima zwischenschalten wegen 52...Kb4 53.Sd3+ Kxa4 54.Sxf2 Kb3 55.Kd4 a4 56.Sd3 a3 57.Sc1+ Kb2 58.Sd3+ Kc2 59.Sb4+ Kb3 60.Sd3= ] 52...Kb4 53.Kc2 Kxa4 54.Kb2?? [ 54.Sf4 ; 54.Kc3 ; 54.Sf6 hält alles remis.] 54...Ld4+ 55.Ka2 Le5 Der Springer ist gefangen, der König muss daher sein Idealfeld verlassen. [ 55...Le5 56.Kb1 Kb3 57.Kc1 a4 58.Kb1 a3 59.Kc1 a2-+ ] 0-1













Kresovic,V (2206) - Sarchisov,S (2031) [B90]
Kuppenheim - Bad.-Baden 2:2 (Blitz 4:0), 27.02.2009

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le3 e5 7.Sb3 Le6 8.Dd2 Sbd7 9.0-0-0 Tc8 10.f3 h5 11.Kb1 b5 12.a4!? bxa4 13.Sxa4 Dc7? 14.Lxa6 Ta8 15.Lb5 Le7 16.Lb6 Dc8 17.Sa5 Kf8 18.Lc6 Kg8 19.Lxa8+- Dxa8 20.Lc7 [ 20.c4! Lxc4 21.Sxc4 Dxa4 22.Dc2 ] 20...Kh7 21.Db4 Se8 22.Sb6? [ 22.Lb6 ] 22...Da6 23.Sxd7 Sxc7 24.Db6 Ta8?? [ 24...Dc8! 25.Sc6 Dxd7 26.Sxe7 Dxe7 27.Dxd6 Dxd6 28.Txd6+/- ] 25.Dxc7?? [ 25.Dxa6! Txa6 26.Sb8! Txa5 27.Sc6 Tc5 28.Sxe7+- ] 25...Lxd7 26.b4 [ 26.Dxd7+- Dxa5 27.c3+- ] 26...Db5 27.Sb3?? [ 27.c3 Da4 28.Kb2 Tc8 29.Db7 Le6 30.Ta1 De8+- ] 27...Da4 28.h4?? Da2+-+ 29.Kc1 Tc8 30.Dxc8 Lxc8 31.Td3 Le6 32.Tc3 Da3+ 33.Kb1 Dxb4 34.Kb2 Db6 35.g3 Df2 36.g4 hxg4 37.fxg4 Lxg4 38.h5 d5 39.Tc7 Lg5 40.exd5 e4 41.d6 e3 42.h6 e2 43.hxg7+ Kxg7 0-1













Bochis,J (2060) - Wiechert,H (2150) [B01]
Kuppenheim - Bad.-Baden 2:2 (Blitz 4:0), 27.02.2009

1.e4 d5!? An diesem Abend hatte ich wieder mal Lust auf einen Skandinavier. In der laufenden "Experimentiersaison" hatte ich auf 1.e4 bereits Sizilianisch, Spanisch und Caro-Kann gespielt! 2.exd5 Dxd5 3.Sc3 Da5 4.Lc4 c6 5.d3 Lf5 6.Ld2 e6 7.De2 Sf6 8.h3 Hält die Entwicklung des Königsspringers noch zurück, um nach h5 das Feld g5 unter Kontrolle zu bekommen. 8...h5?! [ Nach 8...Sbd7 hatte ich 9.g4 Lg6 10.g5 befürchtet (Sd5 geht ja nicht), doch nach 10...Sh5 11.Sf3 0-0-0 12.0-0-0 Dc7 stehe ich trotz des (temporären!) Randspringers gut, da ich die wichtigen Felder f4 und f5 unter Kontrolle habe und der weiße Entwicklungsvorsprung nicht ins Gewicht fällt.] 9.Sf3 Db6 10.0-0-0 Sbd7 11.Sg5!? Das kam überraschend für mich, ich hatte eher [ 11.Sh4! Lh7 12.f4 /\f4-f5 befürchtet. Danach hätte ich nicht lang rochieren können.] 11...Dc7 Ich will jetzt natürlich lang rochieren und das Springermanöver Sb6-d5 durchführen, wonach ich bequem stehe. 12.The1 Sb6 13.Df3!? Taktisch gespielt (es droht Dxf5), doch viel bringt es nicht ein. 13...0-0-0 [ Auch 13...Sxc4 14.dxc4 Le7 war wegen des gewonnenen Läuferpaars eine Idee wert, ich wollte die Zentrumsstruktur jedoch einstweilen nicht verändern.] 14.Lb3 [ 14.Sxf7 , was ich in der Partie zunächst befürchtet hatte, geht doch nicht wegen 14...Sxc4! ( nicht jedoch 14...Dxf7 15.Dxf5 Sxc4?? 16.Txe6!! mit Vernichtung!) 15.Sxd8 Sxd2 16.De3 mit zwar "wilder" Stellung, in der ich aber locker mithalten kann.] 14...Sbd5 Jetzt befindet sich die Stellung wohl etwa im Gleichgewicht. 15.Sxd5 cxd5 16.Lf4 Ld6 17.Lxd6 Txd6 18.Df4 Td7 19.Dd4! Gut gespielt, jetzt will Bochis den Springer über f3 mit Tempo nach e5 überführen und dann g2-g4 folgen lassen, wonach sie über einigen Raumvorteil verfügt. 19...Db6!? Dieser Zug wird von meinem Analyseprogramm gerügt, doch ich will die zentral postierte, lästige weiße Dame auf d4 abtauschen, dabei billigend in Kauf nehmend, dass meine Bauerstruktur etwas entwertet wird. Die Alternative war [ 19...Da5 20.Sf3 Tc7 21.Se5 Jetzt droht g2-g4, doch ich kann mit 21...h4! 22.Sf3 Th5 23.Sxh4 Lxd3! die Stellung taktisch im Gleichgewicht halten. Letztere Möglichkeit hatte ich in der Partie nicht gesehen, sondern war davon ausgegangen, dass der Bauer h4 mit Damen auf dem Brett nicht zu halten gewesen wäre. Mit Analyseprogramm ist es im Nachhinein natürlich leicht, die "korrekte" Fortsetzung ausfindig zu machen.] 20.Dxb6 axb6 21.Sf3 [ Vielleicht hätte sie sich doch zu 21.h4 durchringen sollen, um den folgenden Einengungszug zu verhindern.] 21...h4! 22.La4 Te7 23.Kd2 Lg6 24.Te3?! Das gefällt mir nicht, da ich nun meinen Läufer gegen ihren Springer tauschen kann. Ich hatte [ 24.Tc1 erwartet.] 24...Lh5 25.Tde1 Lxf3 26.Txf3 Kc7 27.Te5 Sh5 Ich will jetzt langfristig nach f4 endringen, nach vorbereitenden Zügen wie f6 und e5. 28.c4 f6 29.Te1 d4?! Vielleicht doch ein wenig zu verpflichtend. Einfacher ist [ 29...dxc4 30.dxc4 g5 , was mehr oder weniger 31.g3 erzwingt, wonach sich die Chancen in etwa die Waage halten dürften.; 29...Ta8!? 30.b3 g5<=> ] 30.Te4 g5 31.Txd4 Sf4 32.Te4 [ Das Qualitätsopfer 32.Tfxf4!? gxf4 33.Txf4 (/\ Ld1-a4 mit Konsolidierung) war ernsthaft in Erwägung zu ziehen.] 32...f5 33.Te5 Kd6 34.Tb5 Sxg2 35.Ke2?? Das verliert. Erforderlich ist [ 35.d4 , wonach 35...g4?? wegen ( 35...Td8 36.Kc3 Sf4 ist in etwa ausgeglichen.) 36.Txb6+ Kc7 37.Tfb3 schwach wäre.] 35...g4-+ 36.hxg4 fxg4 37.Tf6 h3 38.d4 h2 39.Txb6+ Kc7 40.Tbxe6 Txe6+ 41.Txe6 Sf4+ 0-1




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