Carlsen überirdisch wie ein Astronaut15-Jähriger bringt deutsche Nummer eins Naiditsch ins Schleudernvon FM Hartmut Metz, 11. Februar 2006 |
Astronauten spielen im All Schach. Die überdimensionale Werbung von Stahl-Sponsor Corus an den Wänden in Wijk aan Zee besitzt durchaus Symbolkraft: Beim hochkarätigsten Turnier des Jahres werden teilweise überirdische Leistungen geboten. Das gilt aber nicht nur für das A-Turnier mit der versammelten Weltelite. Vor allem im B-Turnier zeigen die Jungstars, wie überlegen sie renommierten Großmeistern bereits sind. Die Gunst der Stunde nutzten diesmal an der niederländischen Küste Alexander Motylew und Magnus Carlsen. Das Wunderkind aus Norwegen und der Russe gewannen gemeinsam den Wettbewerb mit 9:4 Punkten. Somit qualifizierte sich der 15-jährige Carlsen für das A-Turnier 2007, dem die Schachfans in aller Welt deswegen entgegenfiebern.
Arkadij Naiditsch. Foto: Metz
Die neue deutsche Nummer eins, Arkadij Naiditsch, befand sich scheinbar auch auf Aufstiegskurs in die Topgruppe. Der Dortmunder legte mit drei Siegen in Serie los wie die Feuerwehr und schaffte auch gegen Ende des Turnieres einen Hattrick. Doch ausgerechnet im direkten Vergleich mit Carlsen patzte der 20-Jährige in Gewinnstellung. Das kostete Naiditsch nicht allein diesen Zähler - die nächsten drei Partien war das kampfeslüsterne Talent ebenso von der Rolle und häufte vier Schlappen in Folge an! Letztlich teilte der Weltranglisten-46. mit 7:6 Zählern "nur" Platz sechs unter 14 Teilnehmern.
Einen verrückten Schlagabtausch lieferten sich der Brasilianer Giovanni Vescovi und der Niederländer Erwin L'Ami in der B-Gruppe.