Loek van Wely

Ivan Sokolov

W: Sokolov S: van Wely

1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 b5 Mit dem Wolga-Gambit strebt Schwarz die schnelle Entwicklung seiner Figuren an. Meist ergibt sich für den Nachziehenden aktives Spiel, bei dem Weiß versucht, den gewonnenen Bauern zu behaupten. 4.Sf3 Lehnt das Opfer ab und setzt lieber auf eigene Entwicklung. 4...b4!? Eine riskante Fortsetzung, da der Bauer auf b4 anfällig ist. Bei [ 4...bxc4 öffnet sich Schwarz zwar die b-Linie, aber Weiß erhält dafür ein schönes Springerfeld auf c4.; 4...g6 oder; 4...Lb7 werden bevorzugt.] 5.a3! Sokolov zögert keine Sekunde, den b-Bauern zu befragen. 5...g6 6.axb4 cxb4 7.e4!? Ein interessanter Zug, nach dem Weiß die Regie übernimmt. 7...Sxe4 [ 7...d6?! 8.Da4+ Sbd7 9.e5 dxe5 10.Sxe5 bescherte Weiß in Kallai - Bricard, Frankreich 1996, eine starke Initiative.] 8.Dd4 Sf6 9.Txa7 Txa7 10.Dxa7 Sa6 11.Le3 Eine Neuerung. Bisher geschah bevorzugt 11.Le2. 11...d6 12.Le2 Lg7 13.Sbd2 Dd7 14.Db6 Db7 15.Da5!? Weiß belässt lieber die Damen auf dem Brett, um auf der a-Linie sein Spiel aufzuziehen. 15...Sd7 16.Sd4 Sdc5 17.0-0 0-0 18.Ta1 Ld7 19.S2b3 Ta8 20.Sxc5 dxc5 21.Sb3 Lxb2 22.Sxc5 Dc8 23.Tb1? [ Mit dem Damenopfer 23.Ta2! Sc7 24.Dxa8 Sxa8 25.Txb2 Sc7 26.Txb4 Sa6 27.Sxa6 Dxa6 28.h3 hätte sich Sokolov Vorteil sichern können. Schwarz muss danach ums Remis kämpfen.] 23...Sxc5 24.Dxc5 Lc3!? Jetzt spielt Schwarz auf Sieg. [ 24...Dxc5 25.Lxc5 Lf5! 26.Txb2 Ta1+ 27.Lf1 Ld3 28.h3 Txf1+ 29.Kh2 Lxc4 30.Lxb4 Lxd5 31.Lxe7 Kg7 wickelt ins Remis ab.] 25.Dxe7 Lf5 26.Tc1! b3! 27.Txc3 b2 28.Tb3 Ta1+ 29.Lf1 29...Ld3? Sieht herrlich aus, weil es einen Turm gewinnt - indes ist [ 29...Txf1+! 30.Kxf1 Dxc4+ 31.Ke1 Dc1+! 32.Ke2 Dc2+ 33.Ld2 Ld3+ 34.Kf3 ( 34.Txd3 b1D 35.De8+ Kg7 36.De5+ Kg8 37.De8+ mit Dauerschach.) 34...Le4+ 35.Ke2 Dxb3 36.De8+ mit erneutem Dauerschach Pflicht.] 30.h3! Den Läufer darf Sokolov nicht anrühren. Mit dem stillen Zug verschafft sich der gebürtige Bosnier aber entscheidenden Vorteil. 30...Txf1+ 31.Kh2 b1D 32.Txb1 Lxb1 [ 32...Txb1 33.Lh6! verliert, weil die Dame das Matt auf f8 abdecken muss und somit keine Zeit findet, um die zweite Drohung, Df6 nebst Dg7 matt, zu parieren.] 33.d6? [ 33.Lh6! gewinnt auch in dieser Variante. 33...Txf2 34.De5 f6 35.De7 Db8+ 36.d6 Txg2+ 37.Kxg2 Db2+ 38.Kh1 Le4+ Der Läufer auf h6 verhindert Dc1+. 39.Dxe4 ] 33...Df8 34.Df6 Td1 [ 34...Dg7 35.Dd8+ Df8 hätte die Punkteteilung schneller besiegelt. Verständlicherweise möchte Schwarz mit einem Mehrturm aber noch mehr erreichen.] 35.c5 Lf5 36.Lf4 Dg7 37.Dd8+ Df8 38.Df6 h5 39.Le5 Kh7 40.c6! Nachdem alle Mattfelder von Schwarz ausreichend gedeckt sind, setzt Weiß auf seine starken Freibauern. 40...Td5 41.f3 Le6 42.De7! Dh6 Der Nachziehende muss dem Damentausch ausweichen, weil bei [ 42...Dxe7 43.dxe7 der e-Bauer nicht mehr aufzuhalten ist.] 43.Df6 [ 43.d7? ist ein Fehler wegen 43...Txe5! 44.d8D Df4+ 45.Kg1 Dg3! 46.Dd2 Te1+ 47.Dxe1 Dxe1+ 48.Kh2 De5+ und Schwarz gewinnt dank seiner Mehrfigur.] 43...Df8 44.De7 Dh6 45.Df6 Df8 46.De7 Beiden Seiten bleibt letztlich doch nichts anderes mehr übrig, als sich ins Remis zu fügen. 1/2-1/2