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Chess Classic Mainz 2003

"Ein tolles Match": Viswanathan Anand - Judit Polgar 5:3

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   Die Chess Classic Mainz sind bis zum letzten Zug spannend geblieben - und behalten ihren König! Ab dem 2:3 übernahm Viswanathan Anand die Regie und zog erstmals im siebten Duell in Front. Auch in der achten Begegnung war Anand Herr des Geschehens und holte mit 5:3 zum vierten Mal in Folge den Titel bei den CCM. Insgesamt ist es sein sechster Sieg bei den Chess Classic, die sein Lieblingsturnier sind. Trotz aller Anlaufschwierigkeiten war der Ex-Weltmeister und weltbeste Schnellschachspieler auch 2003 nicht zu schlagen: Sein Freund, Organisator Hans-Walter Schmitt, durfte ihm einmal mehr das schwarze Jackett für den Sieger überstreifen. "Das ist mir lieber als eine Glastrophäe", meinte Anands Frau Aruna, die am Abend an einen Staubfänger dachte, als Peter Swidler seinen Siegespreis herumreichte.

Judit Polgar: Der erste Najdorf-Sizilianer war heute etwas solider gespielt als die Tage zuvor. Ich habe dabei eine Partie gegen Nigel Short verbessert. Ich glaube, ich stand vorteilhaft, spielte jedoch im Endspiel zu sehr auf Gewinn. In der letzten Partie fand ich es nicht in Ordnung, dass der Schiedsrichter in meiner Abwesenheit die Uhr drückte. Die drei Minuten waren nicht entscheidend für den Ausgang des Matchs, auch wenn drei Minuten im Schnellschach eine viel größere Bedeutung als im Turnierschach haben. Anand hat verdient gewonnen. Ich verpasste am ersten Tag meine Chance. Ich kam zu spät von meinem Hotelzimmer, weil sich der ganze Terminplan wegen der Open-Preisverleihung um ein paar Minuten nach hinten verschoben hatte. Ich war dann zu nervös und spielte die letzte Partie sehr schlecht. Alles in allem war es trotz des mit einem bitteren Geschmack versehenen Schlusses ein tolles Match.

Viswanathan Anand: Ich stand in der siebten Partie nicht gut. Aber nach Sd4 von Judit war ich mir sicher, dass ich kaum verliere mit dem Blockadespringer auf d3. Notfalls hätte ich dann auch mal eine Qualität opfern können, um alles im Remissinne zusammenzuhalten. Zu b4 war ich gezwungen. Mein Konterspiel lief dann plötzlich sehr schnell am Königsflügel an. Und mit dem König auf der 6. Reihe fiel mir der Rest leicht. Im Vergleich zu den Duellen der Vorjahre war es spannender. Wir spielten keine perfekten Partien, aber es war spannend. Die vielen Fehler, die es gab, passieren fast zwangsläufig im Sizilianer. Der Wettkampf gegen Wladimir Kramnik vor zwei Jahren war wirklich schlecht und teilweise langweilig. Das Match gegen Ruslan Ponomarjow 2002 empfand ich als hart umkämpft.

 










Anand,V - Polgar,J
Chess Classic Mainz (7), 17.08.2003

1.e4 c5 2.Sf3 d6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 a6 6.Le2 e5 7.Sb3 Le7 8.0-0 0-0 9.Kh1 Sc6 10.Le3 Le6 11.Dd2 a5 12.Tfd1 a4 13.Sc1 Ta5 14.Lf3 a3 15.b3 Dc7 16.Sd3 Tc8 17.Tac1 h6 18.h3 Sd4 19.Lxd4 exd4 20.Se2 d5 21.e5 Se4 22.De1 Sc3 23.Sxc3 Dxc3 24.Lg4 Dxe1+ 25.Txe1 Ta6 26.g3 Tac6 27.Te2 g6 28.Kg2 h5 29.Lxe6 fxe6 30.h4 Ld8 31.f4 La5 32.b4 Ld8 33.Kf2 Le7 34.Ke1 Tc4 35.Kd1 Kf7 36.Tb1 Tc3 37.Tb3 Ke8 38.Td2 T8c4 39.b5 Ld8 40.Tg2 La5 41.Txc3 dxc3 42.Ke2 Lb6 43.Kf3 Ta4 44.g4 hxg4+ 45.Kxg4 Ta5 46.Kg5 Kf7 47.Kh6 Txb5 48.Txg6 Le3 49.Tg7+ Ke8 50.Kg6 Tb1 51.h5 Tg1+ 52.Kf6 Th1 53.Kxe6 Kd8 54.Kd6 Ke8 55.e6 1-0

 

 










Polgar,J - Anand,V
Chess Classic Mainz (8), 17.08.2003

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0-0 8.h3 Lb7 9.d3 d6 10.a3 Sa5 11.La2 c5 12.Sbd2 Lc8 13.Sf1 Le6 14.Lb1 Sd7 15.Se3 Sb6 16.Sf5 Lf6 17.Le3 Sa4 18.g4 g6 19.Sh6+ Kh8 20.Dc1 Lg7 21.La2 Tc8 22.Lg5 Dd7 23.Ld5 Sc6 24.c3 Sb6 25.Lxc6 Dxc6 26.Kh2 f6 27.Le3 d5 28.b4 Sa4 29.Ld2 c4 30.dxc4 dxe4 31.cxb5 axb5 32.Sh4 Sb6 33.a4 bxa4 34.b5 Dxb5 35.Tb1 Dc6 36.Tg1 Sc4 37.S6f5 Sxd2 38.Sxg7 Kxg7 39.Dxd2 Tfd8 40.De2 Lb3 41.Tg3 Dc4 42.De3 Td3 43.Db6 Txg3 44.Kxg3 Dxc3+ 45.Kh2 Dc5 46.Db7+ Tc7 47.Dxe4 Lc2 0-1

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