Chess Classic Mainz 2003
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3:3 heißt es auch bei der WM im Chess960 zwischen Peter Leko und Peter Swidler. Während die fünfte Partie relativ rasch ins Remis verflachte, ging es im sechsten Durchgang hoch her. Zunächst drückte der mit 3:2 führende Ungar. Dabei überschätzte er seine Stellung wegen des ungewöhnlich platzierten schwarzen Springers auf d8. Die Initiative versandete jedoch, und Swidler kam zusehends auf. Nicht nur der Springer kam entscheidend ins Spiel, auch die e-Linie gehörte den schwarzen Schwerfiguren. In Zeitnot verteidigte sich Leko nicht mehr mit der nötigen Präzision. Swidler glich zum 3:3 aus.
Peter Leko: In der ersten Partie des Tages kamen die Damen rasch ins Spiel. Es lagen einige Tricks in der Luft. Ich stand gut, verlor dann aber den Faden, weil mir eine Mattkombination von Swidler entging. Als ich es endlich bemerkte, musste ich auf Defensive umstellen und ins Remis abwickeln. Vielleicht hätte ich im leicht besseren Endspiel etwas mehr Motivation haben sollen, auf Gewinn zu spielen. In der sechsten Runde hielt ich nach Sf5 die Initiative in Händen. Ich hätte vielleicht nicht so optimistisch sein sollen. Doch der Springer auf d8 sah so blöd aus, dass ich mich dazu verleiten ließ, das durchaus mögliche Remis zu umgehen. Dabei stand der Springer gar nicht so schlecht. Im Chess960 gehören solche Figurenpositionen einfach zum Spiel. Als der Springer über die seltsam wirkende Route f7 und h6 wild herumzugaloppieren drohte, wurde es für mich gefährlich. Bei knapper werdender Zeit drückte Swidler und ich ging unter.
Peter Swidler: Ich wusste zunächst auch nicht, was ich mit dem Springer auf d8 anfangen sollte. Immerhin deckte er aber auch einiges. Erst als ich die e-Linie bekam, witterte ich Morgenluft. In Zeitnot war es für Leko schwer, die Stellung zu halten. Ich hatte meist ungefähr drei Minuten Bedenkzeit mehr auf der Uhr.
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Svidler,P - Leko,P
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Svidler,P - Leko,P
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Leko,P - Svidler,P
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Leko,P - Svidler,P
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Leko,P - Svidler,P
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