Startseite Rochade Kuppenheim

Chess Classic Mainz 2003

Swidlers Probleme mit den Regeln: Peter Leko - Peter Swidler 1:1

zum CCM-Text

 

   Die interessantesten Varianten blieben zwischen Peter&Peter hinter den Kulissen. Auf ein achtzügiges Abspiel verzichtete Swidler, weil er am Ende seiner Überlegungen nicht wusste, ob Leko danach rochieren darf oder nicht. Danach erkundigten sich beide Spieler beim Schiedsrichter Sven Noppes, ob die Rochade statthaft gewesen wäre. Sie war es. In der zweiten Begegnung stand Peter Leko auf Gewinn. Er hatte jedoch "so viele Möglichkeiten, dass ich gar nicht wusste, welche Variante ich spielen sollte. So verbrauchte ich viel zu viel Zeit". Als er nur noch 20 Sekunden auf der Uhr hatte, gab er Dauerschach - ungeachtet dessen, dass er wieder pro ausgeführten Zug 10 Sekunden Bedenkzeit dazubekommen hätte.

Peter Swidler: Unsere erste Partie sah aus wie ein Damengambit und verlief entsprechend ruhig. Es gab nur eine witzige Stellung, die hinter den Kulissen blieb. Weil ich nicht wusste, ob nach der achtzügigen Variante die Rochade erlaubt ist, die das Abspiel ins Gegenteil verkehrt, verzichtete ich darauf. Auch Peter Leko kannte sich nicht aus. Wir erkundigten uns deshalb bei Schiedsrichter Sven Noppes. Der bestätigte, dass die Rochade erlaubt ist. Na ja, bei der ersten Chess960-WM darf so ein Malheur noch passieren ... Die zweite Begegnung, die einem normalen Sizilianer ähnelte, war okay für mich - bis ich Selbstmord beging. Danach hatte Peter alle Möglichkeiten, was jedoch auch zum Problem für ihn wurde. In all den guten Varianten verlor er sich wohl und kam in Zeitnot.

Peter Leko: Im ersten Vergleich wurde alles runtergeholzt. Mit ungleichfarbigen Läufern war nichts mehr zu wollen. In der zweiten Partie wollte ich mit 1.c4 gleich den Bauern auf h7 angreifen. Doch ich verzichtete aus zwei Gründen darauf: Zum einen wäre es gegenüber Peter nicht fair gewesen (Leko grinste bei der Anmerkung), zum anderen erinnerte mich die Stellung an die aus dem Simultan gegen Robert Miklos. Da geriet ich auch sofort in die Bredouille. Nachdem Peter "Sizilianisch" spielte, fühlte ich mich wohler. Herausholen konnte ich indes nur wenig, bis er mit c4 Selbstmord beging. Ich musste hernach zu viele gute Stellungen prüfen, so dass die Zeit verrann. Es gab zwar am Schluss noch eine Mattvariante, die ich hätte probieren können - 20 Sekunden auf der Uhr ist allerdings nicht mehr genug dafür. Im Chess960 herrscht die Neigung vor, "normale" Stellungen zu bekommen. Ständig vergleicht man die ersten Züge mit bekannten Eröffnungen. Als ich im Chess960-Open eine Partie zwischen Christian Bauer und Alexej Drejew nach 10, 15 Zügen sah, fragte ich mich, ob die aus der normalen Startstellung heraus Caro-Kann spielten.

 










Svidler,P - Leko,P
Chess Classic Mainz (1.1), 14.08.2003

1.d4 d5 2.g4 g6 3.Se3 e6 4.Sf3 Sd6 5.b3 b6 6.Se5 Lb7 7.Lb2 Sd7 8.g5 Lxe5 9.dxe5 Sf5 10.Sg4 Df8 11.f3 h5 12.gxh6 Sxh6 13.Sf6 Sg8 14.Sh7 De7 15.Sg5 Te8 16.f4 16...0-0-0 ...

 

 










Svidler,P - Leko,P
Chess Classic Mainz (1.2), 14.08.2003

... 15...0-0-0 16.Td2 Sh6 17.0-0-0 ...

 

 










Svidler,P - Leko,P
Chess Classic Mainz (1.3), 14.08.2003

... 18.0-0-0 18...Sc5 19.Sh7 Se4 20.Lxe4 dxe4 21.Txd8+ Txd8 22.Txd8+ 1/2-1/2

 

 










Leko,P - Svidler,P
Chess Classic Mainz (2.1), 14.08.2003

1.e4 c5 2.Sg3 e6 3.Se3 Sg6 4.c3 Sc6 5.Lc2 Lf4 6.0-0-0 0-0-0 ...

 

 










Leko,P - Svidler,P
Chess Classic Mainz (2.2), 14.08.2003

... 6.0-0-0 0-0-0 7.Kb1 d5 8.exd5 exd5 9.d4 Kb8 10.Sgf5 c4 11.g3 Lxe3 12.fxe3 f6 13.e4 Lf7 14.exd5 Lxd5 15.Se3 Df7 16.Sxd5 Dxd5 17.g4 Tge8 18.Lg3+ Ka8 19.Dh3 Sf8 20.Tge1 h6 21.Df1 Sd7 22.Txe8 Txe8 23.Te1 Te7 24.Txe7 Sxe7 25.De1 Df7 26.h4 g5 27.h5 Sb6 28.De4 Sbd5 29.a4 a6 30.De2 f5 31.Dxc4 fxg4 32.Le4 De6 33.Le5 g3 34.Dd3 Sf4 35.Dxg3 Sc6 36.Df3 Sxe5 37.Lxb7+ Ka7 38.dxe5 Dxe5 39.Le4 Kb8 40.De3 Kc7 41.Da7+ Kd8 42.Da8+ Ke7 43.Db7+ Kf8 44.Lf3 Df5+ 45.Ka1 g4 46.Db8+ Kf7 47.Db7+ Kf8 48.Db8+ Kf7 49.Db7+ Kf8 1/2-1/2

zum CCM-Text