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Bönsch bringt Auswahl auf Trab

Deutschland verpasst Medaille bei der Mannschafts-WM

von Hartmut Metz, Foto Eric van Reem, 27. Oktober 2001

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   Platz vier bedeutet das beste Ergebnis einer deutschen Auswahl bei den Mannschaftsweltmeisterschaften. Ein wenig haderte Bundestrainer Uwe Bönsch aber doch mit dem Ergebnis. Zwischenzeitlich schien es gar, als könne sein Quartett um den Titel mitspielen. So bezwang Deutschland Gastgeber Armenien, der in Eriwan Platz drei belegte, mit 3:1. Eine 0,5:3,5-Schlappe gegen Russland warf das unter der Ära Bönsch in die Weltklasse aufgestiegene Team aber hinter Sieger Ukraine und die zweitplatzierten Russen zurück.

   In den letzten der acht Runden erwies es sich als Manko, dass mit Rustem Dautov einer der Stammspieler kurzfristig ausfiel. So konnten sich die Kontrahenten leichter auf das ohne Ersatzspieler angetretene Team - im Krankheitsfall hätte Großmeister Bönsch selbst einspringen müssen - vorbereiten. Zudem schwanden am Ende bei Artur Jussupow, Christopher Lutz, Alexander Graf und Christopher Lutz die Kräfte. Nur der nachstehende Sieg gegen Kuba fiel Spitzenspieler Jussupow extrem leicht.

 

Artur Jussupow

Artur Jussupow

 










W: Jussupow S: Dominguez

1.d4 d5 2.c4 c6 3.e3 Sf6 4.Sc3 e6 5.Sf3 Sbd7 6.Ld3 dxc4 7.Lxc4 b5 8.Ld3 Lb7 9.e4 b4 10.Sa4 c5 11.e5 Sd5 12.0-0 cxd4 13.Te1 g6 14.Lg5 Da5 15.Sd2 La6 16.Sc4 Lxc4 17.Lxc4 Lg7 18.Dxd4!  Mit diesem starken Figurenopfer unterstreicht Jussupow seine Ambitionen. 18...Dxa4 Die Rochade gewährt Weiß nach 18...0-0 19.Lb3 Tac8 20.f4 Tfe8 21.Tad1 die besseren Chancen, wie die Partie Kozul - Borowikow im Vorjahr zeigte. 19.Lxd5 exd5 20.Dxd5 Sb6 Die Pointe ist, dass Schwarz nach der Rochade verliert: 20...0-0? 21.b3 Sb6 22.Dxa8 21.Dd6 Dd7 22.Dxb4 Lf8 23.Dc3 De6?  Der entscheidende Fehler. Immer noch gibt es Vorläuferpartien. Nach 23...Dc8! 24.Df3 Lg7 25.e6 0-0 26.Le7 fxe6 27.Lxf8 Dxf8 28.Db3 Df7 29.Txe6 Lxb2 30.Td1 endeten die Partien L. B. Hansen - Ribli (Polanica Zdroj 1993) und vor zwei Jahren in Woronesch Djaschkow - Sachartsow mit einem späteren Remis; 23...Tc8? verbietet sich wegen 24.e6! 24.Lf6 Tg8 25.Tad1 Le7 Das ist der erste neue Zug, der aber zu spät kommt. 25...g5 bescherte Korotilew 1999 gegen Djaschow auch nicht viel Freude:  26.Td6 Dc4 27.Df3 Tb8 28.Db7 Dc8 (28...Txb7 29.Td8# ) 29.Dxa7 1:0. 26.Td6 Dc8 [26...Dc4 ändert nichts am Schicksal nach 27.Df3! und Dominguez ist wehrlos gegen Lxe7 gefolgt von Df6 und dem Bauernvorstoß nach e6. 27.Tc6 Dd8 28.Tc7 Sd5 29.Dc6+ Kf8 30.Td7 De8 31.Dxd5 Lxf6 32.Txf7+! 1-0

32.Txf7+ Dxf7 33.Dxa8+ Kg7 34.exf6+ ließ sich der Kubaner nicht mehr zeigen. Der gutmütige Artur Jussupow entschuldigte sich anschließend bei Dominguez, weil er praktisch "nur" eine Variante herunterspulte und nicht viel denken musste in dieser Partie ...

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