Freude über eigene NiederlageKramniks Serie reißt nach 82 Partienvon Hartmut Metz |
82 Partien ist Wladimir Kramnik ungeschlagen geblieben. Dann knackte der Engländer Michael Adams die beachtliche Serie. Obwohl der Russe damit auch seine erste Niederlage in Dortmund seit seinem Debüt 1993 kassierte, feierte der 25-Jährige seinen fünften Turniersieg bei den Schachtagen. Ich gewinne hier immer", befand der Weltranglistenzweite mit einem Augenzwinkern. Ja, wirklich glücklich" machte ihn seine erste Niederlage seit Januar 1999, als Kramnik Alexej Schirow unterlegen war.
Im Interview mit der Zeitschrift Schach" erläuterte der Moskauer seine ungewöhnliche Gefühlswallung: Vor dem Turnier hatte ich zu einigen Freunden gesagt, dass ich am liebsten hier eine Partie verlieren würde. Während des Matchs wäre es dann sowieso passiert. So aber habe ich diese Erfahrung hinter mir und kann mich auf mein normales Schach konzentrieren, ohne ständig darauf bedacht sein zu müssen, dass die Serie hält. Außerdem habe ich nach der Niederlage noch drei Partien gewonnen." Das Duell, das Kramnik meinte, ist der WM-Kampf im Oktober gegen Garri Kasparow. In diesen kann der Herausforderer somit unbefangener gehen und eine der unausweichlichen Niederlagen gegen die Nummer eins wird er leichter verdauen.
Dass Kramnik anschließend ganz anders zur Tat schritt, bekam Viswanathan Anand zu spüren. Nach zahllosen Unentschieden unterlag der Inder wieder einmal im Vergleich der Kronprinzen. Allerdings verpatzte Anand eine günstigere Stellung. So gewann Kramnik dank der besseren Wertung vor dem Weltranglistendritten (beide 6:3 Punkte), Adams, Peter Leko und Wladimir Akopjan (alle 5:4).
|
Adams - Kramnik [B31]
|
vorherige Meko | nächste Meko |