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Kauf dir Kasparow!

Das Internet bietet zahllose Schach-Angebote

von Hartmut Metz

mehr Schachtexte von Hartmut Metz


   „Zu viel Internet-Spiele gefährden die Gesundheit. Man sollte sich auf zehn bis 15 Partien pro Tag beschränken", meint Alexander Morosewitsch angesichts der "Süchtigen", die auf den Schach-Servern zig Stunden verbringen. Der junge Russe, der meist ohne Pseudonym spielt, zieht mit über 200 die meisten Zuschauer bei seinen Blitzpartien (mit drei bis fünf Minuten Bedenkzeit) an. Nicht nur, weil er die Rangliste beherrscht, sondern weil er auch in der außervirtuellen Schachwelt die Nummer vier auf dem Globus ist. Wie viele andere Großmeister schätzt Morosewitsch die Möglichkeit, sich ständig zu üben und vor allem neue Eröffnungsideen zu testen.

   Der Schach-Interessierte findet im Internet Beschäftigung bis zum St. Nimmerleinstag. Kultstatus besitzt "The Week In Chess" www.chesscenter.com/twic/twic.html, das über alle wichtigen Turniere berichtet, die Partien dazu veröffentlicht und Videos wie Fotos von den Wettbewerben zeigt. Optisch bunter aufgemacht ist das jüngste Hätschelkind von Garri Kasparow. Nicht nur wegen zahlreicher Angebote, die von Spielen bis zu Live-Analysen von Großmeistern während Topereignissen reichen, wird der ehemalige Club Kasparow www.kasparovchess.com zunehmend populärer. Dort greift der Weltranglistenerste zuweilen selbst zur Tastatur und zieht sich mit seiner Häme gegenüber anderen Koryphäen manchen Ärger zu.

   Im Vergleich dazu fällt die St. Petersburger Schachschule www.gmchess.spb.ru des Weltmeisters Alexander Chalifman deutlich ab. Im deutschsprachigen Raum entwickelt sich www.gm-schach.de zu einer Alternative. Der Vereinsspieler nutzt das Angebot des Deutschen Schachbundes www.schachbund.de. Spannung verheißt die Homepage des SC Frankfurt-West www.frankfurt-west.de, auf der derzeit 20 Plätze für ein Simultanspiel gegen Garri Kasparow versteigert werden. "Kauf dir Kasparow im Internet" - für 200 bis 400 Mark soll er bereits zu haben sein. Nachstehend eine weitere famose Internet-Partie von Morosewitsch, der erneut bei den Frankfurt Chess Classic (16.-25. Juni) zu bewundern ist. Sein Gegner, Großmeister Annakow, beschränkt sich mittlerweile darauf, nur noch im Internet zu spielen!

W:Morosewitsch S:Annakow

1.b4 e6 2.Lb2 Sf6 3.b5 d5 4.Sf3 c5 5.e3 Ld6 6.c4 0-0 7.Le2 a6 8.a4 Sbd7 9.Sc3 dxc4 10.Lxc4 e5?!

b6 nebst Lb7 schwächt die Stellung weniger.

11.Dc2 Te8?

Der Verlustzug. Der Turm muss gleich wieder reumütig zurück.

12.Sg5 Tf8 13.Sd5 h6 14.h4!

Wegen der Öffnung der h-Linie ist der Springer auf g5 tabu.

14...axb5 15.axb5 Txa1+ 16.Lxa1 b6








17.Dg6!!

Ein grandioser Zug.

17...De8

Noch am besten. [17...fxg6 18.Se7+ Kh8 19.Sxg6# erlaubt ein hübsches Matt]

18.f4!!

Bindet auch noch den Läufer auf a1 mit in den Angriff ein.

18...Lb7

[18...fxg6 19.Sxf6+ Kh8 20.Sxe8 Txe8 21.Sf7+ Kh7 22.Sxd6 verliert]

19.Sxf6+ Sxf6 20.Sxf7! Txf7 21.Dxf7+ Dxf7 22.Lxf7+ Kxf7 23.fxe5 Lxg2 24.Tg1 Lxe5 25.Lxe5

Das Endspiel ist leicht gewonnen.

25...Ld5 26.d3 c4 27.e4 Lb7 28.Lxf6 Kxf6 29.dxc4 Lxe4 30.Kd2

1-0   


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