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Skatturnier

Die Herren der Karten


Grand ohne vier - Schneider schwarz!

von Reinald Kloska, April 2003

   Der Vorabend eines Feiertages, in diesem Fall sogar eines verlängerten Wochenendes, scheint für das Vereinsleben durchaus positive Aspekte mitzubringen, denn derart gut besucht war der Vereinsabend schon lange nicht mehr. Dies kam auch dem anberaumten Skatturnier zugute, zu dem sich sieben Teilnehmer anmeldeten. Schnell war ausgelost, wer die Vorrunde mit welchen Mitstreitern auszuspielen hatte. So trafen sich am Vierertisch zu 24 Spielen die Kämpen Hartmut Metz, Fritz Kolb, Ralf Ehret und Reinald Koska. Am Dreiertisch spulten Kai Götzmann, Michael Waschek und Toni Stückl 18 Spiele herunter.

   Für Fritz verliefen die 24 Spiele der Vorrunde nicht wirklich glücklich. Zwar startete er mit 2 gewonnen Spielen, musste dann aber eine lange Durststrecke aushalten, ohne dass er ein Spiel erhielt. Zwar gelang ihm noch ein weiterer Spielgewinn, jedoch schloss er die Runde mit seiner einzigen Niederlage ab. So kam Fritz nur auf 180 Punkte und musste sich mit dem letzten Vorrundenplatz abfinden.

   Reinald haderte ebenfalls mit seinen schlechten Karten, die ihn kaum spielen liessen. Magere vier Spiele erhielt er in der Vorrunde, die er jedoch alle für sich entscheiden konnte, so dass er immerhin auf 416 Punkte kam. Dies reichte insgesamt nur für den 6. Rang der Vorrunde.

   Mit einem Verlust, der auch noch mit -96 Punkten recht deftig ausfiel, startete Hartmut in das Turnier. Als alter Haudegen setzte er alles daran, diese Scharte auszuwetzen, was ihm in den verbelibenden Spielen auch gelang. Sieben Siege folgten der Auftaktpleite, so dass Hartmut mit 536 Punkten den dritten Vorrundenrang einnehmen konnte.

   Bester des Vierertisches und der gesamten Vorrunde wurde Ralf Ehret. Auch ihm gelangen sieben Siege und auch er hatte einen Verlust zu beklagen, doch waren seine Siege höherwertig, der Verlust dafür geringer als bei Hartmut. Seine 735 Punkte konnte kein anderer Spieler in der Vorrunde überflügeln.

   Am "kleinen" Tisch lief alles gegen Michael. Bereits nach den ersten 9 Spielen standen bei ihm drei Spielverluste auf der Liste, von denen er sich trotz sechs folgender Spielgewinne nicht mehr erholen konnte. Mit 323 Punkten landete er auf dem vorletzten Rang der Hinrunde.

   Besser, aber nicht gut genug, machte es Toni Stückl. Er war an diesem Tisch das Pendant zu Reinald am anderen Tisch, denn auch Toni ergatterte nur magere vier Spiele, die er ebenfalls allesamt für sich entscheiden konnte. Das ergab Vorrundenrang fünf für Toni.

   Kai schaffte ohne Verlust einen Sieg mehr als Toni und ergatterte damit unglaubliche 677 Punkte und den zweiten Rang der Vorrunde.

   Zur Rückrunde gesellte sich Uwe Gantner hinzu, der kampflos 477 Punkte erhielt, was dem Punktedurchschnitt der Vorrunde entsprach. Somit konnte die Rückrunde an zwei Vierertischen ausgetragen werden. Wiederum war es Fritz Kolb aufgetragen das Los des Rundenletzten zu belegen. Zu seinen schlechten Karten gesellten sich vier Spielverluste, was seinen Willen, das Schicksal wenden zu wollen, unterstrich. Bei seinem letzten Spiel war sogar genaue Regelkenntnis erforderlich, denn Uwe warf vor und keiner wusste so recht, wie diese Situation zu handeln ist. Da Uwe und sein Mitstreiter Toni zu diesem Zeitpunkt bereits über 70 Augen gesammelt hatten, wurde entschieden, dass sie somit bereits vor dem Verwerfen gewonnen hatten und dieser Fehler auf das Spielergebnis somit keinen Einfluss mehr hat. Ob das aber tatsächlich mit der Regel übereinstimmt?

   Um dies zu ergründen bin ich im Internet auf die Suche nach Skatregeln gegangen und habe folgendes, was die Entscheidung während des Turniers stützt, gefunden. Ein Auszug aus der Skatregel, gefunden bei den Skatfreunden Lunden (http://www.skatfreunde-lunden-1995.de), besagt:

4.2.7 Spielbeeinflussendes Vorwerfen und herausforderndes (demonstratives) Vorziehen einer Karte sind nicht gestattet. Die Bestimmungen 4.1.3 bis 4.1.6 gelten entsprechend.
4.1.3 Unberechtigtes Ausspielen beendet das Spiel für die schuldige Partei. Ist es bereits entschieden, gewinnt die betreffende Partei mit den von ihr bis dahin eingebrachten Augen.
4.1.4 Hat jemand vor der Spielentscheidung unberechtigt ausgespielt, gilt das Spiel für die schuldige Partei als einfach (nicht Schneider oder Schwarz) verloren.
4.1.5 Ist der Alleinspieler gezwungen, eine höhere Gewinnstufe zu erreichen, muß ihm bei unberechtigtem Ausspielen durch einen Gegenspieler die fällige Gewinnstufe ausnahmsweise zuerkannt werden, sofern diese noch nicht von der Gegenpartei erreicht wurde (siehe aber 5.4.3).
4.1.6 Die schuldige Partei ist zum Weiterspiel verpflichtet, wenn es die andere Partei verlangt. Dann zählt der Regelverstoß als nicht begangen.

   Somit wurde also korrekt entschieden und Fritz muß weiterhin mit seinem Schicksal der schlechten Karten hadern. Nicht viel besser als Fritz erging es Uwe, dem Späteinsteiger. Zwar konnte er die Runde mit zwei Siegen beginnen, doch sein dritter Versuch endete ungewöhnlich. Uwe spielte einen Grand ohne vier - Schneider Schwarz! Leider wurde er selbst Schneider schwarz, was auf die aus seiner Sicht unwahrscheinlich ungünstigen Kartenverteilung seiner Kontrahenden zurückzuführen ist. Von diesen -336 Punkten erholte sich Uwe trotz vier weiterer Spielgewinne nicht mehr und er musste sich mit dem sechsten Rückrundenrang anfreunden.

   Gut ins Rennen ging Reinald, der gleich die ersten drei Rückrundenspiele an seinem Tisch für sich entscheiden konnte. Daraufhin folgte jedoch eine lange Durststrecke ohne Spielmöglichkeit. Gegen Ende der Runde gelangen ihm aber noch zwei Siege, so dass Reinald mir 665 Punkten den zweiten Platz der Rückrunde belegen konnte.

   Ähnlich sah es bei Toni aus. Bis zum 10. von 24 Spielen hatte er bereits vier Siege erzielt, danach erhielt er aber kein einziges Spiel mehr und erzielte knapp hinter Reinald den dritten Platz mit 650 Punkten.

   Am anderen Tisch verdarb Ralf seine gute Position, die er sich in der Hinrunde erspielt hatte. er erhielt lediglich vier Spiele, von denen er gar noch eines verlor und somit nur den vorletzten Rückrundenplatz ergattern konnte. Auch bei Michael lief es nicht sonderlich gut, denn er erhielt erst im 18. Spiel die Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Zwar wiederholte er dies noch dreimal bis zum Rundenende, doch mehr als 435 Punkte und der fünfte Platz sprang dabei nicht heraus.

   Hartmut spielte dir Rückrunde ähnlich wie die Hinrunde und konnte mit 472 Punkten den vierten Rang belegen. Ganz überirdisch agierte Kai. Er erzielte alleine in der Rückrunde ein Ergebnis, das fast zum Gesamtsieg gereicht hätte. Sieben siegreiche Spiele bescherten ihm 943 Punkte und den sicheren ersten Platz der Rückrunde. Da Kai auch in der Hinrunde sehr erfolgreich agierte, wurde er mit Abstand Gesamtsieger.

 

Der Endstand:

 
    Vorrunde Rückrunde Endstand
1 Kai Götzmann 677 943 1620
2 Toni Stückl 474 650 1124
3 Reinald Kloska 416 665 1081
4 Hartmut Metz 536 472 1008
5 Ralf Ehret 735 234 969
6 Michael Waschek 323 435 758
7 Uwe Gantner 477 260 737
8 Fritz Kolb 180 140 320

 

   Und nun noch etwas Statistik:

Die meisten Spiele: Hartmut mit 17 Spielen, davon 14 gewonnen
Die meisten Spielgewinne: Hartmut mit 14 Siegen
Die meisten Spielverluste: Fritz mit 5 Verlusten
Der höchste Gewinn: Hartmut und Fritz, jeweils 144 Punkte (Grand mit 4 und Schneider)
Der höchste Verlust: Uwe's Grand ohne vier - Schneider schwarz brachte -336 Punkte
Die meisten Hand-Spiele: 2x Kai
Die meisten Schneider-Siege: 5x Ralf


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