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Mannschaftspokal 2007/2008


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Finale, 13. März 2008:

SCR Kuppenheim ist Bezirksmannschaftspokalsieger

Erste schlägt Zweite erwartungsgemäß durch Siege von Schuh und Stückl
Von Michael Lorenz

Turnierleiter Bernhard Ast erschien höchstpersönlich vor Spielbeginn im Kuppenheimer Vereinsheim, um Siegerpokal und Urkunde zu hinterlassen, denn der Titelgewinn für die Caissa Rochade stand ja bereits nach dem Halbfinale fest. "Ich weiß nicht, ob wir schon mal erste gegen zweite Mannschaft im Finale hatten, zumindest kann ich mich nicht erinnern" kommentierte Ast. Freundlicherweise übernahm er noch die offizielle Begrüßung und Eröffnung des Mannschaftskampfes, bevor er die Mannschaften ihrem Duell überließ.

Lange war eine Überraschung durchaus im Bereich des Möglichen. Nach drei Stunden hatten Hubert Schuh und Joachim Kick an den Spitzenbrettern zwar optische Vorteile gegen die Reservisten Markus Merklinger und Michael Lorenz, aber nichts Entscheidendes. Dafür war Toni Stückl in hochgradiger Zeitnot gegen Ralf Gantner und Dagmar Sprung hatte die schlechtere Stellung gegen Hussain Chaltchi.

Als dann Kick ein Remis durch Zugwiederholung anbot und Schuh mit einem Bauern- und Qualitätsopfer Merklinger überrollte, hätten die hinteren Bretter der Zweiten alles klar machen müssen. Ralf Gantner stellte allerdings bei genügend Zeit gegen den à Tempo spielenden Stückl einen Turm ein und wurde mattgesetzt.

Chaltchi hatte seinen Stellungsvorteil nicht ausgebaut und zudem zuviel Zeit verstreichen lassen, sodass er sich bei entschiedenem Mannschaftskampf mit Sprung auf Remis einigte.

Beide Mannschaften sind für den badischen Pokal qualifiziert und haben ihr Antreten im Wettbewerb bereits bestätigt.

Kuppenheim I - Kuppenheim II 3:1
1. Hubert Schuh (2268) - Markus Merklinger (2043) 1:0; 2. Joachim Kick (2079) - Michael Lorenz (1913) ½:½; 3. Toni Stückl (1854) - Ralf Gantner (1825) 1:0; 4. Dagmer Sprung (1550) - Hussain Chaltchi (1818)½:½


Halbfinale, 17. Januar 2008:

Kuppenheim steht vor dem Finale als Pokalsieger fest

Erste der SCR müht sich zu 2,5:1,5 über Hörden
Von Hartmut Metz

Die Caissa-Rochade Kuppenheim hat sich bereits vor dem Endspiel den mittelbadischen Pokal gesichert - im Finale stehen sich nämlich die beiden Teams des Verbandsligisten gegenüber. Die Erste mühte sich zu einem 2,5:1,5 über Hörden. Die Zweite der SCR machte zeitgleich das vereinsinterne Novum perfekt und bezwang Durmersheim mit 2,5:1,5. Offizieller Termin ist der 14. März für das "Traum-Finale" aus Kuppenheimer Sicht. Gut möglich, dass man es auch früher an einem Donnerstag ausspielt.

Im Vergleich mit der Hördener "Reserve" (die nominell stärkste Mannschaft der Murgtäler trat als Zweite an) musste die Schachgemeinschaft ohne die Stammkräfte Velimir Kresovic und Ralf Großhans auskommen. Ebenso wie die beiden passten auch mehrere weitere Kräfte. Hans Wiechert wäre zwar als ideale Verstärkung zur Verfügung gestanden - aber um die Chancen von Kuppenheim II in Durmersheim deutlich zu erhöhen, trat man den FM lieber ab. So sprang Dagmar Sprung ein. Die Dame versuchten die Herren mit der Aussage zu beruhigen, dass es auf das Ergebnis am vierten Brett sowieso nie ankäme. Bei einem 2:2 geben schließlich die höher gewerteten vorderen Bretter den Ausschlag.

Hubert Schuh
Hubert Schuh sorgte für ein ausgeglichenes Familienergebnis

Zur Begrüßung forderte Hartmut Metz alle auf, zum Gedenken an den verstorbenen Bobby Fischer, doch 1.e4 zu ziehen - und c5 sei als Entgegnung ebenso Pflicht. Richtig zugehört hatte offensichtlich keiner, denn es kam außer bei Hubert Schuh alles, nur nicht 1.e4 aufs Brett ... Immerhin wurde die zweite Vorgabe - im Sinne Fischers keine Remis zu schieben - umgesetzt. Als Erster hielt sich Harald Immer daran. Seinem Angriff hatte Dagmar Sprung wenig entgegenzusetzen. Den Ausgleich übernahm postwendend ihr Mann: Hubert Schuh sorgte für einen 50-Prozent-Abend der Familie - 50 Prozent Rabatt beim Winterschlussverkauf wären Dagmar vermutlich lieber gewesen ... Jedenfalls behandelte Schuh die Eröffnung mit Weiß gegen Gerd Merkel reichlich anspruchslos. Der nominell stärkste Hördener bekam leichten Druck, der Kuppenheimer hielt aber stand. Beim Tausch aller Schwerfiguren auf der d-Linie übersah Merkel dann, dass sein Springer auf f4 in die Bredouille gerät. Anstatt dem Rappen notfalls durch ein Bauernopfer ein Rückzugsfeld zu verschaffen, zog ihn der Forbacher mit Schach vor nach h3. Doch dort konnte er sich nicht mehr aus der misslichen Lage befreien, auch wenn er zunächst noch durch den Läufer auf e6 gedeckt war. Anschließend bekam Schwarz nur zwei Bauern für die Figur. Das Endspiel verwertete Schuh sicher mit ein paar präzisen Zügen.

Spannend verliefen auch die beiden anderen Partien. Jörg Eisele eroberte wagemutig einen Bauern und verteidigte diesen mit einer Neuerung, wie Kuppenheims Theorie-Papst Joachim Kick ermittelte. Letzterer ließ mehrere hübsche Gewinnfortsetzungen aus, erforderten diese doch taktische Einschläge. Stattdessen manövrierte sich die Nummer drei der SCR an diesem Abend in ein Endspiel, das auch lausig behandelt wurde. Eisele verfügte über einen Freibauern auf c3, den Weiß aber noch gerade aufhalten konnte im Endspiel mit jeweils Turm und Läufer. Nach dem Turmtausch und überstandener Zeitnot verzog sich der Rauch, und das Remis wurde unvermeidlich mit jeweils zwei Bauern und gleichfarbigen Läufern.

Inzwischen hatte Metz gegen Michael Zunker für den Sieg gesorgt. Im zwölften Duell der beiden baute er seine Bilanz mühselig auf 8:4 aus. Der ersten Niederlage seit 1991 (zuvor setzte es gleich drei gegen Zunker) entging der Kuppenheimer Spitzenspieler nur knapp. Nach missratener Eröffnungsanlage ließ Schwarz ein Läuferopfer auf e6 zu. Zunker erhielt drei Bauern - setzte dann aber mit einem logisch erscheinenden Damenzug fort, statt mit einem Damenrückzug nach e4 leichten Vorteil und Angriffschancen zu bewahren. So konnte Metz Damentausch erzwingen. Danach war der auf e8 festgehaltene König kein Nachteil mehr, und die Figur versprach mehr als die blockierten drei Bauern. Zudem geriet die c-Linie in schwarze Hand, weshalb die Lage für Zunker immer kritischer wurde. Nach Aktivierung aller Figuren gab es keinen Zweifel mehr am Erfolg des Kuppenheimers, denn schon bald fielen die ersten weißen Bauern.

Kuppenheim - Hörden II 2,5:1,5. 1. Hartmut Metz (2289) - Michael Zunker (1955) 1:0, 2. Hubert Schuh (2268) - Gerd Merkel (2038) 1:0, 3. Joachim Kick (2079) - Jörg Eisele 1889 ½:½, 4. Dagmar Sprung (1550) - Harald Immer (1896) 0:1.


Reserve steht im Mannschaftspokalfinale

Durmersheim - Kuppenheim II 1,5:2,5
Von Michael Lorenz

In dieser Vorschlussrundenbegegnung des Bezirkspokals wollten beide Mannschaften gewinnen, so trafen sie in guter Besetzung aufeinander. Durmersheim hatte sich gegenüber den bisherigen Begegnungen mit Hubert Weßbecher verstärkt, Kuppenheim mit Hans Wiechert.

Für eine schnelle Führung sorgte Markus Merklinger, der zwar nicht so gut aus der Eröffnung kam, dann aber das Spiel bei heterogenen Rochaden verschärfte und schließlich durch einen Mattangriff Figurengewinn erzwang, worauf sein Gegenüber Hubert Weßbecher sofort aufgab.

Im weiteren Verlauf sah es für die nominell favorisierte Caissa Rochade nicht mehr so gut aus. An Brett 1 spielte Hans Wiechert ruhig und souverän, konnte aber keinen entscheidenden Vorteil herausarbeiten, Michael Lorenz geriet durch ein unglückliches Damenmanöver ins Hintertreffen und stand eigentlich aussichtslos. Schließlich war Ralf Gantner in Eröffnung und Mittelspiel im Vorteil, geriet aber im Endspiel in Schwierigkeiten und konnte mit einer Punkteteilung gegen den friedfertigen Wolfgang Burkart zufrieden sein.

Nach der ersten Zeitkontrolle konnte sich Lorenz in ein schlechteres Turmendspiel retten, Wiechert stand immer noch ausgeglichen, hatte aber bereits einen deutlichen Zeitvorteil. Als seinem Gegner Matthias Menge nur noch zwei Minuten auf der Uhr blieben, geriet Wiechert jedoch in Schwierigkeiten und musste eine Zugwiederholung herbeiführen.

Damit war die Zweite beim Stande von 1:2 bereits nach Berliner Wertung vorne, doch hatte Lorenz das Turmendspiel bis dahin ausgeglichen gehalten, so dass Franz-Josef Elsland gegen 1:30 Uhr nachts die Gewinnversuche einstellte. Im Finale kommt es nun zum vereinsinterne Duell mit Kuppenheim I.

1. Menge (1956) - Wiechert (2207) ½:½ 2. Weßbecher (1975) - Merklinger (2043) 0:1; 3. Elsland (1901) - Lorenz (1913) ½:½ 4. Burkart (1776) - Gantner (1805) ½:½

Markus Merklinger
Markus Merklinger war mit seinem Sieg der Matchwinner


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