Mehr Schach!

Rochade Kuppenheim setzt sich einmal mehr durch

Roos und Tammert trumpfen bei mittelbadischer Mannschaftsblitz auf

Bild und Text von Hartmut Metz, 12. Oktober 2011

Bei den mittelbadischen Blitzmeisterschaften hat die Rochade Kuppenheim ihren Ruf als Serienchampion bestätigt. Im Einzel sorgte dagegen Ramadan Raka für eine Überraschung. Der Iffezheimer Verbandsligaspieler siegte erstmals in der Disziplin mit nur fünf Minuten Bedenkzeit.

Das Turnier, das die Schachfreunde Lichtental anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens ausrichteten, eröffnete Wolfgang Gerstner - nicht der gleichnamige Meisterspieler aus Rastatt, sondern der Oberbürgermeister Baden-Badens. Die ersten Begegnungen der neun Mannschaften verfolgte Gerstner. Gleich zeichnete sich ab, dass die Kuppenheimer ungefährdet einem weiteren Titel entgegenstrebten. Das überraschte wenig, spielte doch am vierten und letzten Brett der Rochade mit Jean-Luc Roos ein Internationaler Meister. Der Elsässer gewann in den 16 Runden nur eine seiner Partien nicht - prompt spielte der Topfavorit gegen Sasbach 2:2. Das blieb jedoch der einzige Punktverlust. Mit 46 von 48 möglichen Zählern lagen Günther Tammert, Hartmut Metz, Velimir Kresovic und Roos weit vor Verbandsligist SC Iffezheim. Der "ewige Zweite" qualifizierte sich mit 37 Punkten ebenso wie die SF Hörden (29) für die badischen Blitz-Meisterschaften. Bronze verpasste das "Mixed"-Team (27) das mit den Kuppenheimern Patrick Karcher und Hussain Chaltchi sowie dem Rochade-Mitglied Iamze Tammert antrat, erst in der Schlussrunde. Vierte Kraft im Bunde war Arnd Braun (SC Klosterreichenbach). Sasbach (19), Gastgeber Lichtental (15), OSG Baden-Baden (12), Vimbuch und OSG Baden-Baden II (beide 9), das sich nach der Vorrunde zurückzog, folgten.

Neben Roos überzeugte auch Tammert. Er verlor ebenso nur einmal und gab ansonsten lediglich vier Remis ab. Mit 13/16 blieb Günther vor seiner Gattin Iamze bester Spieler am Spitzenbrett. Auf Position zwei musste sich Metz (11,5) hinter dem Iffezheimer Jörg Eiler (12) einreihen. Seine miserable Form bewies der Kuppenheimer Spitzenspieler in den direkten Duellen besonders, da er jeweils noch haushohe Gewinnstellungen gegen Eiler verdarb. Kresovic landete erwartungsgemäß mit 12 Zählern hinter Markus Merkel (13,5) auf Platz zwei an seinem Brett. Nicht viel schlechter als Metz schnitt Karcher (11,5) ab, der somit seine erheblichen Fortschritte im letzten Jahr unterstrich. Schwach agierte Chaltchi (4,5), während Braun gute 9,5 Punkte beim Mixed-Team beisteuerte.

Beim deutlich schwächer besetzten Einzelturnier trumpfte Raka auf. Wie der Baden-Badener Wolfgang Schmid kam er in zehn Runden auf 8,5 Punkte. Da Schmid bei den Stuttgarter SF gemeldet ist, konnte er nicht mittelbadischer Meister werden. Im Stichkampf ging es daher nur um Platz eins im Turnier. Raka verlor zwar mit 0,5:1,5, an seinem Titelgewinn änderte das jedoch nichts. Eine sehr starke Leistung zeigte Marco Riehle. Der erst Zwölfjährige entstammt der Talentschmiede des Landesligisten SF Sasbach und feierte mit 6,5 Zählern seinen bisher größten Erfolg bei den Erwachsenen. Die Plätze dahinter belegten Jörg Eisele (SF Hörden), der enttäuschend spielende Rekordchampion Metz und der Iffezheimer Eiler (alle 6). Metz wäre an dem Tag besser wie alle seine Kameraden nach dem Mannschaftsturnier nach Hause gefahren ...

Die Lichtentaler sind durch die Ausrichtung des Wettbewerbs im Alten Rathaus offenbar auf den Geschmack gekommen. Der zweite Vorsitzende Ferdinand Bäuerle kündigte an, dass sich "die Schachfreunde um die Ausrichtung der badischen Blitzmeisterschaften 2012 bewerben werden". Die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen schließt der Klub am 12. November mit einem Festabend ab. Zuvor findet ein Simultan mit dem Karlsruher Pianisten und Internationalen Schach-Meister Lothar Arnold statt.

Miba Blitz 2011
Ferdinand Bäuerle (von rechts) überreichte den Kuppenheimern Hartmut Metz, Günther Tammert und Velimir Kresovic die Preise für den ersten Platz. Auf dem Foto fehlt Jean-Luc Roos


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