RezensionenChessBase Fritz 7Rezension von Robert Miklos, November 2001 |
das Programm gibt es z.B. bei ChessBase für etwa 100 DM (51 EUR)
Systemvoraussetzungen
Es wird vorausgesetzt: Als Betriebssystem Windows 95/98/ME/2000/NT
(Windows NT ab 4.0), mindestens ein Prozessor der Pentium-Familie mit 166
MHz oder vergleichbar, 20 MB freier Platz auf der Festplatte, 32 MB
Arbeitsspeicher, 1-MB-Grafikkarte, Soundkarte, CD-ROM-Laufwerk, Tastatur,
Maus. Für Schachprogramme gilt bekanntlich, dass die Prozessortaktzahl
und Arbeitsspeicher möglichst hoch sein sollen. Fürs Spielen auf
dem Server wird der Internet Explorer von Microsoft ab Version 5 benötigt,
dieser ist auf der Fritz-CD drauf, alternativ kann die neueste Version aus
dem Internet geladen werden oder von einer CD installiert werden, die vielen
Computerzeitschriften beiliegt. Ein Update von Fritz6 gibt es übrigens
nicht, dafür erhalten Fritz6-Besitzer eine Ausgabe des Chessbase-Magazins,
die normalerweise knapp vierzig Mark kostet und etwa 1000 aktuelle, teilweise
kommentierte Partien und Multimedia-Berichte anbietet.
Der Programmstart
Von jeder neuen Vesion eines Programmes erwartet man nebst
diversen Detailverbesserungen auch ein tolles neues Feature. Dieses Mal ist
natürlich auch etwas völlig Neues dabei! Das merkt man beim Start
des Programms: Das Startfenster präsentiert zwei Optionen, in dem man
wählen kann, ob man Fritz7 starten möchte (offline) oder das
Online-Schach (die Neuigkeit!).
Die "Online-Version"
Der Schwerpunkt der Entwicklung der siebten Version lag offensichtlich im Online-Bereich. Viele Menschen spielen höchst ungern gegen Schachprogramme, da deren unmenschliche Spielweise keinen Spaß zu vermitteln versteht. Versuche, Schach-Engines mit einem menschlichen Spielstil zu entwickeln, scheiterten bisher. Die Bedienung von Fritz ist, im Gegensatz zur Konkurrenz, in deutscher Sprache und orientiert sich an den bekannten Windows-Standards. Eine tolle Idee ist die Möglichkeit der Ortsangabe, an Hand deren man die ungefähre Entfernung zum Gegner ersehen kann. Die Selbstvorstellung der Spieler kann man sogar um ein Bild ergänzen. Es gibt mehrere Räume, in denen man chatten, die letzten Schachneuigkeiten lesen oder ein bisschen Schach trainieren kann. Die Spielzone selbst besteht auch aus verschiedenen Spielsälen: Fortgeschrittene, Anfänger und Computer-unterstützte Spieler. Die meisten Spieler tummeln sich abends in den Räumen: Etwa 100-200, darunter auch der vierfache Bullet-Weltmeister "Hawkeye" GM Roland Schmaltz und sonstige Großmeister; die Spieler sind größtenteils aus Deutschland, aber auch die Vereinigten Staaten und ein paar andere Länder sind vertreten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich nach Weihnachten die Anzahl der Spieler verdoppelt haben wird.
Die "Offline-Version"
Bei der Euphorie um den neuen Schachserver sollte man jedoch
das Spielprogramm mit der neuen Engine nicht vergessen. Die
Bedienungsoberfläche des Offline-Programms sieht fast so aus wie
die des Vorgängers Fritz6, zwei neue Menüs sind dazu gekommen,
in den Menüs gibt es ein paar Kleinigkeiten, am auffälligsten die
Kommentierungspalette (die allgemein bekannten Kommentarzeichen stehen nun
alle direkt anklickbar in einem eigenen schwebenden Fenster parat) und vor
allem die vielfältig einstellbare Schach-Engine. Die vielen
Einstellmöglichkeiten sind nur bei der neuen Fritz7-Engine gegeben,
andere Engines sind mehr, weniger oder auch gar nicht flexibel in dieser
Hinsicht. Sehr hilfreich ist die "Zurücknehmen-Funktion", mit der man
die letzten Arbeitschritte rückgängig machen kann. Die mannigfaltig
einstellbaren Druckoptionen des großen Bruders, der Datenbank
Chessbase 8, wurden zum größten Teil übernommen, das Ergebnis
sieht gut aus.
Die neue Schach-Engine
Die Fritz7-Engine ist laut Tests der Programmierer etwa 40 Elo-Punkte
stärker als die Vorgänger-Version., eine auf diesem Niveau
mächtige Steigerung. Es gibt übrigens noch eine zweite Fritz7-Engine,
die für ältere Prozessoren gedacht ist, die noch kein MMX
unterstützen. Mit Fritz7 werden noch ein paar andere, schwächere
Schach-Engines mitgeliefert.
Wünschenswertes, Verbesserungsvorschläge
Eine Frage des Geschmacks, aber auf das Startfenster könnte man ruhig verzichten, statt dessen einen Menüpunkt oder Button anbieten. Die online gespielten Partien werden in der Autosave-Datenbank gespeichert, vielleicht sollte man eine eigene Datenbank dafür angeben können. Der wichtigste Punkt ist wohl die Stabilität, die leider noch nicht optimal ist. Chessbase bietet allerdings immer wieder mal Updates an. Erwähnenswert ist auch der Support, der immer mit nützlichen Hilfestellungen aufwartet.
zur Rezension von Hartmut Metz