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Berichte 4. Spieltag 06/07

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Klarer Rochade-Erfolg in Freiburg

Oberliga-Tabelle wird weiter durcheinander gewirbelt

Spiel-Bericht von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim hat in der Oberliga einen Pflichtsieg gelandet. Beim Schlusslicht Freiburger SF 1887 setzte sich die Schachgemeinschaft Caissa auch ohne Hans Wiechert mit 6:2 durch. Dadurch verbesserten sich die Knöpflestädter auf 4:4 Punkte und Platz fünf. Die Rochade weist zwar nun nur zwei Punkte Abstand auf Spitzenreiter Heidelberg-Handschuhsheim auf, behält aber auch Tuchfühlung zum Tabellenvorletzten, Zweitliga-Absteiger Viernheim (3:5). Die Oberliga ist so spannend wie nie. Bis auf Freiburg 1887 scheint jeder jeden schlagen zu können!

   In Freiburg endeten zunächst die Partien von Ralf Großhans, Joachim Kick und Marcel Vingerling friedlich. Die 1,5 Punkte gingen in Ordnung, waren aber „ungerecht“ verteilt. Wolfgang Schmidt überraschte Ralf Großhans mit einem Remisangebot. Dabei stand der Kuppenheimer schon völlig platt, und die Kiebitze hatten eher die Aufgabe von Schwarz erwartet … Doch der Freiburger fürchtete plötzlich grundlos Gegenchancen, was ihn zu der Offerte verleitete, ehe ihm die Partie nach seiner Aussage „völlig entglitt“. Mit wenigen präzisen Zügen hätte Schmidt indes Großhans den Garaus bereiten können. Umgekehrt verlief das Prozedere zwischen Kick und Lutz Grabe. Hier konnte der Freiburger sein Glück kaum fassen, dass der Kuppenheimer die Friedenspfeife herüberreichte. Zuvor hatte Kick mehrere Gewinnvarianten ausgelassen und stand in der Schlussstellung noch immer haushoch überlegen. Mit sieben Minuten auf der Uhr für acht Züge packte ihn allerdings die Furcht … Wenigstens endete das Duell zwischen Lukas Fervers und Marcel Vingerling halbwegs logisch. Der Holländer kehrte nach überstandener schwerer Krankheit wieder ins Team zurück und holte als Nachziehender problemlos ein Unentschieden.

   Den Bann brach beim 1,5:1,5 Hartmut Metz. Sein Kontrahent Helmut Scherer hatte den Fehdehandschuh hingeworfen und im Königsgambit ausgerechnet den Metz-Angriff zugelassen. Der Namensgeber witterte zunächst Vorbereitung – doch als Scherer schon nach acht Zügen 40 Minuten verbraucht hatte und zwei Ideen für Gegenspiel miteinander vermixte, konnte dieser Gedanke getrost verworfen werden. Nach 16 Zügen war sich Metz seiner Sache zu sicher. Er rechnete mit baldiger Aufgabe Scherers und verwickelte das Spiel, anstatt in ein leicht gewonnenes Endspiel überzulenken. Die taktischen Chancen ließ der nominell beste Freiburger an Brett drei aber letztlich aus, blieben ihm doch für die letzten 24 Züge nur neun Minuten. Später waren es acht Sekunden für acht Züge. Da war allerdings bereits ein Turmendspiel mit zwei Minusbauern hoffnungslos für ihn. Scherer stellte einen dritten ein und ließ dann die letzten Sekunden ablaufen.

   Velimir Kresovic nutzte ebenfalls die Zeitprobleme von Volker Scheuring aus. Der in dieser Saison erfolgreichste Kuppenheimer (zwei Siege, zwei Remis) vermochte nicht allzu viel aus der Eröffnung herauszuholen. Etwas Druckspiel blieb Kresovic jedoch, so dass Scheuring beschäftigt blieb. In Zeitnot stellte der ehemalige Bühlertaler erst eine Figur ein, danach leitete Kresovic einen Mattangriff ein.

   Jean-Noel Riff brachte mit dem Erfolg an Brett eins den entscheidenden Sieg zum 4,5:1,5 unter Dach und Fach. Gegen Christoph Berberich tat sich der Franzose allerdings schwer. Der 1887er verteidigte sich zäh. In beiderseitiger Zeitnot bewies der IM seine Klasse als herausragender Blitzspieler. Sukzessive verschlechterte sich die Position Berberichs, ehe die Hand zur Aufgabe im Endspiel kam.

   Mit gewisser Ruhe durfte sich daher Kapitän Hussain Chaltchi das Drama zwischen Lukas Trabert und Mario Hackel anschauen. Letzterer spielte zwar originell mit zahllosen Damenmanövern, aber letztlich schwach. So verstrickte sich Schwarz zunehmend in Zeitnot. 40 Sekunden für rund ein Dutzend Züge verblieben dem Kuppenheimer. Hinzu gesellten sich zwei Minusbauern! Eigentlich Zeit für die Aufgabe? Trabert überlegte auch immer länger und stellte noch die Qualität ein. Die musste Hackel später hergeben, um einen weißen Freibauern aufzuhalten. Doch das Endspiel mit Turm und zwei Bauern gegen Turm und einen Bauern auf einem Flügel hielt er leicht remis.

   So konnte Hubert Schuh auf 6:2 für den badischen Pokalsieger erhöhen. Der ehemalige süddeutsche Meister schlug Großmeisterin Barbara Hund. Dem Vernehmen nach besaß die schweizerische Nationalspielerin exzellente Angriffschancen. Nachdem diese vertan waren, übernahm Schuh die Regie. Zwei verbundene Freibauern im Zentrum sicherten ihm den ersten Saisonsieg nach bisher drei Nullen – ein Resultat, das der Kuppenheimer noch nie aufgewiesen hatte.

Freiburger SF 1887 – Rochade Kuppenheim 2:6
1. Brett Christoph Berberich – Jean-Noel Riff 0:1, 2. Barbara Hund – Hubert Schuh 0:1, 3. Helmut Scherer – Hartmut Metz 0:1, 4. Lukas Trabert – Mario Hackel remis, 5. Volker Scheuring – Velimir Kresovic 0:1, 6. Lukas Fervers – Marcel Vingerling remis 7. Lutz Grabe – Joachim Kick remis, 8. Wolfgang Schmidt – Ralf Großhans remis.


Landesliga-Reserve rückt auf Platz zwei vor

SC Rastatt – SCR Kuppenheim II 3,5:4,5

Spiel-Bericht von FM Hartmut Metz

   Dramatisch verlief die Begegnung der Reserve in Rastatt, bei der auf beiden Seiten einige Stammkräfte fehlten. Nach dem Sieg von Lutz Schäfer und einem Remis von Ralf Gantner entwickelte sich eine hitzige Diskussion um eine Sekunde: Toni Stückl befand sich einmal mehr in hochgradiger Zeitnot. Zehn Sekunden verblieben ihm für seine letzten sechs Züge. Doch der Kuppenheimer zögerte ausgerechnet beim letzten in Remisstellung und führte äußerst knapp seinen 40. Zug aus – offenbar um Millisekunden zu spät, denn seine digitale Uhr sprang zwar auf eine weitere Stunde Bedenkzeit um, zeigte jedoch auch vorne ein Minus an. Lange Zeit war unklar, ob dies nun Zeitüberschreitung für den ehemaligen Zugspitz-Meister bedeutete oder nicht. Ein Anruf bei Turnierleiter Roland Burkart gab Aufschluss: 0:1 aus Rochade-Warte.

   Noch schien dies nicht dramatisch zu sein. Günther Tammert stand auf Position eins überlegen, gleiches galt für Reinald Kloska. Zudem war Hussain Chaltchi am Drücker bei gegnerischer Zeitnot. Dem stand lediglich eine Verluststellung von Jochen Klumpp gegenüber, der einen taktischen Einschlag von Nikolaus Sentef übersehen hatte. Zunächst teilte Jürgen Biskup gegen Valentin Jurca den Punkt. Im Damen-Endspiel hatte er die besseren Aussichten, agierte indes zu vorsichtig und zu sehr remisgeleitet. Für die erneute Führung der Rochade sorgte Hussain Chaltchi. Kontrahent Michael Hoffmann geriet in Zeitnot unter Druck. Danach brach seine Stellung auf f7 zusammen, ehe eine Springergabel auf König und Dame Letzterer den Garaus bereitete. Doch woher sollte das Remis kommen? Klar schien der Sieg von Spitzenspieler Günther Tammert. Der hatte Rastatts Besten, Werner Szenetra, klar überspielt und zwei Figuren plus zwei Bauern für einen Turm. Doch Rastatts Sentef stand gegen Klumpp noch immer auf Gewinn – und Reinald Kloska hatte mittlerweile sein Endspiel mit Mehrfigur primitiv verpatzt! Auf den dunklen Moment folgte indes wieder ein heller: Als sich die Kiebitze wunderten, warum der Kuppenheimer im Turmendspiel auch noch einen zweiten Bauern einstellte, konterte Kloska. Den Bauernfraß bezahlte Weiß schließlich mit einem eingeklemmten schwarzen König – und da auch noch der a- und h-Bauer blockiert waren, entwischte der Nachziehende mit einem Turmopfer, das zum Patt führte! Zuweilen muss man sich über Kloskas Wellentäler wundern …

   Kurz danach streckte Szenetra die Waffen, weil er weiteres Material einbüßte. So war es nicht tragisch, dass Klumpp seine Niederlage quittieren musste. Mit dem 4,5:3,5 schob sich die Schachgemeinschaft Caissa II auf Platz zwei vor, weil Vimbuch unterlag. Spitzenreiter Offenburg (7:1) bleibt allerdings einen Punkt vor Kuppenheim.


Rochade-Dritte kommt in Fahrt

Tabellenzweiten Ottenau gestürzt

Spielbericht von Klaus Harsch

   Die dritte Mannschaft kommt in Fahrt. Der Tabellenzweite SC Ottenau, Mitabsteiger aus der Landesliga, wurde mit 4,5:3,5 bezwungen. Dabei gaben die Kuppenheimer das Spitzenbrett kampflos ab, weil gleich mehrere Stammkräfte fehlten oder bei der Reserve aushelfen mussten. Doch Konstantin Scheuermann glich an Brett 5 schon bald aus. Ralf Wendelgaß, Tobias Lauckner und Dagmar Sprung steuerten halbe Zähler bei. Thomas Roth verlor an Brett 2 in Zeitnot nach zuvor gutem Spiel einen Bauern und die Partie, so dass es kurz vor der Zeitkontrolle 3,5:2,5 für Ottenau stand. Mannschaftsführer Klaus Harsch überspielte seinen Gegner in Zeitnot und sicherte den Ausgleich. Waldemar Schlangen verwertete in der Verlängerung  einen Mehrbauern zum Gesamtsieg. Fazit: Mit bester Aufstellung, es fehlten vier Spieler aus der Normalaufstellung, sollte die Vizemeisterschaft und damit der sofortige Wiederaufstieg doch noch realisierbar sein!


Remis gegen Lichtental

Kapitän Kolb verdirbt Sieg

Spielbericht von Fritz Kolb

   Das Gesamtergebnis der Vierten gegen Lichtental I kann sich zwar sehen lassen. Doch ich hatte mit einer Mehrfigur den Sieg schon vor Augen – ehe ich eine Springergabel übersah und so auf grausame Weise doch noch verlor. Der Rest der Truppe remisierte. Gut für uns war, dass die Lichtentaler nur mit sieben Mann angetreten waren. So kassierte Alexander Zlodi einen kampflosen Zähler ein, der wenigstens zum 4:4 reichte. Mit 6:2 Punkten bleibt Kuppenheim im Vorderfeld der Kreisklasse I.

Kuppenheim IV – Lichtental 4:4
1. Brett Wolfgang Kaupp - Graus remis, Olaf  Schneider - Schmekenbecher remis, 3. Ewald Lipka - Besener remis, 4. Daniel Wörner - Semburg remis, 5. Ralf Ehret – Hammes remis, 6. Michael Waschek - Touleassi remis, 7. Fritz Kolb - Sautner 0:1, 8. Alexander Zlodi 1:0 kampflos.


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