Startseite Rochade Kuppenheim

Berichte 1. Spieltag 06/07

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

zur Mannschaften-Seite

 

Fehlstart der Caissa Rochade

Kuppenheim unterliegt OSC Baden-Baden III mit 3,5:4,5

Spielbericht von FM Hartmut Metz

   Die Kuppenheimer Schachspieler sind wieder mit einer Niederlage in die Oberliga-Saison gestartet. Der badische Pokalsieger unterlag der dritten Mannschaft des deutschen Meisters OSC Baden-Baden mit 3,5:4,5. Die kurzfristigen Ausfälle des erkrankten Topscorers Marcel Vingerling und Jean-Noel Riff, die beide am Samstag passen mussten, konnte die Caissa Rochade nicht kompensieren. Vor allem Riff wurde am Spitzenbrett schmerzlich vermisst. Der Franzose spielte für den schweizerischen Meister Reichenstein im Europapokal und kam nicht rechtzeitig zurück nach Kuppenheim. So waren die Hausherren an den vorderen Brettern offensichtlich überfordert. Lediglich Hartmut Metz verbuchte gegen Frederik Beck ein Remis. Die beiden hatten sich auch schon in der letzten Runde der vergangenen Oberliga-Saison mit demselben Ergebnis getrennt. Metz stand zwar immer etwas besser, aber Beck verteidigte sich umsichtig. Als ungleichfarbige Läufer aufs Brett kamen, nahm der Kuppenheimer die zweite Remisofferte an. Hubert Schuh hatte die unangenehme Aufgabe, dem frisch gebackenen Open-Sieger von Bad Wildbad, Raoul Strohhäker, Paroli bieten zu müssen. Dort hatte das OSC-Nachwuchstalent mit 8/9 und 1,5 Punkten Vorsprung gewonnen und unter anderem den Heidelberger Spitzenspieler Wjatscheslaw Ikonnikow locker geschlagen! Schuh geriet mit Schwarz alsbald in die Defensive. Nachdem er einen Springerausfall nach d5 übersehen hatte, weil der Bauer auf e6 das Feld vermeintlich kontrollierte, blieb seine Stellung kritisch. Nach langer wie hartnäckiger Verteidigung setzte sich Strohhäker im Turmendspiel durch.

   Eine besonders unangenehme Aufgabe hatte Mario Hackel zu bewältigen: Zwar hatte sich Metz auf die bisherige Kuppenheimer Nummer eins, Ludger Keitlinghaus, gefreut, aber nach Riffs Ausfall musste der ehemalige DDR-Jugendmeister ran. „Ich habe mich wochenlang vorbereitet“, scherzten Keitlinghaus und Metz unisono zu Beginn über ihre vergebliche Liebesmüh. Hackel agierte gegen den Großmeister äußerst umsichtig. Zwar hatte er nach ein paar ungenauen Springerzügen nur zwei Springer gegen das Läuferpaar (bei jeweils zwei Türmen), die Stellung war aber bei korrekter Fortsetzung nicht viel besser für Keitlinghaus. Doch einmal mehr massakrierte sich Hackel in hochgradiger Zeitnot selbst. Mit einem Bauernraub öffnete er alle Diagonalen für den schwarzfeldrigen Läufer, so dass Keitlinghaus nach einem weiteren Patzer gnadenlos zuschlug. Die Führung der Gäste hatte zuvor Hans Wiechert erlaubt. Gegen das Holländisch von Christian Bossert fand er kein probates Mittel. Anstatt die Entwicklung abzuschließen, galoppierte einer seiner Springer willenlos über Brett vier. Nach einem taktischen Einschlag auf f2 mit zwei Springern für einen Turm und Bauern brach die weiße Stellung wie ein Kartenhaus zusammen. Ein weiterer Patzer sorgte dafür, dass Wiechert bald die Segel strich.

   Die hinteren vier Bretter konnten das Ruder nicht ganz herumreißen. Velimir Kresovic schlug Konstantin Konson, und Günther Tammert brachte OSC-Punktegarant Robert Schaaf die erste Oberliga-Niederlage bei. In einer scharfen Sweschnikow-Stellung patzte Konson in hochgradiger Zeitnot – gerechte Bestrafung für seine um 40 Minuten verspätete Ankunft. Offenbar ein Dauerzustand bei ihm, denn schon einmal ließ der Baden-Badener einen Kuppenheimer lange warten, bis er doch einzutreffen geruhte. Tammert zeigte gegen Schaaf eine überzeugende Leistung. Einziger Schönheitsfehler war dabei, dass er zunächst einen durchschlagenden Angriff verpasste. Im Endspiel mit Dame, Turm und drei Bauern gegen Dame, Läufer und vier Bauern vermied Tammert dafür geschickt Dauerschachs und holte das Matt letztlich nach. So energisch wünscht man sich Günther immer!

   Obskure Manöver kennzeichneten die Partie am achten Brett: Ralf Großhans zog seinen Läufer über c4 nach a2, um ihn auf b1 nicht nur mit den Bauern auf c2 und d3 einzumauern, sondern auch noch den Turm nach a2 zu stellen! Michael Stiefel nutzte das ganz gut und besaß wohl leichten Vorteil. Letztlich mündete die Begegnung jedoch in ein Läuferendspiel mit jeweils vier Bauern. Durch das Remis stand es 3:4. Dass die wichtigen Punkte im Abstiegskampf flöten gingen, stand da schon fest. Das Dauerschach von Jürgen Feiler zeichnete sich im Endspiel mit Dame und zwei Bauern gegen zwei Türme und einen Bauern von Joachim Kick ab. Nervenaufreibender war die Partie schon kurz vor dem 20. Zug, in der sich beide Seiten in hochgradiger Zeitnot befanden! Kick gewann bereits nach wenigen Zügen einen Bauern mit Schwarz. Danach rochierte er ohne Not in den gegnerischen Angriff hinein. Feiler inszenierte verwirrende Attacken, unter anderem mit einem weißen Läuferzug von e6 nach g8! Kick nahm ihn nicht und hatte zwischenzeitlich zwei Figuren mehr – die er aber beim Zeitnotgehacke wegen diverser Damenschachs einstellte. Oder er musste sie hergeben, um ein Dauerschach zu vermeiden, das der Mannschaft nicht geholfen hätte. Letztlich bekam Feiler aber doch das, was er wollte. Nach mehr als fünf Stunden stand das Unentschieden zum 3,5:4,5 fest.

   Die Niederlage könnte Kuppenheim noch bitter aufstoßen. Gegen die ebenfalls ersatzgeschwächten Baden-Badener hätte man punkten sollen. Da die Oberliga mit den Zweitliga-Absteigern Heidelberg-Handschuhsheim und Viernheim sowie den Aufsteigern Zähringen und Neuhausen stärker denn je ist, wird’s für die Arrivierten unbehaglich. Eppingen II, das mit einem 6:2 Freiburg 1887 bezwang, ausgenommen. Waldshut-Tiengen ist nach dem 3,5:4,5 in Ladenburg auch schon in Zugzwang. Viernheim trennte sich 4:4 von Neuhausen, während Zähringen in Handschuhsheim mit 3,5:4,5 unterlag – das könnte bereits das entscheidende Duell im Kampf um die Meisterschaft gewesen sein! In zwei Wochen geht es bereits weiter: Die Caissa Rochade gastiert dann in Viernheim.

 

SCR Kuppenheim – OSC Baden-Baden III 3,5:4,5
1. Brett Hubert Schuh – Raoul Strohhäker 0:1, 2. Hartmut Metz – Frederik Beck remis, 3. Mario Hackel – Ludger Keitlinghaus 0:1, 4. Hans Wiechert – Christian Bossert 0:1, 5. Velimir Kresovic – Konstantin Konson 1:0, 6. Günther Tammert – Robert Schaaf 1:0, 7. Joachim Kick – Jürgen Feiler remis, 8. Ralf Großhans – Michael Stiefel remis.


Gelungene Revanche gegen Oberkirch

Reserve schlägt Ortenauer mit 6,5:1,5

Spielbericht von Michael Lorenz

   Trotz erneut kurzfristig auftretender Personalprobleme ist der Kuppenheimer Reserve die Revanche geglückt: Am letzten Spieltag in der Landesliga hatte Oberkirch die Rochade geschlagen und somit die Meisterschaft geraubt. Diesmal wurde der Gast jedoch vorgeführt und mit einer 6,5:1,5-Packung zurück in die Ortenau geschickt. Dabei begann der Sonntag alles andere als gut. Marcel Vingerling hatte schon die Woche zuvor im Oberliga-Match der Ersten gefehlt und musste auch diesmal absagen, weil sich sein Gesundheitszustand nicht gebessert hatte. Vorbildlich reagierte Toni Stückl! Obwohl auch der ehemalige Zugspitz-Meister angeschlagen ist, sprang er um 8.30 Uhr morgens ein, als ihn der Kapitän rief. Glücklicherweise handelte es sich diesmal um ein Heimspiel, so dass er nicht wie im Vorjahr bei einer ähnlichen Aktion nicht zum Auswärtsspiel abgeholt wurde ...

   Die Oberkircher mussten zunächst unsere Überlegenheit an den letzten drei Brettern anerkennen. Erst gewann Hussain Chaltchi eine Figur und dann die Partie. Reinald Kloska kombinierte ebenfalls mit einer taktischen Feinheit einen Turm heraus. Lutz Schäfer hatte starken Angriff und eine brettumspannende Initiative, der Adolf Pluschke schließlich erlag. Die 3:0-Führung war bis dahin sehr souverän herausgespielt. Danach steuerte ich auf die erste Zeitkontrolle zu - als ich wieder Gelegenheit zum Kiebitzen hatte, stand es 5,5:1,5 für uns! Toni hielt in Zeitnot seine bessere Stellung immerhin im Gleichgewicht. Jochen Klumpp gewann im frühen Mittelspiel einen Bauern, „beruhigte das Spiel“ (wie unser großmeisterliches Mitglied Ludger Keitlinghaus zu sagen pflegt) und gewann. Markus Merklinger und Damir Caleta standen mit Schwarz etwas gedrückt, hielten aber Ausgleich. Ich selbst hatte mir mit Schwarz eine aussichtsreiche Stellung erarbeitet, die ich in beiderseitiger Zeitnot zum Gewinn verdichten konnte. Der Rest nach der Zeitkontrolle war Formsache.

 

Kuppenheim

:

Oberkirch

6,5:1,5

1. Merklinger (2067) - Müller (2058)

1/2

2. Klumpp (2065) - Pluschke (2023)

1:0

3. Caleta (2011) - Fischer (1987)

1/2

4. Stückl (1856) - Petersen (1947)

1/2

5. Lorenz (1933) - Bohnert (1870)

1:0

6. Schäfer (1949) - A. Pluschke (1721)

1:0

7. Kloska (1940) - Kimmig (1527)

1:0

8. Chaltchi (1778) - Bienek (1542)

1:0


Dritte schlägt sich gegen Hörden achtbar

Bereichsklassen-Team hält gegen Topfavoriten mit

Spielbericht von FM Hartmut Metz

    Die dritte Mannschaft der Caissa-Rochade, die erstmals in der Bereichsklasse antrat, hat sich gut im ersten Spiel verkauft. Gegen den Topfavoriten Hörden hielt Kuppenheim lange mit und musste sich letztlich „nur“ mit 3:5 beugen. Den Ehrenpunkt verzeichnete dabei Thomas Roth. Er zwang die talentierte WM-Teilnehmerin Julia Bochis in die Knie. Unentschieden verzeichneten immerhin Wolfgang Kaupp, der besonders überzeugte, Klaus Harsch, Dagmar Sprung und Jürgen Biskup. Ralf Gantner ging die Partie gegen Gerd Merkel zu scharf an und unterlag dem Hördener Ass. Den Kürzeren zogen überdies Tobias Lauckner und Konstantin Scheuermann. Er war für Ralf Wendelgaß eingesprungen, der noch passen musste. Mit ähnlichen Leistungen wie gegen Hörden sollte die Dritte der SCR in der Bereichsklasse eine achtbare Rolle spielen.


Götzmann überrollt Gorges

Vierte Mannschaft bezwingt Weitenung 4,5:3,5

Spielbericht von Fritz Kolb

    Die Weitenunger sind zum ersten Saisonspiel in der Kreisklasse I nicht so stark wie erwartet angetreten. So kam Kuppenheim IV zu einem 4,5:3,5-Erfolg. Gerhard Gorges wurde an Brett eins von Kai Götzmann sehr schnell überrollt, weshalb der Bischweierer als Erster 100%ige Arbeit ablieferte. Je einen halben Punkt brachten Frank Schäfer und Ewald Lipka auf unser Konto. Ich selbst hatte im 25. Zug eine Qualität erobert und bewegte mein Gegenüber dazu, nach dem 44. Zug aufzugeben. Kurz zuvor hatte Ralf Ehret remisiert, so dass wir schon 3,5:1,5 führten. Einen ganz zähen Kampf lieferte sich Waldemar Schlangen mit seinem erfahrenen Kontrahenten, Routinier Adolf Pfeffinger. Dank seiner sehr guten Bauernstruktur heimste Waldemar den vollen Punkt ein. Daniel Wörner hatte leider einen gegnerischen Bauern zu weit vorpreschen lassen und musste wegen dessen Umwandlung die Segel streichen. Ebenfalls Pech hatte Alexander Zlodi, dem es in Sachen Bauernumwandlung nicht besser erging. Letztlich reichte es aber zu einem knappen 4,5:3,5-Sieg und einem gelungenen Saisonauftakt. 

 

 Kuppenheim IV

Weitenung II

 

Götzmann, Kai

1

Gorges, Gerhard

0

Schäfer, Frank

0,5

Hönig, Hermann

0,5

Schlangen, Waldemar

1

Pfeffinger, Adolf

0

Lipka, Ewald

0,5

Seiter, Andreas

0,5

Wörner, Daniel

0

Krauth, Dominic

1

Ehret, Ralf

0,5

Bezdiczka

0,5

Kolb, Fritz

1

Huck, Johann

0

Zlodi, Alexander

0

Hurle, Stefan

1

4,5

3,5


zur Teams-Seite