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Berichte 8. Spieltag 05/06

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Höchster Saisonsieg gegen Freiburg

Mit leichter Hand zum 6,5:1,5-Erfolg

Spiel-Bericht von FM Hartmut Metz

   Befreit von allen Aufstiegsambitionen eilt die Rochade Kuppenheim nun von Erfolg zu Erfolg. Am achten von neun Spieltagen gelang dem Oberligisten der höchste Saisonsieg: Freiburg 1887 unterlag 1,5:6,5. Mit 11:5 Punkten bleibt die Rochade Tabellenfünfter, hat aber noch Rang drei im Visier. Zum einen kann die Schachgemeinschaft im direkten Duell den OSC Baden-Baden III (11:5) überflügeln, zum anderen lässt eine Mannschaft im Spitzenkampf Waldshut-Tiengen – Eppingen II (beide 12:4) Federn. Den Titel hat Untergrombach (14:2) so gut wie sicher. Sollte der Tabellenführer den abstiegsbedrohten Freiburgern ein 4:4 anbieten, würden die sicher sofort annehmen. Ein Punkt kann für die Breisgauer Gold wert sein. Wird das Duell ausgekämpft, droht den 1887ern eine weitere herbe Niederlage.

   Die bisher deutlichste Schlappe gegen Kuppenheim zeichnete sich früh ab. Mario Hackel und Günther Tammert konnten bereits nach wenigen Zügen vorentscheidenden materiellen Vorteil herauskombinieren. Lutz Grabe hatte ebenso wie Volker Scheuring einen Blackout. Letzterer übersah einen Springerabzug von f3 nach g5. Im Verbund mit der Dame drohte ein Matt auf h7. Schwarz musste den Springer mit dem Läufer eliminieren. Danach hing jedoch der schwarze Läufer auf b7 nebst der Qualität auf a8, die wegen des Springers auf b8 nicht zu retten war. „Das Motiv hatte ich noch von der Partie zwischen dem Kehler Claude Jost und Hans Wiechert in Erinnerung“, berichtete Tammert von dem Reinfall seines Mannschaftskameraden vor zwei Jahren. Am Schluss büßte Scheuring auch noch den Läufer ein und gab auf. Etwas länger musste sich Hackel mühen. Im Prinzip hätte Weiß allerdings bereits nach dem neunten Zug getrost aufgeben können! Hackel hatte zwar zwei Bauern und Qualität mehr, doch seine Figuren kamen ungeachtet der getauschten Damen nur schwer ins Spiel. Mit präzisen Zügen ließ der Tischtennis-Fan allerdings Grabe keine Chance mehr. Ein schwarzer Freibauer auf h2 war das Pfand, dass Weiß nicht zu aktiv werden konnte. Als der Freiburger endlich aufgab, eilte Hackel noch pünktlich zum Pingpong-Match des deutschen Damen-Meisters TV Busenbach, der Anröchte mit 6:2 niederhielt.

   Zunächst hatte Freiburg immerhin zwei Unentschieden verbucht. Hubert Schuh konnte gegen Helmut Scherer nichts herauskneten, obwohl er optisch besser stand. Hans Wiechert hatte die Eröffnung auch wenig anspruchsvoll behandelt, weshalb Lukas Trabert bald die Regie übernahm. Gegen eine Zugwiederholung hatte er jedoch dann nichts einzuwenden. Gewohnt merkwürdig verlief die Eröffnung bei Marcel Vingerling. Ein angebotenes Blackmar-Diemer-Gambit konterte der Rochade-Jugendcoach mit Sc6 und e5, so dass nach drei Zügen alle vier Zentrumsfelder mit Bauern besetzt waren und sich auch die Springer auf c3 und c6 gegenüberstanden. Klaus Dietrich geriet in einen gefährlichen schwarzen Angriff. Den parierte er zwar gerade so – das Endspiel erwies sich jedoch als hoffnungslos. So hieß es dank des niederländischen Punktegaranten 4:1 für Kuppenheim.

   Den Abstand vergrößerte Hartmut Metz weiter. Während die Kiebitze um Kapitän Hussain Chaltchi ihn im Hintertreffen sahen, wähnte er sich auf der besseren Seite (Shredder bestätigt ihm dabei ein leichtes Plus). In beiderseitiger Zeitnot ließ es Metz an Genauigkeit vermissen, so dass Christoph Berberich selbst auf Gewinn spielte. Sein Widerpart fädelte indes im 38. Zug einen Trick ein, bei dem er mit Damenopfer eine Gewinnstellung erreichen würde. Prompt fiel Berberich darauf herein und gab auf. Nach etwas mehr als vier Stunden vollstreckte außerdem Velimir Kresovic. Der in dieser Saison ungeschlagene Kuppenheimer Topscorer weist nun fünf Siege und zwei Remis auf. Gegen Lukas Fervers trug Weiß Sizilianisch nicht unbedingt lehrbuchhaft vor, doch weil der Freiburger auch mehrere Tempi verschenkte, entwickelte Kresovic einen fulminanten Angriff, den er gekonnt zum 6:1 abschloss.

   Im letzten Duell trennten sich die schweizerische Nationalspielerin Barbara Hund und Ludger Keitlinghaus friedlich. Zuvor hatte der Kuppenheimer Großmeister nicht bedacht, dass er nach einer Abwicklung nicht über ein bedrohtes Feld rochieren darf … Im Endspiel mit Dame und Springer wollte Keitlinghaus noch den ganzen Punkt herauskneten. Hund verteidigte sich indes präzise und hätte am Schluss selbst auf Gewinn spielen können. Stattdessen beschied sich die Außenseiterin mit ihrem erst zweiten Remis in dieser Saison.

 

Rochade Kuppenheim – Freiburg 1887 6,5:1,5
1. Ludger Keitlinghaus – Barbara Hund remis, 2. Hubert Schuh – Helmut Scherer remis, 3. Hartmut Metz – Christoph Berberich 1:0, 4. Hans Wiechert – Lukas Trabert remis, 5. Mario Hackel – Lutz Grabe 1:0, 6. Velimir Kresovic – Lukas Fervers 1:0, 7. Marcel Vingerling – Klaus Dietrich 1:0, 8. Günther Tammert – Volker Scheuring 1:0.


Landesliga-Reserve vor Titelgewinn

Spiel-Berichte von FM Hartmut Metz

   Die zweite Mannschaft der Rochade Kuppenheim bleibt auf Meisterkurs in der Landesliga. In Durmersheim setzte sich die Reserve der Schachgemeinschaft mit 4,5:3,5 durch. Mit 13:3 Zählern liegt Kuppenheim einen Punkt vor dem Verfolger-Trio Iffezheim, Offenburg und OSC Baden-Baden IV. Am 7. Mai kann die Rochade II gegen den Tabellensiebten Oberkirch (7:11) den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt machen.

   Beim mittelbadischen Pokalsieger sorgten Günther Tammert mit einem kampflosen Sieg, Robert Miklos und Jochen Klumpp für eine 4:2-Führung. Der Webmaster gewann gegen den Durmersheimer Topscorer in anderthalb Stunden. Jochen übertölpelte den professionellen Schachlehrer Hubert Weßbecher in Zeitnot. Aus zwei Minusbauern machte Klumpp bis zum 40. Zug eine Stellung mit Springer und Bauer mehr. Zwischendurch hatten Kapitän Michael Lorenz und Reinald Kloska remisiert. Patrick Karcher unterlag ebenso wie Lutz Schäfer, der seine Stellung überzog. Trotz eines Minusbauern verteidigte aber Ralf Gantner das wichtige Unentschieden zum 4,5:3,5-Erfolg. Im Turmendspiel erzwang er eine Zugwiederholung von Paul Ganz.

Durmersheim - Rochade Kuppenheim 3,5:4,5
1. Fissler – Tammert 0:1 kampflos, 2. Weßbecher – Klumpp 0:1, 3. Menge – Lorenz remis, 4. Alberts - Kloska remis, 5. Elsland – Schäfer 1:0, 6. Hertzog – Karcher 1:0, 7. Zymberi – Miklos 0:1, 8. Ganz – R. Gantner remis.

 

   Kein Ruhmesblatt lieferte die dritte Mannschaft ab, die gegen Weitenung kampflos verlor. Der Meister der Bezirksklasse fiel so mit 2:14 Punkten ans – im Vergleich zum Vorjahr - andere Ende der Tabelle zurück. Der Abstieg in die Kreisklasse A ist nur durch ein Schach-Wunder noch zu vermeiden.


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