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Berichte 3. Spieltag 05/06

Spielberichte der Kuppenheimer Schach-Mannschaften

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Glückliches 4:4 gegen Eppingen

Kick lässt sogar Chancen zum Sieg aus

Spiel-Berichte von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim hat in der Oberliga erneut einen Zähler eingebüßt. Die Schachgemeinschaft spielte gegen Titelanwärter SC Eppingen II 4:4. Das Unentschieden gegen die nahezu in Bestbesetzung angetretene Bundesliga-Reserve – nur Arndt Miltner fehlte bei den bis auf Position neun gemeldeten Spielern - war schmeichelhaft. Am Schluss ließ aber Joachim Kick sogar noch Chancen aus, seine Partie trotz zweier Minusbauern gegen Richard Dudek zu halten und seine Farben sogar einen Sieg zu bescheren. Mit 3:3 Punkten rangiert Kuppenheim nun auf Platz sieben. Eppingen II ist mit nur einem Zähler mehr Zweiter! Das Feld liegt dicht zusammen, weil Waldshut-Tiengen auch Untergrombach mit 4,5:3,5 schlug. Nun ist der neue Tabellenführer der Aufstiegsanwärter Nummer eins. Das liegt nicht allein an den 5:1 Punkten, sondern auch am leichtesten „Restprogramm“ aller Teams.

   Wenig ereignete sich zwischen Hubert Schuh und Wolfgang Koch. Nach 14 Zügen deuteten beide Seiten eine Zugwiederholung an. Locker leicht wirkt der Schwarz-Sieg von Ludger Keitlinghaus gegen Thomas Raupp, betrachtet man lediglich die 19 Züge! In Wahrheit war es allerdings so, dass der Großmeister einen bangen Moment überstehen musste. Der Fernschach-Großmeister hätte mit einem Läufer-Einschlag auf f7 einen Bauern gewinnen können. Raupp spielte jedoch passiv, so dass Keitlinghaus nur zwei Züge später einen Springer-Einschlag anbringen konnte. Der Eppinger gab danach auf. „Das Motiv hatte ich ja kurz zuvor übersehen. Ich musste es nun nur auf dem entgegengesetzten weißen Feld anwenden“, bemerkte der Rochade-Spitzenspieler.

   Studium plus Beruf ist derzeit für Hans Wiechert zu anstrengend. Es bleibt kaum Freizeit und eine ruhige Minute. Der FM befindet sich deshalb alles andere als in Bestform – trifft man dann noch auf einen starken Youngster wie Maximilian Meinhardt, sind Niederlagen kaum zu vermeiden. Wiechert opferte einen Zug zu früh einen Bauern und bekam diesen nicht mehr zurück. Im Endspiel drückte Meinhardt einen Bauern durch. Das Endspiel Dame und Bauer gegen Turm und Bauer war nicht zu halten. Eine andere Geschichte war das Duell Ulrich Schulze – Hartmut Metz. Das Eröffnungsduell ging klar an den Kuppenheimer. Das dubiose zwischenzeitliche Bauernopfer des IM widerlegte Metz nicht konsequent genug. Die drittbeste Fortsetzung versprach zwar auch dauerhaften Vorteil – doch dann patzte der auf ein Zwischenschach setzende Kuppenheimer selbst und musste einen Bauern geben. Das Endspiel war ungeachtet der ungleichfarbigen Läufer plus jeweils eines Turms hoffnungslos. Aber ausgerechnet auf den einzigen Trick, den er hatte, ließ Metz in aufkommender Zeitnot aus. Nach einem nicht zu erwartenden Fehler von Schulze wären mit einem Läuferschach die Türme zu tauschen gewesen und das Remis unausweichlich. Doch a tempo zog Metz den bedrohten Bauern nach vorne und konnte die Niederlage nicht mehr verhindern.

   Einen schweren Stand hatte Velimir Kresovic gegen Thomas Gruber. In Zeitnot eroberte er jedoch einen Bauern – und der Eppinger überschritt im 39. Zug die Bedenkzeit. Hatte Interimskapitän Metz (in Abwesenheit von Hussain Chaltchi) eine herbe 2:6-Schlappe befürchtet, stand es plötzlich 3:3 – und Aussichten auf einen Punktgewinn oder gar mehr reiften. Inga Khurtsilava hatte bei ihrem Saisondebüt gegen Amadeus Eisenbeiser gedrückt, geriet aber nach einer schlechten Abwicklung in ein unangenehmes Turmendspiel. Letztlich verteidigte sie das Endspiel mit zwei gegen drei Bauern auf einem Flügel mit leichter Hand. Derweil riss Mario Hackel das Ruder herum. Bernd Schneider versuchte ein Dauerschach zu verhindern und geriet dadurch in die Bredouille. Metz hatte Hackel vorher noch mitgeteilt: „Du kannst ruhig remisieren – wir verlieren eh.“ Nach überstandener Zeitnot standen bei Hackel Dame, Springer und vier Bauern gegen Dame, Läufer und zwei Bauern zu Buche. Der weiße König geriet außerdem in ein Mattnetz. Als Hackel die dafür erforderliche Schach-Serie entdeckte, huschte ihm ein kurzes Lächeln übers Gesicht, dann ging es dem Monarchen an den Kragen.

   Bedauerlicherweise hielt die Serie der Schwarz-Siege (fünf bei nur einem Weiß-Sieg von Schulze) bis zum Schluss an. Dudek rettete Eppingen II wenigstens einen Zähler. Das hätte nicht sein müssen, obwohl Kick im Endspiel einen Moment lang bei mehr als -10 Bauerneinheiten von Shredder 9 gesehen wird. Mit einem hübschen Qualitätsopfer hätte der Nachziehende ein hübsches Mattnetz knüpfen können. Danach geriet Dudek nochmals ins Schwitzen. Mit dem aktiven König, Turm und Springer kontrollierte Kick das schwarze Lager. König, Turm, Läufer sowie die fünf Bauern konnten sich kaum rühren. Anstatt aber erst seine Bauern nach vorne auf sichere Felder zu schieben, ging der Kuppenheimer sofort daran, einen Bauern zurückzugewinnen. So drang Dudek mit seinem Turm auf die zweite Reihe ein und sammelte die weißen Bauern ein. Kick musste bald aufgeben. Momentan scheint ein altbekannter Fluch auf dem letzten Brett zu liegen: 0/3 lautet die aktuelle Bilanz in dieser Saison. Gegen Lahr sollte unser Mann vielleicht gleich ein Remis anbieten …

   Während sich an der Spitze ein spannendes Rennen abzeichnet – die fünf Teams hinter Waldshut-Tiengen weisen 4:2 Punkte auf -, fallen hinten Lampertheim und Konstanz (beide 0:6) bereits deutlich zurück. Sollte es nur zwei Absteiger geben, sind das wohl die beiden heißesten Kandidaten.

Rochade Kuppenheim – SC Eppingen II 4:4
1. Ludger Keitlinghaus – Thomas Raupp 1:0, 2. Hubert Schuh – Wolfgang Koch remis, 3. Hartmut Metz – Ulrich Schulze 0:1, 4. Hans Wiechert – Maximilian Meinhardt 0:1, 5. Mario Hackel – Bernd Schneider 1:0, 6. Inga Khurtsilava – Amadeus Eisenbeiser remis, 7. Velimir Kresovic - Thomas Gruber 1:0, 8. Joachim Kick – Richard Dudek 0:1.

 

Bester Start für Landesliga-Reserve

5:3-Erfolg beim OSC Baden-Baden IV

   Dank eines 5:3-Erfolgs beim OSC Baden-Baden IV erwischte das Reserveteam den besten Landesliga-Start der Vereinsgeschichte. Mit 5:1 Punkten liegt das Team von Michael Lorenz auf Platz zwei hinter Verbandsliga-Absteiger Offenburg (6:0). Seine beeindruckende Siegesserie baute Patrick Karcher aus. „Die einzig überzeugende Partie“, lobte Marcel Vingerling das sechste Brett. Karcher war aber auch nicht sonderlich zufrieden. Mannschaftskamerad Ralf Großhans fand auch die Zeiteinteilung von „12 Zügen in 1:52 Stunden“ etwas gewöhnungsbedürftig. Außerdem gewann Günther Tammert dank der Zeitüberschreitung von Thomas Bittner. Für einen Moment war der Kuppenheimer „laut Fritz -15 gestanden“, doch der Kurstädter „glich“ mit einem anderen schwachen Zug die Stellung wieder aus! Glücklich kamen die Unentschieden der weiteren Spitzenspieler, Marcel Vingerling und Großhans, zu Stande. Glaubte Vingerling den Tiefpunkt gegen Lampertheim in der Oberliga erreicht zu haben, ging es weiter nach unten: „Das war noch schlechter“, befand der Holländer. Der frühere Kuppenheimer Antonius Balzert überspielte ihn und besaß zahlreiche Gewinnmöglichkeiten. „Zwischenzeitlich ging ich von einem 2:6 aus“, berichtete Großhans. Am Schluss konnte sich Vingerling aber herauswinden. Nicht zu bezwingen waren auch Lorenz, Reinald Kloska, der ebenfalls verloren stand, Hussain Chaltchi und Robert Miklos.

Tabellenführer gestürzt!

Baden-Baden spielerisch brilliant, Kuppenheim mit Kampf und Glück: Baden-Baden IV - Kuppenheim II 3:5

Spiel-Bericht von Michael Lorenz

   An Brett 1 bis 3 hatte die Reserve vergangenen Sonntag eigentlich höchstens einen halben Punkt verdient, am Ende aber zwei erzielt, das reichte aus, die bisher verlustpunktfreien Baden Ooser vom ersten Tabellenplatz zu stürzen und selbst von Platz 3 auf 2 vorzurücken.

   An Brett 1 geriet Günther Tammert nach und nach in Schwierigkeiten und hätte am Ende mit Minusqualität Dauerschach geben müssen, allerdings investierte der unglückliche Thomas Bittmann zuviel Zeit in seinem Angriff, nach 39 Zügen fiel die Klappe, 1:0! Durch Punkteteilungen von Hussain Chaltchi gegen Franz Mayer und Michael Lorenz gegen Stefan Niessen lag die Rochade nun überraschend mit 2:1 in Front.

   Trotzdem war die Situation kritisch. Toni Balzert opferte eine Figur, hielt den gegnerischen König in der Mitte und überspielte Marcel Vingerling souverän. Marcel, der Aufgabe nah, entkam auf wundersame Weise in ein Turmendspiel mit Minusbauer - Remis!

   Nach der ersten Zeitkontrolle ging der Kampf, in einem zähen Ringen, in die zweite Runde. Ralf Grosshans war von Michael Stiefel mit einem "brillianten Damenopfer" (Grosshans) überrascht worden und kämpfte mit Minusqualität für einen Bauern ums Remis. Spielbestimmend in seiner Partie war Patrick Karcher, sowohl was die Höhen als auch die Tiefen betrifft, den letzten Fehler begang allerdings Helmut Zanner, wodurch Patrick zum glücklichen und zugleich vorentscheidenden zweiten Sieg im zweiten Spiel für die Rochade Reseve kam. Robert Miklos remisierte in ausgeglichener Stellung gegen Nachwuchstalent Lukas Fiederer zum beruhigenden 4:2 Zwischenstand.

   Ralf gelang es schliesslich eine uneinnehmbare Festung zu errichten und so die Punkteteilung zu erzwingen, damit war die Entscheidung im Mannschaftskampf gefallen und Reinald Kloska trennte sich friedlich von Ortwin Vohl.

1. T. Bittmann - G. Tammert 0:1, 2. A. Balzert - M. Vingerling 1/2, 3. M. Stiefel - R. Grosshans 1/2, 4. Dr. S. Niessen - M. Lorenz 1/2, 5. O. Vohl - R. Kloska, 6. x. Zanner - P. Karcher 0:1, 7. F. Mayer - H. Chaltchi 1/2, 8. L. Fiederer - R. Miklos 1/2

 

   Duplizität der Ereignisse herrschte im zweiten Duell mit dem OSC V: Auch dieses endete wie das Match der Reserve tags darauf ohne Einzel-Niederlage 5:3 zugunsten der Rochade. Der Meister der Bezirksklasse hatte erstmals keine größeren Personalsorgen, weshalb am dritten Spieltag der erste Saisonerfolg gelang. Ralf&Ralf, Gantner und Wendelgaß, sorgten für die Entscheidung. Florian von der Ahé, Kai Götzmann, Jürgen Biskup, Olaf Schneider, Michael Waschek und Frank Schäfer remisierten für Kuppenheim III. Nach 0:4 Punkten stand Götzmann endlich wieder zur Verfügung – und schon lief’s! Mit ihm ist die Dritte seit zweieinhalb Jahren ungeschlagen, ohne ihn setzt’s Niederlagen.

 

   Die Vierte kann sich derweil in der Kreisklasse III nicht vom Tabellenende lösen. Beim 1,5:4,5 gegen Ottenhöfen-Seebach III gelang nur Fritz Kolb der Ehrenpunkt. Ralf Ehret steuerte den halben Zähler bei. Sibylla Heine, Michael Kühn, Nadine Gebauer und Jürgen Steudten zogen den Kürzeren. Mit 0:6 Punkten kämpft Kuppenheim IV um den Klassenerhalt.


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