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Berichte 8. Spieltag 04/05

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Sündenbock für Pleitenserie gesucht

Wenigstens Klassenerhalt gesichert nach 3:5 in Waldshut

von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim hat zwar reichlich erfolglos am Wochenende die Figuren über das Brett geschoben - dennoch dürfen die Schachspieler aus der Knöpflestadt die Saison als gelaufen abhaken. Auf Grund der Ergebnisse in der zweiten Liga und in der eigenen Oberliga kann Kuppenheim ungeachtet einer 3:5-Niederlage in Waldshut-Tiengen nicht mehr absteigen. Mit 7:9 Punkten belegt die Rochade selbst bei einer Niederlage im letzten Saisonspiel mindestens Rang sieben. Momentan steht die Mannschaft auf Rang sechs.

   Die Ursache für die Pleitenserie ist noch nicht gefunden. Eingekreist auf zwei Lösungen ist sie jedoch. Entweder liegt es an Hussain Chaltchi oder an Marcel Vingerling. Seit Chaltchi als Unglücksrabe bei allen Spielen - selbst ins fast 200 Kilometer entfernte Waldshut-Tiengen machte er einen Ausflug mit Gattin! - auftaucht, gewinnt die Rochade kein Match mehr. Ein Zähler sprang nach dem Start mit 6:2 Punkten (natürlich ohne "Charly", außer vielleicht bei der Niederlage bei Slavija Karlsruhe ...) nur noch heraus. Schwere Schuld könnte allerdings auch Kuppenheims Holländer auf sich geladen haben. Seit Vingerling in Urlaub weilte und danach die Reserve verstärkte, läuft es nicht mehr. Oberliga-Kapitän Hartmut Metz drohte seinem Punktegaranten für die nächste Saison bereits eine Urlaubssperre an!

   In Waldshut-Tiengen war die Rochade nominell einmal mehr favorisiert. Doch die vermeintlich deutlich stärkere Kuppenheimer Mittelachse schien völlig von der Rolle. Hans Wiechert verlor schnell gegen Helmut Eidinger. "Ein einzügiges Matt habe ich noch nie übersehen", kommentierte der bis dahin erfolgreichste Kuppenheimer seinen Patzer. Der war nicht wirklich einzügig, sondern Wiechert übersah "lediglich" einen weißen Zug mit anschließendem undeckbaren Matt - das Endresultat blieb jedoch dasselbe. In der Zeitnot ging das Match endgültig den Bach runter: Mario Hackel verdarb in beiderseitiger Zeitnot seine aussichtsreiche Position gegen Christian Palmer. Die selbst noch nach einem Figureneinsteller chancenreiche Stellung war entscheidend für das Gesamtmatch. Giorgi Matscharaschwili zog nämlich am Spitzenbrett den Kürzeren gegen den ehemaligen schweizerischen Nationalspieler Heinz Wirthensohn. Der Kuppenheimer hatte einen falschen Plan gefasst und musste die Qualität opfern. Den Vorteil gab Wirthensohn nicht mehr ab.

   Danach stand es 1:4. Früh hatte Hartmut Metz gegen Norbert Friedrich remisiert. Der Waldshuter hatte die Slawisch-Abtauschvariante gewählt. Nach 20 Zügen war die Partie entsprechend verflacht. Angesichts von baldigen ungleichfarbigen Läufern und je einem Springer akzeptierte Metz das Remisangebot mit Schwarz. Interessant wäre die Begegnung lediglich dann geworden, wenn Friedrich ein angebotenes Bauernopfer angenommen hätte. Metz hätte danach ein Damenopfer anbieten können, das Weiß nichts verspricht, wenn ein Turm die Dame mit Schach schlägt!!! Das blieb alles hinter den Kulissen, auf dem Formular standen langweilige Züge. Nicht viel Prickelnderes passierte am Nebenbrett, wo Hubert Schuh jedoch immerhin einen Mehrbauern erarbeitete. Im Turmendspiel reichte aber der a-Bauern nicht, um gegen Heinz Schaufelberger einen Sieg herauszukneten.

   Die einzigen Lichtblicke außer der Fahrt durch den malerisch verschneiten Schwarzwald lieferten an diesem Tag die beiden letzten Bretter: Günther Tammert wurde zum Sieg genötigt. Er wollte schon früh ein Remis gegen Bruno Zülle akzeptieren. Als ihm das Metz jedoch angesichts der schlechten Lage und dem Hinweis auf die "1934 DWZ" des Gegners verbot, kämpfte Tammert wie ein Löwe "nach vorne". Sein entflammter Kampfgeist wurde belohnt, wenn auch erst durch einen Patzer Zülles. Später stellte sich heraus, dass sich Metz in der Aufstellungsliste minimal vertan hatte und Zülle rund 200 DWZ mehr hatte als verkündet ... Der Mann mit 1934 DWZ saß derweil Joachim Kick gegenüber. Thomas Vogelbacher war aber in dieser Saison ungeschlagen und stand mit 4,5/6 zu Buche. Das störte Kick allerdings wenig. Seinen Bauernvorteil verwertete er äußerst überzeugend im Endspiel und baute seine Erfolgsserie auf zuletzt 4,5/5 aus.

   Danach bekam Velimir Kresovic scherzhaft den Auftrag, auf Gewinn zu spielen. Nach einem Fehler in Zeitnot kämpfte er jedoch im Damenendspiel mit Minusbauer lediglich ums Überleben. Letztlich verwertete der Waldshuter Topscorer Udo Düssel den Freibauern zu seinem sechsten Sieg in Folge!

 

Waldshut-Tiengen - Rochade Kuppenheim 5:3

1. Heinz Wirthensohn - Giorgi Matscharaschwili 1:0, 2. Norbert Friedrich - Hartmut Metz remis, 3. Heinz Schaufelberger - Hubert Schuh remis, 4. Udo Düssel - Velimir Kresovic 1:0, 5. Christian Palmer - Mario Hackel 1:0, 6. Helmut Eidinger - Hans Wiechert 1:0, 7. Bruno Zülle - Günther Tammert 0:1, 8. Georg Vogelbacher - Joachim Kick 0:1.


Einmal mehr ein 3,5:4,5

Trotz Niederlage keine Abstiegssorgen mehr

von Michael Lorenz

   Die Zweite ist nicht leicht zu schlagen, trotzdem ist es in dieser Saison bereits fünf Mannschaften gelungen - jeweils mit 3,5:4,5! Da nützen auch zwei 6:2 Siege und ein 4,5:3,5 gegen Rastatt nichts, die Reserve setzt sich auf dem 8. Tabellenplatz fest. Bühlertal wurde vom SC deutlich mit 0,5:7,5 geschlagen und kann uns nicht mehr überholen, somit ist der Abstieg kein Thema mehr.

   Objektiv gesehen, war allerdings Durmersheim (stark besetzt, mit den Franzosen) am Sonntag die bessere Mannschaft, trotz des knappen Ergebnisses stand deren Sieg nie ausser Frage.

   Reinald Kloska überstand mit genauen Spiel ein Läuferopfer auf h3 von Gerhard Alberts zur gütlichen Punkteteilung und nachdem ihr Spiel verflachte einigten sich Robert Miklos und F.-J. Elsland zum 1:1 Zwischenstand.

   An den ersten drei Brettern kam dann der KO-Schlag: Alexander Hatz war von Anfang an gegen Hubert Weßbecher unter Druck und unterlag, Toni Stückl vertauschte in komplizierter Stellung die Züge und erlag gegen Matthias Menge selbst dem Mattangriff statt umgekehrt und Marcel Vingerling remisierte gegen den Franzosen Eric Machin.

   Der Rückstand von 1,5:3,5 war nicht mehr zu egalisieren. Michael Lorenz konnte eine bessere Stellung gegen Wolfgang Burkart nicht verwerten und Ralf Gantner erreichte in aussichtsreicher Stellung gegen Paul Ganz ebenfalls nichts Konkretes - 2,5:4,5.

   Die Partie des Tages bot Lutz Schäfer. Gegen den starken französischen Legionär Walter Hertzog erreichte er zwei Türme und Springer gegen Dame und zwei verbundene Freibauern. In einem Match über die vollen sechs Stunden parierte er alle gegnerischen Störversuche (sein König stand im Mittelspiel auf d4!) und konstruierte unter permantenten Schachs ein Mattnetz, welches Hertzog die Dame kostete.

 

Kuppenheim 2 - Durmersheim 3,5:4,5

1. Vingerling - Machin 1/2; 2. Hatz - Weßbecher 0:1; 3. Stückl - Menge 0:1; 4. Kloska - Alberts 1/2; 5. Lorenz - Burkart 1/2; 6. Schäfer - Hertzog 1:0; 7. Gantner - Ganz 1/2; 8. Miklos - Elsland 1/2


   Dank eines knappen 4,5:3,5-Erfolgs beim Bereichsklassen-Absteiger Weitenung steht Kuppenheim III vor der zweiten Meisterschaft in Folge. Der Aufsteiger aus der Kreisklasse I weist mit 14:2 Zählern einen Punkt Vorsprung vor Ötigheim und zwei vor der SG Baden-Baden auf, die in der letzten Bezirksklassen-Runde aufeinander prallen. Die Dritte der Rochade hat mit Schlusslicht Caissa Rastatt II die lösbarste Aufgabe vor sich.


Erster Verlust der Saison

Kuppenheimer Vierte unterliegt knapp gegen Weitenunger Reserve

von Fritz Kolb

   Nadine hat mit dem 10. Zug einen Läuferangriff auf Dame und Turm, mit Schachgebot und nachfolgendem Verspeisen des Läufers, ihr Schiff leicht in den Heimathafen manövriert. Dennis stand einem alten Routinier gegenüber und hat schon bald aufgeben müssen. Ralf hat mit seiner agressieven Spielweise seinen Gegner verwirrt, ist aber trotz Qualitätsgewinn nur zur Punkteteilung gekommen. Alex hat, nach einem Fehlzug die Qualität eingebüßt, und letztlich auch seinen Punkt abgegeben. Michael hat gekämpft und musste sich, angesichts der zwei Freibauern seines Gegenübers, geschlagen geben. Fritz hat seinen Gegner mit Katalanisch sehr lange nachdenken lassen (extrem lange 60-7 Min.). Im Mittelspiel ließ er sich zur Einigelung verleiten weil er einen beweglichen Springer hatte. Bei einer Ungenauigkeit konnte sein Kontrahent allerdings seine starke Bauernstellung aufbrechen, hatte aber schon 175 Min. Bedenkzeit verbraucht, sodass der Mannschaftsführer trotz nochmaligem Fehler sicher auf Zeit gewinnen konnte. Die erste Mannschaftsschlappe in dieser Saison hätte nicht sein müssen, aber es ist zu verschmerzen.

 

Weitenung 2 - Kuppenheim 4 3,5:2,5

Seiter, Andreas - Ehret, Ralf 0,5:0,5
Eberle, Karl - Waschek, Michael 1:0
Hurle, Bruno - Kolb, Fritz 0:1
Becker, Stephan - Zlodi, Alexander 1:0
Hurle, Stefan - Gebauer, Nadine 0:1
Katzenberger, Osmar - Schäfer, Dennis 1:0


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