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Berichte 6. Spieltag 2004/2005

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Rochade energielos wie ganz Kuppenheim

Kein einziges Remis beim 4:4-Gepatze gegen Ladenburg

von FM Hartmut Metz

   Die Rochade Kuppenheim kann ihre Führungen nicht mehr verwerten. Verpatzte die Schachgemeinschaft in der Oberliga bereits zwei 2:0-Führungen, reichte gegen den Tabellenvorletzten Ladenburg nun nicht einmal ein 3:0. Aus mehreren guten Stellungen kam lediglich noch ein Punkt von Joachim Kick - und der war am Schluss glücklich. Am Ende hieß es deshalb 4:4. Mit 7:5 Mannschaftszählern rutschte Kuppenheim von Platz zwei auf Rang vier ab und muss sich nun sogar nach unten orientieren. Vorne zieht der OSC Baden-Baden II (12:0), nächster Gegner der Rochade, einsam seine Kreise vor Eppingen II und Konstanz (beide 8:4).

  Giorgi Matscharaschwili gewann kampflos, da bei den Gästen zudem die beiden nominellen Spitzen Martin Schrepp und Bernd Hierholz fehlten! Überdies saßen zunächst nur fünf Ladenburger an den Brettern. Martin Landenberger traf mehr als eine halbe Stunde später ein. Robert Jurlina war bis nach Achern gefahren, ehe er aus dem Auto im Spiellokal der Rochade anrief. Hermann Hettich erklärte der Ladenburger Nummer drei an diesem Tag den Rückweg. Der lohnte sich aber kaum. Am besten wäre Jurlina gleich wieder heim ins Bett - denn schon nach zwölf Zügen ließ Hubert Schuh mit Schwarz das 2:0 folgen. Einen von seinem Gegner nach g5 gezogenen ungedeckten Läufer beachtete Schuh nur bedingt, zog Da5, wonach die weiße Stellung sofort auf c3 zusammenbrach. Bei dieser Partie konnte es einen frieren - allerdings nicht nur wegen der Qualität, sondern auch tatsächlich. Um 8.07 Uhr war laut Kirchturmuhr der Strom in der gesamten Stadt ausgefallen. Das fehlende Licht im Spiellokal war weniger schlimm. Ein paar Bretter schoben die Akteure eben nun mehr zu den Fenstern hin. Die bittere Kälte störte mehr, denn die Öl-Heizung benötigte Strom für den elektrischen Anzünder. Bis nach 11 Uhr ging allerdings nichts bis auf ein kurzes Flackern, ehe die Versorgung erneut zusammenbrach angesichts der vermutlich in der gesamten Stadt hochgeschalteten Anlagen.

   Die Rochade-Fans konnten sich wenig später auch noch an Hans Wiecherts viertem Saisonsieg erwärmen. In der hochgradigen Zeitnot von Landenberger spielte der Kuppenheimer Topscorer (5/6! und damit auch wie der starke Hubert Schuh ungeschlagen) zwar nicht gerade souverän - indes gut genug, um nach der Zeitkontrolle rasch den ganzen Punkt einzufahren. Nun sah es nach einem Kantersieg für die Hausherren aus: Joachim Kick hatte dank einer fehlerhaften Kombination, die Andreas Probst unbesehen glaubte, drei Bauern für die geopferte Qualität eingeheimst und schien das 4:0 perfekt zu machen. Velimir Kresovic stand für seinen Mehrbauern zunächst gedrückt, spielte sich aber langsam heraus. Dummerweise übersah er aber einen primitiven zweizügigen Figurengewinn, als ein kecker schwarzer Springer auf b1 eindrang. Mit dem Bauernzug g4 wäre ein Läufer von f5 abgelenkt worden und ein weißer Turm hätte sich unbeschadet den Springer einverleiben können. Indes entging Kresovic, der diese Meisterschaftsrunde völlig von der Rolle ist, selbst diese simple Zugfolge gegen Markus Heß! Hartmut Metz stand gegen den bisher völlig punktlosen Bernhard Geyer leicht besser. Gleiches galt für Günther Tammert gegen den Ladenburger Altmeister Dieter Villing. So musste man sich lediglich um Mario Hackel Sorgen machen.

   Kaum war der Strom wieder verfügbar in der Stadt, begann bei der Schachgemeinschaft die fatale energielose Phase: Erneut schlief Hackel am Brett fast ein und ruinierte zusehends seine Stellung. Walter Blössl erhöhte den Druck und fuhr verdient den ganzen Punkt gegen ihn ein. Villing eiferte ihm nach, opferte hübsch die Qualität und Tammert ging ihm auf den Leim. Eine vermeintliche Springerfesselung - der Schimmel schien wegen des Läufers auf b2 nicht abziehen zu können - entpuppte sich nach zwei Zwischenzügen als Springerabzug. Villing ließ sich die Chance nicht entgehen und fügte Tammert die erste Saisonniederlage zu. Als überdies Kresovic Haus und Hof einstellte, wurde es spannend. 3:3!

   Kick hatte, anstatt die Damen auf dem Brett zu belassen und rasch die Freibauern durchzudrücken, in ein Endspiel abgewickelt. Das verdarb er für einen Zug lang sogar ins Remis - doch Andreas Probst sah es nicht und verlor. Nach Kicks drittem Saisonsieg in Folge zum 4:3 befand sich Metz unter Druck. In einer Einzelpartie hätte er seine Position wohl auf Gewinn angelegt. Jetzt spukte ihm aber plötzlich eine Zugwiederholung mit Sd4 im Kopf herum, die zum Mannschaftssieg gereicht hätte, anstatt mit dem Bauernvorstoß c4 weiter zu drücken. Im günstigsten Falle hätte Geyer, der allerdings in der Analyse prompt die falsche Entgegnung wählte, ein Endspiel mit Turm, Läufer und einem Bauer gegen Turm und vier Bauern erreicht. Kurzum: mindestens ein problemloses Remis für Metz. Auf das Zugwiederholungsangebot verzichtete der Ladenburger mannschaftsdienlich und setzte seinen gefährlichen a-Freibauern in Marsch. Nach drei schlechten Zügen geriet Metz trotz seines Mehrbauern in die Bredouille. Mit einem Qualitätsopfer entschied hernach Geyer das Duell. Zwei schwarze Freibauern auf der b- und d-Linie wurden übermächtig. Bitter für Kapitän Metz und sein Team, das leichtsinnig einen Punkt verschenkt hat. Einziger Spaßfaktor an diesem bitterkalten Tag: Keine einzige Partie endete remis!

 

Kuppenheim - Ladenburg 4:4.

1. Giorgi Matscharaschwili - Martin Rötteler 1:0 kampflos, 2. Hartmut Metz - Bernhard Geyer 0:1, 3. Hubert Schuh - Robert Jurlina 1:0, 4. Velimir Kresovic - Markus Heß 0:1, 5. Mario Hackel - Walter Blössl 0:1, 6. Hans Wiechert - Martin Landenberger 1:0, 7. Günther Tammert - Dieter Villing 0:1, 8. Joachim Kick - Andreas Probst 1:0.


Nach unten!

Kuppenheim 2 verliert knapp gegen Gernsbach

von Robert Miklos

   Von Beobachtern zum Spitzenspiel der Landesliga hochsterilisiert (immerhin spielte der Zweite gegen den Dritten, zur Zeit ist die Landesliga aber sehr ausgeglichen), fehlte dem Heimspiel der zweiten Kuppenheimer Mannschaft (in Gernsbach, der Spielort wurde wegen einer Veranstaltung kurzfristig verlegt) die besondere Spitze.

   Zum schnellen Remis am Spitzenbrett zwischen Alexander Hatz und Daniel Ackermann kamen nach drei Stunden Spielzeit zwei Unentschieden unserer Zeitnot-Spezialisten Toni Stückl und Ralf Gantner dazu: Wenig Zeit aber totremisige Stellung. Lutz Schäfer hätte eine Figur gewinnen können, später wickelte er ins Dauerschach ab. Michael Lorenz griff mit Schwarz an, Weiß tat es ihm gleich, nur schneller. Robert Miklos strapazierte die Nerven der Zuschauer, als er in schlechter Stellung aber gegnerischer Zeitnot die eigene Uhr bis auf 3 Sekunden runterlaufen ließ; danach war die Stellung zufälligerweise gewonnen. Reinald Kloska, gesundheitlich angeschlagen, hatte statt dem Minoritäts-Angriff aus dem Lehrbuch eine eigene Strategie entwickelt, die Minusmaterial einbrachte.

   Es stand 4:3 für Gernsbach, es lief noch die Partie von Jochen Klumpp: Mit einem Mehrbauern und aktiverer Stellung war ein Gewinn mehrmals möglich, aber nicht ganz so einfach, wie es den Kiebitzen anfangs erschien (das ergab die spätere ausführliche Partie-Analyse mit FM Metz, dem Edel-Fan der Kuppenheimer Reserve - er schaut bei jedem Heimspiel vorbei, auch wenn es auswärts stattfindet). Nach einer starken Verteidigungsleistung von Eric Lutz war das entscheidende Spiel nur Remis, der Mannschaftskampf somit 3,5:4,5 verloren.

   Die Begegnungen des 6. Spieltages der Landesliga waren teilweise Richtung weisend. Gernsbach schaut nach oben (und sie wären auch bereit, in der Verbandsliga zu spielen!), Kuppenheim nach unten; oder auch nach oben, in die Verbandsliga Süd; die Anzahl der Absteiger in die Landesliga bestimmt bekanntlich die Anzahl der Absteiger aus der Landesliga: Zur Zeit sieht es eher nach zwei Absteigern aus (Offenburg schwächelt). Was sollte Kuppenheim denn schon passieren? Mit 27 Brettpunkten haben wir die zweitbeste Wertung der Liga, 1,5 mehr als der Tabellenführer - und der heißt Gernsbach. Der sechste Platz ist nicht beruhigend, es kann alles passieren (ausgeglichene Liga). Die meisten Brettpunkte hat der Tabellenzweite, Durmersheim (29), die auf Kosten unseres Angstgegners Bühlertal ausgebaut wurden (Bühlertal - und wir auch!- muss auf Offenburg hoffen, sonst sieht es leider schlecht aus fürs nächste Jahr). In der Bereichsklasse wird im nächsten Jahr Ottenau spielen, der SC Rastatt bewies im Duell der Aufsteiger seine Landesliga-Zugehörigkeit.

 

Ein zweiter Bericht, von Kiebitz FM Hartmut Metz:

   Die Reserve der Rochade Kuppenheim hat den Sprung an die Landesliga-Spitze verpasst. Durch den 4,5:3,5-Sieg über die Schachgemeinschaft rückte stattdessen Gernsbach mit 9:3 Punkten auf Position eins vor. Im dicht gedrängten Feld fiel dagegen Kuppenheim II mit 6:6 Zählern auf Platz sechs zurück. Den Aufstieg in die Verbandsliga kann die Rochade damit einmal mehr zu den Akten legen. Angesichts des nur knappen Vorsprungs auf Platz acht, den der SC Rastatt mit 5:7 Zählern einnimmt, und Rang neun (Bühlertal mit 4:8) muss die Zweite auf der Hut sein, um nicht gar abzusteigen!

   Das "Heimspiel", das wegen des Fasnachts-Umzugs in Kuppenheim nach Gernsbach verlegt worden war, verlief spannend. Trotz der frühen Niederlage von Michael Lorenz gegen Fabian Sitzler sowie den Unentschieden von Alexander Hatz, Ralf Gantner und Lutz Schäfer besaß der bisherige Tabellendritte Chancen auf den Sieg. Hatz hielt dabei im ewig jungen Duell Rochade-Mitglied Daniel Ackermann (DWZ 2233) mit Schwarz problemlos in Schach. Das neunte Remis im zehnten Aufeinandertreffen der alten Rivalen aus Jugendzeiten! Nach dem frühen Friedensschluss zeigte sich Ackermann wenig verwundert über das gewohnte Resultat, vergaß aber auch nicht zu erwähnen, dass er immer noch mit +1 gegen den Rochade-Chef führt. Das Remis von Toni Stückl, dem mit nur noch elf Sekunden auf der Schachuhr für drei Züge der richtige Gewinnplan entging, minimierte die Kuppenheimer Aussichten jedoch. Daran änderte auch der glückliche Sieg in Zeitnot von Robert Miklos über Alexander König nichts, der seinen Kontrahenten noch übertölpelte. Der Rochade-Webmaster hatte Königs Attacke gegen seinen König unterschätzt und büßte deshalb Bauer und Qualität ein. Anschließend spielte Miklos allerdings sehr trickreich und nutzte zwei Fehler des Gernsbachers zu einem tückischen Angriff, den Dame und Läufer direkt nach der Zeitkontrolle im 42. Zug mit einem Mattangriff abschlossen.

   Das 3:3 währte indes nur kurz. Gleich darauf vollstreckte nämlich Rene Gaisbauer gegen Reinald Kloska zum 4:3 für Gernsbach. Letzterer hatte einen Bauern eingepatzt und stellte anschließend einen weiteren ein. Der Kuppenheimer Jochen Klumpp spielte gegen den Franzosen Eric Lutz eine exzellente Partie - verpasste aber im entscheidenden Moment nach fünfeinhalb Stunden den K.o.-Schlag zum 4:4. Mit Turm, Läufer und drei verbundenen Bauern hätte er gegen Turm, Springer und zwei Bauern nur mit dem Turm hinter den gefährlichen schwarzen b3-Bauern gehen müssen. Stattdessen lief Klumpp mit seinem Monarchen an den Bauern und büßte hierdurch seine Bauernphalanx komplett ein. Bei korrekter Fortsetzung hätte die Begegnung keine zwölf Züge mehr gedauert.

 

Kuppenheim 2

Gernsbach

3,5

:

4,5

Alexander Hatz - Daniel Ackermann

0,5

:

0,5

Jochen Klumpp - Eric Lutz

0,5

:

0,5

Anton Stückl - Goce Gjorseski

0,5

:

0,5

Reinald Kloska - Rene Gaisbauer

0

:

1

Michael Lorenz - Fabian Sitzler

0

:

1

Lutz Schäfer - Torsten Meixner

0,5

:

0,5

Ralf Gantner - Pierre Schmitt

0,5

:

0,5

Robert Miklos - Alexander König

1

:

0


Kuppenheim III kann spannendes Duell für sich entscheiden

Gernsbach II - Kuppenheim III 3 : 5

von Wolfgang Kaupp

   In einem spannenden Duell kam die Bezirksklassemannschaft gegen Gernsbach zu einem 5:3-Erfolg. Die Gernsbacher Landesligareserve belegt zurzeit zwar nur den 8. Tabellenplatz, doch tatsächlich waren sie an den meisten Brettern nominell stärker. Die Devise lautete deshalb vorne halten und hinten punkten.

   Dass dieses Konzept auch aufging war einmal mehr Kai Götzmann zu verdanken, der wie in der letzten Runde den DWZ-stärksten Gegner vorgesetzt bekam. Doch wie ein Fels in der Brandung wehrte er alle Gewinnversuche ab und es kam zur verdienten Punkteteilung. Das zweite Remis steuerte Mannschaftsführer Wolfgang Kaupp bei. Nach einer verfehlten Eröffnungsbehandlung seines Kontrahenten konnte er zwar einen Bauern gewinnen, doch entwickelten danach die gegnerischen Figuren eine derartige Aktivität, dass der Bauer letztendlich wieder verloren ging und ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern entstand.

   Den ersten vollen Zähler verbuchte der nur als Ersatzmann eingesprungene Michael Waschek, nachdem sein Gegner einer Zugwiederholung ausweichen wollte und statt dessen die Dame einstellte. Nach einem weiteren Remis durch Frank Schäfer mußte Daniel Wörner den Ausgleich zulassen. Er verlor schon in der Eröffnung durch eine sehenswerte Kombination einen Bauern und im weiteren Verlauf auch noch eine Figur. Doch das blieb an diesem Abend erfreulicherweise die einzige Niederlage auf Kuppenheimer Seite. Reinhard Kühl musste zwar ebenfalls ein Remis zulassen aber Patrick Karcher sowie Olaf Schneider konnten Ihre Partien gewinnen und sicherten somit weiterhin die Tabellenführung.

   Da auch die beiden Verfolger SG Baden-Baden und Ötigheim Ihre Spiele gewinnen konnten bleibt es, was den Aufstieg anbelangt, weiterhin spannend. Alle drei Mannschaften sind punktgleich und lediglich die Brettpunkte entscheiden über die Platzierung. Zum Glück für uns spielen die anderen Zwei noch gegeneinander, unsere Titelchancen sind also sehr gut.

 

Gernsbach 2

Kuppenheim 3

3

:

5

Treiber, T

-

Kühl, R

0,5

:

0,5

Rothfuß, S

-

Götzmann, K

0,5

:

0,5

Spissinger, E

-

Kaupp, W

0,5

:

0,5

Dancevic, Z

-

Schneider, O

0

:

1

Adam, M

-

Schäfer, F

0,5

:

0,5

Ganjali, K

-

Wörner, D

1

:

0

Dilloo, M

-

Karcher, P

0

:

1

Scheu, V

-

Waschek, M

0

:

1


Kuppenheim 4 auf Platz 2

Kuppenheim IV - Durmersheim III 5:1

von FM Hartmut Metz

   In der Kreisklasse III bleibt Kuppenheim IV (9:1) auf Platz zwei hinter dem punktgleichen OSC Baden-Baden VI. Mit einem Blitzsieg in nur drei Minuten leitete Nadine Gebauer das 5:1 über Durmersheim III ein. Ralf Ehret, Fritz Kolb, Ralf Westermann und Dennis Schäfer setzten sich ebenfalls durch. Lediglich Altmeister Hermann Hettich zog überraschend am Spitzenbrett den Kürzeren.


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