Startseite Rochade Kuppenheim

Reefschläger und Vingerling überzeugen

Einzelkritik der Oberliga-Spieler 2002/2003

von Hartmut Metz

zur Mannschaften-Seite


   Die Rochade Kuppenheim belegte in der Oberliga erneut Platz zwei. Nachstehend die Einzelkritik der zehn eingesetzten Spieler. Neben Helmut Reefschläger und Marcel Vingerling, die beide auf 6/8 kamen, überzeugten die beiden Ersatzspieler Alexander Hatz (3/3) und Joachim Kick (1/1), die alles gewannen.

1,0. Hubert Schuh +1 =6 -2 4/9

Für Hubert Schuh verlief die Saison ähnlich wie im Vorjahr: Schlechter Start, dann deutliche Steigerung. Nach den zwei Niederlagen gegen die nominell stärkeren GM Michail Iwanow und IM Georg Siegel verlor Kuppenheims Spitzenspieler keine Partie mehr. In der letzten Runde verpasste er gegen Heidelberg-Handschuhsheim II die Gelegenheit, seine Bilanz noch auszugleichen. Insgesamt ist seine Leistung in Ordnung. Schuh "hielt" am ersten Brett "die Kasse". Mehr ist nicht zu erwarten, da der Rochade ein überragender Spieler für die Topposition fehlt.

 

2,0. Hartmut Metz +3 =4 -2 5/9

Auch Hartmut Metz blieb innerhalb der Erwartung und erspielte ziemlich exakt seine DWZ bzw. Elo-Zahl. Kann die Niederlage gegen IM Markus Löffler passieren (bei den beiden geht es stets hin und her), verdarb dem dreifachen badischen Einzelpokalsieger die Schlappe gegen den bis dahin gänzlich punktlosen Gottmadinger Patrick Eschmann eine gute Ausbeute. So bleibt als Höhepunkt nur der Auftaktsieg über GM Aleksandr Karpatschew.

 

3,0. Mario Hackel +3 =2 -2 4/7

Am dritten Brett fühlte sich Mario Hackel sichtlich wohler als ganz vorne. Wären nicht seine überflüssige Niederlage zu Rundenbeginn gegen Bad Mergentheim und die bei seinem letzten Einsatz gegen Eppingen II, fiele das Fazit noch positiver aus. Auf jeden Fall befand sich der Zwickauer nach dem verkorksten Einstieg in Kuppenheim im Vorjahr deutlich im Aufwind. Angesichts seines Schachverständnisses sollte Hackel aber eigentlich in Zukunft einen noch besseren Score erreichen. Schwachpunkt bleibt jedoch seine permanente Zeitnot.

 

3,8. Hans Wiechert +3 =3 -3 4,5/9

Hans Wiechert spielte eine sehr wechselhafte Saison. Die Motivation fiel dem FM zuweilen schwer, entsprechend spielte er in mancher Partie. Zum Schluss fand der jüngste Stammspieler im Kader aber wieder zum alten Kampfgeist, was noch mit zwei Siegen und einer in allen Bereichen ausgeglichenen Bilanz belohnt wurde.

 

4,8. Helmut Reefschläger +4 =4 -0 6/8

Obwohl der IM bester Spieler der Rochade war, ließ Helmut Reefschläger noch einige halbe Punkte liegen. Bei den ersten drei Remis stand der ehemalige Nationalspieler auch auf Gewinn. Nur gegen Eppingen II musste "Reefi" mal tatsächlich selbst ums Unentschieden kämpfen. Vom Spielverständnis her ist er am vierten und fünften Brett nahezu allen Kontrahenten weit überlegen und könnte daher auch künftig weiter vorne spielen. Insgesamt feierte der Doktor der Mathematik einen gelungenen Einstand in Kuppenheim und ist die erhoffte Verstärkung.

 

5,7. Velimir Kresovic +2 =3 -4 3,5/9

Velimir Kresovic holte gerade einmal die Hälfte seiner von ihm selbst anvisierten Punkte! Oft spielte er zu kompliziert und ging in Zeitnot unter beziehungsweise "versemmelte" einfache Endspiele. Heraus kam das schlechteste Ergebnis aller Spieler, obwohl er fast immer mit Weiß antreten durfte! Eine etwas einfachere Spielanlage und eine bessere Zeiteinteilung könnten bei ihm Wunder wirken. Wer weiß, vielleicht wird Kresovic dann nächste Saison wieder der gefürchtete Angriffsspieler vergangener Tage?

 

6,7. Günther Tammert +2 =4 -3 4/9

Günther Tammert holte für ihn ein indiskutables Ergebnis. Katastrophal wirkte sich bei ihm sein miserables Schwarz-Repertoire aus. Weder Fisch noch Fleisch ist es, was er mit seinen g6-Abspielen zeigt. Mancher Kontrahent erledigte ihn schon aus der Eröffnung heraus. Mit Weiß ist Tammert drei Klassen besser! Diesmal hatte er jedoch das Pech, acht Mal mit Schwarz antreten zu müssen! Immer, wenn er mal wieder Weiß bekommen hätte, fehlte ein Mitspieler. Es könnte meisterschaftsentscheidend gewesen sein, dass Kresovic und Tammert in dieser Reihenfolge aufgestellt wurden! In umgekehrter Aufstellung, Tammert vor Kresovic, wäre vielleicht alles ganz anders gekommen - und schlechter wäre es aus Kuppenheimer Sicht kaum gegangen mit den früheren Aktivposten ...

 

7,8. Marcel Vingerling +5 =2 -1 6/8

"Marcelinho" spielte eine starke Runde mit nur einer Niederlage gegen Anna Onischuk. In der zweiten Saisonhälfte gewann Marcel Vingerling nach durchwachsenem Start mit 2/4 (darunter aber sein wichtiger Erfolg gegen Bad Mergentheim) alle Partien! Am achten Brett war der Niederländer der beste Mann der Oberliga. Vom Leistungsvermögen her könnte er auch deutlich weiter vorne spielen. Seine unorthodoxe Eröffnungsbehandlung behagt den wenigsten.

 

7,7. Alexander Hatz +3 =0 -0 3/3

Sensationell die Ausbeute des Rochade-Präsidenten! Schon im Vorjahr überragend, trumpfte Alexander Hatz auch heuer mit 100 Prozent auf! Wenn der Informatiker mal auch abseits der Mannschaftsrunde die Klötzchen in die Hände nähme und mehr spielen würde, wäre Hatz einer der besten Kuppenheimer. So muss man jedes Mal um ihn zittern (auch wegen seiner schlechten Zeiteinteilung, die gewiss in mangelnder Praxis begründet liegt) - aber so lange der Vereinsboss alles gewinnt ...

 

8,0. Joachim Kick +1 =0 -0 1/1

Der Mannschaftsführer der Landesliga-Reserve bewies einmal mehr, dass man ihn bedenkenlos in der Oberliga bringen kann. In Konstanz kämpfte er bei knappem Spielstand ein minimal vorteilhaftes Endspiel aus. Angesichts des ausgeglichenen Kaders wäre es derzeit für die Rochade von Vorteil, wenn man im badischen Oberhaus mit zehn oder zwölf Spielern spielen müsste ...


zur Teams-Seite