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Berichte neunter Spieltag 02/03

Spielberichte der vier Kuppenheimer Schachmannschaften

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Rochade erneut nur Vizemeister

Titel geht an punktgleiche SF Anderssen Bad Mergentheim

 

Die Serie der Rochade Kuppenheim setzt sich fort: Zum dritten Mal wurde die Schachgemeinschaft "nur" Vizemeister in der Oberliga. Erneut musste der mittelbadische Pokalsieger dabei Anderssen Bad Mergentheim wegen der besseren Brettpunkte den Vortritt lassen. Direkt nach dem letzten Aufstieg in die Oberliga hatte die Rochade in der Saison 1996/97 das Team um Michael Pfleger&Co. sogar bezwungen, landete aber nach drei 4:4 doch hinter den Odenwäldern. Beide Teams weisen auch diesmal nach den neun Saisonspielen 15:3 Zähler auf, doch der neue Meister erkämpfte 46,5:25,5 Brettpunkte, während sich der Abonnement-Vizemeister mit deutlich weniger Zählern (41:31) zu bescheiden hat. Deshalb geht der Titelgewinn des ehemaligen Zweitligisten, der klarere Siege feierte, in Ordnung.

Am letzten Spieltag änderte sich nichts mehr am Tabellenstand, weil die zwei Spitzenteams gegen Absteiger antraten. Bad Mergentheim entledigte sich problemlos der Pflichtaufgabe: Gast Dreisamtal gab - obwohl der badische Meister Max Scherer in der Vorwoche noch einen heißen Tanz versprochen hatte - drei Bretter kampflos preis! Die restlichen fünf remisierte Dreisamtal zum 2,5:5,5. Der kleine, aber feine Unterschied bestand in dieser Saison auch darin, dass der Meister mehr Furcht und Schrecken verbreitete als die "Durchschnitts-Mannschaft" aus Kuppenheim. Wen soll man in der ausgeglichen bestückten Acht leer laufen lassen? Bad Mergentheim profitierte von sechs kampflosen Siegen! Kuppenheim bekam keinen einzigen geschenkt.

Die Kuppenheimer mussten sich bei ihrem 5,5:2,5 bei der SG Heidelberg-Handschuhsheim II deutlich mehr anstrengen. Zwischenzeitlich schien sogar der Sieg in Gefahr. Günther Tammert und Velimir Kresovic, die eine rabenschwarze Saison erlebten, verloren wiederum. Zunächst unterlief Tammert in seiner achten (!) Schwarz-Partie der Saison - stets fehlte jemand, wenn er doch mal Weiß bekommen sollte - gegen den SG-Vorsitzenden Reimund Schott ein Schnitzer, der eine Figur kostete. Für den postwendenden Ausgleich sorgte der ungeschlagen gebliebene Topscorer Helmut Reefschläger. Im Duell der Doktoren baute der IM gegen Heiko Eis seine Bilanz auf 6/8 aus. Der zuletzt wieder aufgeblühte Hans Wiechert brachte die Gäste mit 2:1 in Führung. Kontrahent Lutz Wind verlor in hochgradiger Zeitnot die Übersicht und büßte eine Figur ein. Alsbald stand es aber wieder ausgeglichen. Velimir Kresovic hatte zunächst die ersten 15 Züge in zwei Minuten heruntergespult und stand gegen Heidelbergs Nachwuchstalent Alexander Postojev nicht nur überlegen, sondern besaß einen Zeitvorteil von über einer Stunde. Als der badische B-Jugendmeister des Vorjahres Verwicklungen heraufbeschwor, nahm Kresovic - getreu seinem Naturell - den Fehdehandschuh auf. Dabei hätte er einfach die gegnerische Initiative im Keim ersticken und anschließend seelenruhig seinen Raumvorteil nutzen können. Stattdessen schaute der Kuppenheimer fast eine Stunde in die Stellung und verpatzte sie.

Die restlichen vier Partien standen nicht viel besser für die Rochade. Hubert Schuh hatte gegen Hans-Jörg Reichstein wenigstens zwei Mehrbauern in einem Endspiel Turm und ungleichfarbige Läufer. Ein leicht besseres Endspiel mit gutem gegen schlechten Läufer hatte Hartmut Metz im Duell mit Wilfried Gscheidlen auf dem Brett. Marcel Vingerling erhielt derweil die Qualität für einen Bauern, opferte diese jedoch zurück. Danach sah es so aus, als ob Jürgen Scholl ein Remis verteidigen könnte. Zudem gab es Aufregung am Brett von Alexander Hatz. Erst stand der Rochade-Chef auf Gewinn, wollte das aber zu präzise spielen. Folge war eine verlorene Stellung. Zu allem Überfluss hatte Hatz auch kaum noch Bedenkzeit übrig - doch in hochgradiger Zeitnot fiel bei Matthias Mühlhauser zuerst das Blättchen. Der Spieler der Hausherren gratulierte daraufhin dem Kuppenheimer Präsidenten wegen seiner vermeintlichen Zeitüberschreitung. Danach stellte sich indes heraus, dass Schiedsrichter Matthias Kramer eine Zugwiederholung nicht mitgeschrieben hatte und bereits der 41. Zug geschafft war. Die Diskussionen setzten ein, ob die Handreichung nun ein Zeichen der Aufgabe gewesen sei oder nicht. Letztlich wertete sie der Schiri als "Gratulation" (zu was auch immer …) und ließ die Partie fortsetzen. Hernach befreite sich der Rochade-Ersatzmann aus seiner schlechten Position und strickte mit zwei Springern und seinem Turm ein Mattnetz. Hatz verteidigte damit in seinem dritten Oberliga-Spiel der Saison seine makellose Ausbeute.

Überdies baute Marcel Vingerling seine Bilanz auf 6:2 aus. Der Holländer erreichte noch ein Turmendspiel mit zwei Randbauern, in dem Scholl mit Turm und b-Bauer zu früh die Waffen streckte. Zuvor hatte Hubert Schuh ins Remis einwilligen müssen. Er übersah in Zeitnot einen Turmeinschlag von Reichstein, mit dem dieser einen Bauern zurückgewann und ungleichfarbige Läufer herbeiführte. Hartmut Metz quälte Gscheidlen im Endspiel so lange, bis dieser zwei Bauern opferte, um sich aus der ungemütlichen Lage zu befreien. Der vermeintliche Angriff entpuppte sich aber lediglich als Strohfeuer. Tatsächlich setzte Kuppenheims Nummer zwei den Gegner matt. Das 5,5:2,5 bedeutete den höchsten Saisonsieg der Rochade!! Ansonsten mühte sich die Mannschaft jeweils dreimal zu einem 4,5:3,5 und einem 5:3.

Entscheidend für den erneut verpassten Titel war der schlechte Rundenstart der Rochade. Nach einem 4:4 gegen Bad Mergentheim - hier reut Reefschläger noch heute die ausgelassene Siegchance gegen Grigori Bogdanowitsch - unterlag Kuppenheim dem Tabellensiebten Freiburg 1887 mit 3:5. Anschließend halfen auch sieben Siege in Folge nichts mehr.

 

Heidelberg-Handschuhsheim II - Kuppenheim 2,5:5,5

1. Hans-Jörg Reichstein - Hubert Schuh remis, 2. Wilfried Gscheidlen - Hartmut Metz 0:1, 3. Lutz Wind - Hans Wiechert 0:1, 4. Heiko Eis - Helmut Reefschläger 0:1, 5. Alexander Postojev - Velimir Kresovic 1:0, 6. Reimund Schott - Günther Tammert 1:0, 7. Jürgen Scholl - Marcel Vingerling 0:1, 8. Matthias Mühlhauser - Alexander Hatz 0:1.


Landesliga-Reserve verliert erneut knapp

Durch eine 3,5:4,5-Niederlage gegen den Tabellendritten Vimbuch (12:6) rutschte die Kuppenheimer Reserve in der Landesliga auf Platz acht ab. Die kargen 6:12 Punkte mit nur einem Mannschaftssieg in neun Begegnungen genügen jedoch zum Klassenerhalt. Nach schnellen Unentschieden von Reinald Kloska, Michael Zunker und Robert Miklos unterlagen Toni Stückl auf Zeit sowie Michael Lorenz, dessen König nach einem Figurenopfer das Zeitliche segnete. Joachim Kick und Toni Balzert brachten die Rochade jedoch wieder zum 3,5:3,5 heran. Kick gelang laut Michael Zunker und Michael Lorenz eine "schöne Positionspartie" gegen Andreas. Erwartungsgemäß lieferte sich Toni Balzert mit Taktiker Heinrich Herrmann einen offenen Schlagabtausch, der mit einem Matt im Endspiel endete. Daniel Schneider besiegelte anschließend das Schicksal der Hausherren. Er "quälte" Jochen Klumpp so lange, bis dieser im Endspiel mit Figur plus Bauer gegen Turm fehlgriff.


Dritte schafft Klassenerhalt

Kuppenheim III vertrieb mit einem 4,5:3,5 über Ottenau II die letzten Abstiegssorgen. Mit 8:10 Punkten belegte die Dritte in der Kreisklasse I Rang sechs. Die rasche Niederlage des Ehrenvorsitzenden Heribert Urban beim Tabellennachbarn glichen Frank Schäfer und Jürgen Metz mehr als aus. Auch Frank Schäfer setzte sich noch nach einem Figureneinsteller durch! Ralf und Uwe Gantner verpassten zwar weitere Erfolge, mit ihren Unentschieden verteidigten sie aber ebenso wie Günther Walz und Markus Hirn den Vorsprung. Uwe Gantner hatte bereits im 11. Zug eine Figur gewonnen, patzte danach allerdings gegen einen mit 1.520 DWZ rund 400 Ratingpunkte schlechteren Spieler herum! Ralf Gantner konnte einen Mehrbauern nicht verwerten. Wolfgang Kaupp teilte beim Stand von 4:3 mannschaftsdienlich den Punkt, obwohl er die besseren Aussichten in seiner Partie hatte.


Rochade-Vierte souverän Meister

Die vierte Mannschaft der Rochade Kuppenheim hat in der Kreisklasse III die Meisterschaft perfekt gemacht. Auch im zweiten Playoff-Duell setzte sich die Schachgemeinschaft gegen den Tabellenersten der Süd-Staffel durch. Nach dem 4:2 bei Bühlertal III gewann Kuppenheim das Rückspiel sogar mit 5:1. Florian von der Ahé sorgte für die rasche Führung der Hausherren. Olaf Schneider, Dennis Schäfer und Nadine Gebauer, die mit Fortuna im Bunde war und trotz Figurenverlusts punktete, bauten den Vorsprung weiter aus. Remis für den in allen neun Spielen erfolgreichen Meister holten Fritz Kolb und Sibylla Heine. Damit machte sich die Umstellung positiv bemerkbar, die von der Ahé und Kolb nach ihren Hinspiel-Niederlagen vorgenommen hatten.


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