Startseite Rochade Kuppenheim

Dickes Lob für lange Ära von Urban und Hatz

Caissa-Rochade Kuppenheim befindet sich im Umbruch / Schachgemeinschaft heimst einmal mehr zahlreiche Titel ein

Von FM Hartmut Metz, 7. Juli 2008

 

Eine Ära ist am Donnerstagabend bei der SG Caissa-Rochade Kuppenheim zu Ende gegangen: Auf der Jahreshauptversammlung des Schach-Verbandsligisten gaben Alexander Hatz und Heribert Urban ihre Ämter ab. Letzterer hatte seit 1979 als Gründer mit Reinhard Kühl, Vorsitzender und Stellvertreter sowie Jugendleiter die Geschicke des Vereins wesentlich beeinflusst.

Der ehemalige Realschul-Rektor Urban war für seine Verdienste auch schon zum Ehrenvorsitzenden des Klubs und vom Badischen Schachverband mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet worden. Kaum geringer war der Einsatz von Hatz. Obwohl erst 41, kann der Bischweierer bereits auf eine 27-jährige Tätigkeit als Turnierleiter, zweiter und erster Vorsitzender zurückblicken! Überdies zählte Hatz von Kindesbeinen an zu den Leistungsträgern am Brett, die in den 80ern mit zahllosen Aufstiegen das damals so genannte "Wunder an der Murg" erst möglich machten. Vereinsboss Markus Merklinger zollte beiden Vorzeige-Funktionären ein dickes Lob und überreichte Urban und Hatz zum Abschied Geschenkkörbe.

In die gewaltigen Fußstapfen treten Hussain Chaltchi als neuer Vizepräsident und Hans Wiechert als Jugendleiter. Die restliche Führungsriege um Merklinger, Schatzmeister Ralf Ehret und Turnierleiter Tobias Lauckner wurde ebenso einstimmig für zwei Jahre wiedergewählt wie die Kassenprüfer Michael Waschek und Uwe Gantner. Lediglich Justiziar Klaus Harsch musste je zwei Gegenstimmen und Enthaltungen hinnehmen. Die Entlastung aller Funktionäre, die Ehrenpräsident Kühl vornahm, erfolgte dagegen einstimmig durch die 27 Anwesenden, die eine vergleichsweise große Kulisse für die Jahreshauptversammlung bildeten. Weitere Ämter, die nicht gewählt werden, haben Reinald Kloska (Webmaster), Hartmut Metz (Pressewart) und Fritz Kolb (Materialwart) inne.

In der nicht ganz zweistündigen Sitzung hob Merklinger die gewohnt zahlreichen Titelgewinne der Caissa-Rochade hervor. Besonderen Applaus heimste Hartmut Metz ein, der zum vierten Mal den badischen Einzelpokal nach Kuppenheim geholt hatte und auch Bezirkspokalsieger sowie Blitzmeister wurde. Metz wurde zudem wie Kai Götzmann und Alexander Zlodi für 25-jährige Mitgliedschaft bei der Rochade Kuppenheim geehrt. Die Serie der mittelbadischen Titel hatte Joachim Kick im Schnellschach die Woche zuvor ausgebaut. Wie gewohnt war ein Kuppenheimer Quartett auch bei den mittelbadischen Blitzmeisterschaften nicht zu schlagen. Außerdem machten die Kuppenheimer Pokalteams den Sieg im Bezirks-Finale unter sich aus.

In der Jugend ragte Jannik Lorenz als badischer U10-Vizemeister heraus, wie Urban bei seiner letzten Rückschau als Jugendleiter hervorhob. Die Nachwuchsteams belegten überdies bei den Bezirksmannschaftsmeisterschaften vordere Ränge. Ein Schub wie vor zwei Jahrzehnten ist derzeit aber nicht abzusehen. "Wir haben eine hohe Fluktuation", beklagte Urban. Eine Verbesserung der Situation erhofft sich die SCR-Führung durch die Schach-AG von Hubert Weßbecher. Der selbstständige Trainer musste seine Teilnahme leider bei der Sitzung kurzfristig absagen, weshalb sein Situationsbericht nach rund neun Monaten ausfiel. Besonderen Dank sprach der scheidende Jugendleiter den donnerstags als Trainern fungierenden Ralf Gantner, Dagmar Sprung und Hubert Schuh aus. Urban betreute meist die Gruppe am Dienstag.

Turnierleiter Tobias Lauckner zeigte sich mit der Resonanz auf die einzelnen Wettbewerbe zufrieden. Vor allem das Meister-Petz-Blitz mit 24 Teilnehmern erfreute sich besonderer Beliebtheit. "Der Blitzcup läuft gut. Nur bei der Vereinsmeisterschaft wünschte ich mir, dass die Partien zügiger ausgetragen werden", sagte Lauckner. Thomas Braun ermunterte die Mitglieder hinter der Zweiten, doch auch mehr mitzuspielen - das von Lauckner angebotene B-Turnier hatte allerdings zu geringes Interesse ausgelöst, um es durchführen zu können. Ralf Ehret bekam von den Kassenprüfern Michael Waschek und Uwe Gantner eine "tadellose Kassenführung" bescheinigt. "Für das Minus kann er nichts", befanden die beiden. Etwas mehr als 600 Euro fehlten zur Kostendeckung, nachdem auf der Einnahmenseite das 12-Stunden-Blitz wegbrach. Fast die Hälfte des Verlustes verursachten "Bußgelder, die mich ärgern", äußerte Ehret zurecht.

Nach den Abgängen von Mario Hackel, Ralf Großhans und Marcel Vingerling, die es in andere Regionen verschlug, muss der Klub aber in der neuen Saison kleinere Brötchen backen. Dies vor allem auch, weil Großmeister Ludger Keiltinghaus mittlerweile in Wien arbeitet und kaum mehr zum Einsatz kommt. Die Reserve wurde deshalb aus der Verbands- in die Landesliga zurückgezogen. Statt der Dritten in der Bereichsklasse tritt künftig ein Nachwuchsteam in der untersten Klasse an. Mannschaftsführer sind in der nächsten Saison Joachim Kick, Michael Lorenz (Reserve), Fritz Kolb (Dritte) und Thomas Braun, der mit dem Talentschuppen durch den Kreis tourt. Angesichts der hohen Beteiligung der Aktiven an der Jahreshauptversammlung und der guten Stimmung beim "äußerst gelungenen Ausflug" fünf Tage zuvor nach Alpirsbach sieht Merklinger die Caissa-Rochade trotz des Umbruchs auf einem guten Weg.


Startseite