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Gorges wechselt zur Rochade

Mibase-Webmaster hat schon einmal für Kuppenheim gespielt

von Hartmut Metz, 28.05.2012

Für die Rochade Kuppenheim hat er bereits vier Partien bestritten - das war 1993/94, als er bei einem Fernschach-Turnier die Farben der Rot-Weißen vertrat. Künftig soll Gerhard Gorges mehr Partien für die Schachgemeinschaft spielen. Überraschend kündigte der Webmaster der beliebten mittelbadischen Bezirks-Webseite Mibase seinen Wechsel von Weitenung nach Kuppenheim an. "Spontan" entschied sich der Schach-Webexeperte während des badischen Pokalspiels zwischen Kuppenheim und Hockenheim dazu. Bei seinem Stammverein Weitenung bleibt Gorges jedoch passives Mitglied.

Der starke Fernschachspieler hat seine Ausbeute bei dem Turnier (1,5/4) an Brett drei als "eher mager" in Erinnerung. Immerhin gelang ihm ein schöner Sieg. Dieser findet sich genauso in der Datenbank wie drei veröffentlichte Erfolge in der Schachspalte des Badischen Tagblatts (1993, 2000 und 2011). Hartmut Metz würdigte dabei mehr den Funktionär als den "Durchschnittsspieler", wie sich Gorges selbst einschätzt angesichts seiner aktuellen DWZ von 1543.

Der Neuzugang machte sich vor allem einen Namen durch den Aufbau zahlreicher Webseiten. Insbesondere die Mibase ist den Mittelbadenern ein Begriff. Zudem fungiert Gorges im Bezirk als DWZ-Sachbearbeiter und Turnierleiter. Seit einem Jahr hat er außerdem eine Lizenz als Regionaler Schiedsrichter und kommt neuerdings in der Oberliga zum Einsatz - aber natürlich künftig nicht bei der Ersten der Rochade ... Von 2003 bis 2005 war der Weitenunger Pressereferent des Badischen Schachverbandes. Als "Highlights meiner ,Schachkarriere'" nennt der umtriebige Funktionär die Live-Übertragungen der Partien eines Bundesligawochenendes 2006 in Landau mit Magnus Carlsen und des Bodenseecups 2007 in Steißlingen sowie diverse verbale Liveticker von Events auf badische Ebene. Für all die Aktivitäten erhielt Gerhard Gorges die "Silberne Ehrennadel" des Badischen Schachverbandes.

Nach dem Wechsel hatte Rochade-Webmaster Reinald Kloska gleich die Idee, sein Amt doch dem Routinier anzubieten - und Gorges akzeptierte. Demnächst folgt die Übergabe.











Heidtmann,D - Gorges,G [C36]

1.e4 e5 2.f4 exf4 3.Sf3 d5 4.exd5 Sf6 5.c4 c6 6.d4 Lb4+ 7.Sc3 cxd5 8.Lxf4 0-0 9.Ld3 Te8+ 10.Se5 dxc4 11.Lxc4 Le6 12.Lxe6 Txe6 13.0-0 Sc6 14.Sxc6 bxc6 15.Dd3 c5 16.Sb5 La5 17.Lg5 a6 18.Sc3 cxd4 19.Se4 Txe4 20.Lxf6 Dd5 21.Dg3 g6 22.Dd3 Tae8 23.Tf3 Te2 24.Db3 De4 25.Lg5 De6 26.Td1 d3 0-1













IM Rakay,K (2425) - Gorges,G (2390) [C78] MN/74 ICCF Masternormturnier, 26.11.2000
[Gorges,G]

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 b5 6.Lb3 Lb7 7.Te1 Lc5 schwarz kaempft nicht um Ausgleich, sondern um die Initiative. Diese setzt freilich das Gleichgewicht voraus. 8.c3 d6 9.d4 Lb6 10.Le3 0-0 11.Sbd2 h6 12.h3 Te8 13.d5 Se7 14.Sh4 durch den Vorstoss d5 hat weiss etwas Raumvorteil im Zentrum und hat allen Grund jetzt aktiv zu werden. 14...Lc8 nach dem Springerrueckzug nach e7 wird nun auch der Laeufer zurueckbeordert - schliesslich muss f5 ueberdeckt werden. Mein Computerprogramm sieht diese Notwendigkeit nicht. 15.Lxb6 cxb6 16.Sf1 g5 17.Sf3 Sg6 die schwarzen Kraefte versammeln sich am Koenigsfluegel 18.a4 natuerlich sucht weiss Gegenspiel 18...bxa4 19.Lxa4 Tf8! wieder ein scheinbarer Rueckzug, das natuerlicher aussehende Te7 nuetzt ueberhaupt nichts. Man braucht schon einen Plan um Fernschach zu spielen - mit "Rechenkuenstlern" allein ist nichts zu machen. Und nach Plan soll der Turm auf g8! 20.Dd2 Sf4 21.Sg3 b5! vielleicht geht sofort g4, doch b5 ist ein echter Knaller. Scheinbar haengt der Turm nach Lxb5, doch das wird durch Lxh3!! gekontert 22.Lc2 nach einer Woche Bedenkzeit hat sich der Meister davon ueberzeugt. 22...g4 23.hxg4 Sxg4 Ich bin ueberzeugt, nicht nur Vlastimil Hort haette seine Freude an dieser Stellung. Vier Gaeule in einem Geviert. Zur Analyse: der weisse h-Bauer ist aus dem Spiel. Der schwarze hat seinen Weg noch vor sich. 24.b4 Kh8 25.Se2 Df6!! schwarz geht aufs ganze - im wesentlichen voraussehend was kommt. Die schwarze Bauernstruktur wird "geopfert". 26.Sxf4 exf4 Vier vereinzelt stehende Bauern am Koenigsfluegel, obendrein koennte durch gelegentliches e5 der Te1 und der Lc2 ins Spiel eingreifen. Doch e5 ist genuegend ueberdeckt und der Bf4 leistet einen unglaublich wichtigen Beitrag. Weil nun das Baeuerlein auf h6 seinen Auftritt bekommt, verhindert Bf4 den weissen Zug g3, wenn der Winzling h3 erreicht. 27.Ld3 schon wieder die Drohung Lxb5 27...Tg8! und wieder Missachtung derselben, Endlich hat der Turm sein Planziell erreicht. 28.Lxb5 h5! 29.Lf1 h4 30.c4 h3 31.Ta3 Tb8! Das Spiel steht auf Messers Schneide. Sofortiges [ 31...hxg2 32.Lxg2 Se5 33.Sxe5 dxe5 wird durch 34.Kf1 entschaerft] 32.Tb1 hxg2 33.Lxg2 Se5 34.Sxe5 dxe5 35.Kf1 Da sich der Turm von e1 entfernt hat, ist der Koenigszug jetzt keine Rettung 35...Dg5 noch sieht Fritzchen weiss in Vorteil, dabei ist die Partie im strategischen Sinn laengst gelaufen 36.f3 Dh5 taktische Genauigkeit ist dennoch hoechst ratsam. 37.Dc3 Lh3 die letzte Keule, weiss gab auf. Und das mit recht - Bei vollem Brett einem weissem Mehrbauern und einer bedrohlich wirkenden Bauernwalze bricht doch seine Stellung jetzt sofort zusammen. Man sehe: 38.Lxh3 oder [ 38.Tb2 Lxg2+ 39.Txg2 Dh1+ ] 38...Dxh3+ 39.Ke2 Tg2+ 40.Kd1 Dh2 41.Dxe5+ Kg8 42.Dc3 Tg1+ 0-1













Gorges,G (2415) - Kristinnson,J (2440) [E98]
ICCF Masterclass ICCF, 1991
[Metz, Hartmut]

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0 Sc6 8.d5 Se7 9.Se1 Sd7 10.Sd3 f5 11.Ld2 c5 Damit weicht Schwarz von der Hauptvariante ab. Gorges hatte es geschickt angestellt: Er offerierte seinem Kontrahenten die Fortsetzung 11...Sf6 12.f3 f4 13.c5 - der Islaender schloss, dass dieses Abspiel Weiss lieb waere und machte deshalb einen weniger starken Zug. 12.f4 a6 13.a4! Opfert einen Bauern fuer eine aktive Figurenstellung. 13...exf4 14.Lxf4 Lxc3 15.bxc3 fxe4 16.Se1 Sf5 17.Dd2 Staerker als sofortiges g4 17...De7 18.g4 Sg7 19.De3 Sf6 20.Dg3 Sfe8 21.Sg2 b6?! Nach Ld7 ist 22.a5 unangenehm, woraufhin Schwarz nur schwer Gegenaktionen auf dem Damenfluegel einleiten kann 22.Tae1! Ld7 23.Ld3 Lxa4 24.Lxe4 Dd8 25.Se3! Die weissen Figuren ballen sich gefaehrlich auf dem Koenigsfluegel. Gleichwohl koennte Schwarz mit g5 den Laeufer auf f4 gewinnen, da Se4 ihm die Fluchtfelder nahm. Ob das gut geht? 25...g5 26.Dh3 Txf4 27.Dxh7+ Kf8 28.Dh6! Diesen stillen Zug hat der Nachziehende sicher in seinen Berechnungen bei 25...g5 uebersehen. Die Flucht der schwarzen Majestaet ueber e7 ist nun wegen Dxg5+ und Materialgewinn vereitelt. 28...Df6 29.Lg6 Ke7 30.Txf4 gxf4 [ 30...Dxf4? 31.Sg2+ ] 31.Sf5+ Kd7 [ 31...Kd8 32.Sxg7! Sxg7 33.Dh8+ Le8 ( 33...Kc7 34.Dxa8 ) 34.Txe8+ Sxe8 35.Dxe8+ Kc7 36.Dc6+ Kb8 ( 36...Kd8 37.Dxa8+ ) 37.Dxb6+ Kc8 38.Lf5+ ] 32.Sxg7 1-0













Gorges,G (1542) - Reck,B (1830) [B15]
Vereinsmeisterschaft 2010/11 Weitenung, 30.12.2010
[H. Metz]

1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 e6?! [ 3...dxe4 4.Sxe4 sollte geschehen und Schwarz hat im 4. Zug mehrere Optionen wie Lf5, Sd7 oder Sf6.] 4.e5 c5 Jetzt ist eine Französisch-Variante entstanden - allerdings mit dem Nachteil, dass Schwarz ein Tempo durch c6 und dann erst nach c5 einbüßte. 5.Sf3 Sc6 6.Lb5 Ld7 7.Le3 Db6 8.dxc5 [ 8.0-0 ist natürlicher, da der Gegner anschließend ein kleines Entwicklungsproblem hat. Am ehesten ist dann wohl noch 8...Sh6 spielbar. 9.dxc5 Lxc5 10.Sa4 Dxb5 11.Sxc5 Sf5 12.Sxd7 Kxd7 13.a4 Da6 ( 13...Dxb2 14.Tb1 Da3 15.Txb7+ Ke8 erweist sich als gefährlich für den schwarzen König, der in der Mitte hängen bleibt.) 14.Te1+/= ] 8...Lxc5 9.Lxc5 Dxc5 10.Lxc6 Lxc6 11.Dd4 b6 12.0-0 Se7 13.Tfe1 0-0 14.Tad1 Sf5 15.Dg4 Se7? Schwarz zieht ohne Not den Springer von einem seiner Idealfelder zurück. [ 15...Tfd8 wirkt natürlicher.] 16.Sd4 Weiß nimmt das Idealfeld d4 nun gerne in Beschlag. 16...Tac8 17.Td3 Kh8 18.Th3 h6 19.Tee3 Sf5?? Der Zug wird für Sekunden auch von Programmen bevorzugt, weil er scheinbar Material gewinnt. Aber rasch erkennen die Elektronenrechner dann, dass es dafür nicht weit ist bis zum Matt ... [ 19...Db4 20.Thg3 ( 20.Teg3 Sg6 ) 20...Tg8 hält die schwarze Königsstellung problemlos zusammen. 21.b3 Ld7= ] 20.Sxf5! exf5 21.Dxf5?? [ Nach 21.Dg5! kann Reck aufgeben. Nur 21...Dxe3 zögert das Matt hinaus. ( 21...Kg8 22.Txh6 Tfe8 23.Tg3 Df8 ( 23...g6 24.Txg6+ fxg6 25.Dxg6+ Kf8 26.Dg7# ) 24.Dh5 g6 25.Th8+ Kg7 26.Dh6# ) ] 21...d4?? [ 21...De7 22.Df4 Kh7 23.Teg3 f5 24.Se2 Tce8 25.Sd4 Ld7 26.Sf3 Tc8 27.c3 Tc4 28.Sd4 erfreut den Nachziehenden auch nicht richtig, aber verteidigt sich weit zäher.] 22.Txh6+! Die zweite Gelegenheit zum tödlichen Angriff lässt sich Gorges nun nicht mehr entgehen. 22...gxh6 23.Df6+ Kh7 24.Th3 Gegen den Einschlag auf h6 nebst dem Matt auf h8 vermag Schwarz nichts mehr zu erfinden. 1-0



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