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Fietz,H (2230) - Schmidt,A
Verbandsliga, 1995

zu den kommentierten Partien


    Jeder kennt die Mannschaftspartien, in denen der Kampf sich in den Sonntagnachmittag zieht und das Geschehen hin und her wiegt. Man erlebt seine Wellentäler am eigenen Brett und orientiert sein Spiel nach der Gesamtsituation. Eine solche Gratwanderung stellt die nachfolgende Partie aus dem Aufstiegsjahr in die Oberliga 1995/96 dar.

 










1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.Sf3 Lg4 5.Le2 e6 6.0-0 Le7 7.h3 Lh5 8.c4 Sb6 9.Sc3 0-0 10.Le3 d5 11.c5 Lxf3 12.gxf3 Sc8 13.b4 b6 Eine seltene Idee. Üblicher ist 13...a6 14.f4 Sc6 15.Kh2 Lh4 16.Ld3 g6 17.a3 S8e7 18.Tg1 Kh8 19.Lc2 Sf5 Spassky,B-Bagirov,V, UdSSR 1979 14.Db3 Scheinbar eine Neuerung. Intensives Durchforsten der Literatur und der Datenbank förderten keine Referenzbeispiele zutage. 14...Lh4 15.Tfc1 Se7 Nach 15...f6 16.f4 fxe5 17.fxe5 Se7 18.Lg4 Sf5 und der Ausgang ist völlig offen. 16.Ld3 bxc5 17.bxc5 Sbc6 18.Se2 Tb8 19.Dc3 Sb4 20.Lb1 Dd7 21.a3 Sbc6 22.Dd3 22.Sf4 Hier bietet Sf5 23.Lxf5 exf5 24.Tab1 Le7 beiderseitige Chancen und völlig andere Stellungsbilder. 22...Sf5 23.Kh2 Tb2 24.Tc2 Tfb8 25.Txb2 Txb2 26.Lc2 Sa5 27.Lc1 Txc2?! Typisch Aljechin-Spieler. Er will auf lange Sicht an meine weißen Mittelbauern ran. Nach 27...Tb8 28.Sg3 Sc4 29.Tb1 Txb1 30.Lxb1 gefällt mir Weiß wegen des Läuferpaars etwas besser. 28.Dxc2 Lxf2 29.Tb1 Sc6 30.Da4 Mit der einfachen Idee 31.Dc6. 30...h5 31.Lb2 Se3 Erwägenswert war 31...Sxe5 32.Dxd7 Sxd7 33.La1 e5 mit der Suche nach Gegenspiel. 32.Lc3 h4 Jetzt ist Weiß nach 32...Sxe5 33.Dxd7 Sxd7 34.Tb7 schon drin! 33.Le1 Lxe1 34.Txe1 Sxe5 35.Dxd7 Sxd7 36.Tb1 e5 37.c6 Direkter war 37.Tb7! exd4 38.c6 Se5 (38...d3 39.cxd7 dxe2 40.d8D+ Kh7 41.Dxh4+ ) 39.Sxd4 Sf1+ 40.Kg2 Sd2 41.Txc7 mit Gewinnstellung. 37...Sb6 38.dxe5 Sec4 39.f4 Sxa3 40.Ta1 Sbc4 Zeitverbrauch 1.56 / 1.17 Den a-Bauern kann Schwarz nicht halten, denn 40...Sb5 41.Ta5 a6 42.Txa6 Sc4 43.Ta8+ Kh7 44.Td8 Sb6 45.f5 führt zu einer Gewinnstellung. 41.Td1 Sa5 Schwarz kann sich nicht in der Mitte tummeln, denn 41...Se3? 42.Td3 Sac4 43.Sc3 Sb2 44.Txe3 d4 45.Tf3 dxc3 46.Txc3 ist aussichtslos. 42.Sd4 Effektiver war 42.Txd5! Sxc6 43.Tc5 Sb4 44.Txc7 Sb5 45.Tb7 a6 46.f5 Sd5 47.e6 fxe6 48.fxe6 Kf8 49.Tf7+ Kg8 50.Td7 Sf6 51.Td8+ +- 42...g6 43.Kg2 Kf8 44.Kf3 S3c4 45.Te1 Sd2+ 46.Ke3 Sac4+ 47.Kd3 a6 48.Ta1 Se4 49.Sf3 Sc5+ Viel besser aus schwarzer Sicht war, wegen 49...Sf2+! 50.Kc3 Sxh3 51.f5 gxf5 52.Txa6 Sf4 53.Sxh4 (53.Kd4? Se6+ 54.Kxd5 Se3# ) 53...Ke7 54.Sxf5+ Ke6 55.Sd4+ Kxe5 56.Ta2 (56.Sb5 Se6 57.Ta7 Sd6 58.Kb4 Sxb5 59.Kxb5 f5 -+) 56...Se6 57.Sb5 Sd6 58.Te2+ Se4+ 59.Kc2 sollte die Materialverteilung ehrer Schwarz präferieren. 50.Kc3 a5 Schwarz sollte versuchen, möglichst viele weiße Bauern vom Brett zu bekommen: 50...Se6 51.f5 gxf5 52.Txa6 f4 53.Ta7 Ke7 54.Ta8 f6 55.exf6+ Kxf6 56.Th8 Sd6 57.Txh4 Se4+ mit guten Überlebensperspektiven. 51.Tb1 Se6 52.Tb5 Sxf4 53.Kd4 a4 54.Tb7 a3 Wiederum verpaßt Schwarz, durch die Liquidierung weißer Bauern, den weißen Qualitätsvorteil zu kompensieren: 54...Sa5! 55.Kc5 a3 56.Ta7 Sd3+ 57.Kb5 Sc4 58.Sxh4 Sdxe5 59.Kc5 d4 60.Ta8+ Ke7 61.Kxd4 Kd6 62.Sf3 Sb6 (62...Sxf3+ 63.Kxc4 Kxc6 64.Txa3 Sg5 65.Te3 =) 63.Txa3 Sxc6+ 64.Ke4 ] 55.Ta7 Ke8 56.Sxh4 Kd8 57.Sf3 Sb6 58.h4 Sc4 59.Sg5 Se2+? Zäher war 59...Ke8  nebst: 60.Se4? (60.Sh7 Kd8 61.Sf6 Sb6 62.Txa3 Se2+ 63.Kd3 Sf4+ 64.Kc2 Se2 65.Td3 Sf4 66.Td4 Se6 67.Td1 Sf4 68.Kb3 ) 60...Se6+ 61.Kc3 (61.Kxd5? Se3# ) 61...Sxe5 62.Sf6+ Ke7 63.Sxd5+ Kd6 64.Sf6 Sxc6 60.Kxd5 Se3+ 61.Kc5 Sc2 62.Sxf7+ Ke7 63.Txc7+ Ke6 64.Sg5+ Kf5 [64...Kxe5 65.Te7+ Kf5 66.c7 +-] 65.Ta7 Sc1 66.c7 1-0

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