Startseite Rochade Kuppenheim

Mit Spaniern nach dem Titel greifen

Schach-Bundesligist SC Baden-Oos holt nach Alexej Schirow auch noch Francisco Vallejo Pons

von FM Hartmut Metz, Juli 2003

mehr Schachtexte von Hartmut Metz

 

Viswanathan Anand

Viswanathan Anand

  Alexej Schirow

Alexej Schirow

 

   Die Schachspieler des SC Baden-Oos sollen den Damen des Klubs nacheifern. Die hatten auf Anhieb den Titel im deutschen Oberhaus erobert, während die Herren trotz des überragenden Inders Viswanathan Anand nur auf Platz acht endete. Die Scharte will der Bundesligist offenbar auswetzen. Mit dem in Lettland lebenden Alexej Schirow jagten die Kurstädter Meister Lübecker SV einen der weltbesten Spieler ab. In der am Dienstag veröffentlichten neuen Weltrangliste liegt der Wahl-Spanier auf Platz sieben, jedoch nur sieben Elo-Punkte hinter dem Vierten.

   Anand bleibt Dritter, rückte aber bis auf elf Zähler an Weltmeister Wladimir Kramnik (Russland) heran. Einer der Shooting-Stars der Juli-Ratingliste ist Francisco Vallejo Pons. Der Iberer machte einen Satz von Platz 45 auf 30. Nicht allein dieser Sprung sorgte dafür, dass der SC Baden-Oos die Fühler nach dem talentierten 20-Jährigen vom bisherigen Ligakonkurrenten Turm Emsdetten ausstreckte. Vallejo Pons hatte mit Anand und Schirow zwei Fürsprecher. Mit dem Ex-Weltmeister und indischen Sportler des Jahres, der in der Nähe von Madrid wohnt, bildete Vallejo Pons schon eine Trainingsgemeinschaft. Zudem spielt Letzterer mit Schirow im spanischen Nationalteam. "Meister Lübeck ist an den hinteren Brettern stärker als wir", weiß Schirow und begrüßt die Verstärkung, die den Tabellenachten an den Spitzenbrettern noch weiter von der Konkurrenz abhebt. Nachdem der Russe Peter Swidler um drei Plätze auf Rang acht kletterte, haben die Ooser nun gleich drei Top-Ten-Spieler, dazu noch Vallejo Pons!

 

Rainer Buhmann

Rainer Buhmann

  Ketino Kachiani-Gersinska

Ketino Kachiani-Gersinska

 

   Neuzugänge für die erste Mannschaft sind außerdem der deutsche Nationalspieler Rainer Buhmann (Stuttgart) und die deutsche Großmeisterin Ketino Kachiani-Gersinska. Die Muggensturmerin spielte bei den Damen als Gastspielerin schon bei Baden-Oos, war aber in der Herren-Bundesliga für den TV Tegernsee im Einsatz. Von der Rochade Kuppenheim lockte das mittelbadische Pferd ein Dutzend Spieler für die unteren Mannschaften an. Vor allem die Jugendtrainer IM Helmut Reefschläger und Antonius Balzert sowie deren Toptalente Michael Stiefel (badischer U14-Vizemeister), Eugen Mrinski und die badische U14-Mädchenmeisterin Barbara Goergen stellen herbe Verluste für die Schachgemeinschaft dar. So verliert der badische U16-Mannschaftsvizemeister zwei Akteure mit Stiefel und Mrinski. Zusammen mit den beiden in Kuppenheim bleibenden Florian von der Ahé und Olaf Schneider hätten sie im nächsten Jahr in der U16 alle Chancen auf den badischen Titel gehabt.


zur Meko