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Topbesetzung beim Ordix Open

Gipfelsturm mit Weltklassespielern und Professor Eckhard Freise

von Hartmut Metz, Juni 2001

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   Das Ordix Open bei den Chess Classic Mainz weist eine exzellente Besetzung auf: An dem offenen Schnellschach-Turnier in der Rheingoldhalle am 23. (Anmeldeschluss: 12 Uhr) und 24. Juni nehmen nicht nur zwei Spieler aus den Top Ten teil. Im Kampf um die 45.000 Mark Preisgeld rechnen sich 35 Großmeister Chancen auf den ersten Platz, der mit 10.000 Mark dotiert ist, aus. Die ersten 27 Ausnahmekönner der bisherigen Meldeliste (Stand: 13. Juni) bringen einen Elo-Durchschnitt von über 2600 auf die Waage. Bei dieser Zahl sind die so genannten Super-Großmeister angesiedelt.

   Die Reihe der Topfavoriten führt Michael Adams an. Der Weltranglistenvierte aus England startet vor seinem Fischern-Random-Match gegen Peter Leko (26. bis 29. Juni) einen erneuten Versuch, erstmals das Ordix Open zu gewinnen. Als härtester Widersacher des Masters-Gewinners der Chess Classic 2000 gilt Alexander Morosewitsch. Der Russe liegt nur einen Platz schlechter als Adams. Im Vorjahr wurde der Weltranglistenzwölfte Peter Swidler im Ordix Open Dritter, diesmal ist der dreifache russische Meister auch in der Setzliste Dritter. Die 10.000 Mark dürfen sicher auch der einfallsreiche Alexej Drejew (18./Russland) und Sergej Rublewski ins Auge fassen. Im Vorjahr überraschte der Olympiade-Sieger mit Russland und fing auf der Zielgeraden den führenden Belgier Michail Gurewitsch ab. Anschließend bewies Rublewski auch im Masters, für das er sich qualifiziert hatte, seine Klasse als Tabellenvierter.

   Auch die deutsche Spitze ist beim Ordix Open stark vertreten. Fünf der sechs Großmeister, die in den Top 100 stehen, pilgern nach Mainz. Als Nummer sechs bis zehn - nur unterbrochen durch den siebtplatzierten Porzer Bundesligaspieler Rafael Waganjan (Armenien) - folgen die deutschen Asse Alexander Graf (Köln-Porz), Artur Jussupow (Solingen), Rustem Dautov (Godesberg) und Christopher Lutz (Köln-Porz). Das Quintett vervollständigt Igor Khenkin (Tegernsee). Zu den aktuellen Nationalspielern zählt überdies Klaus Bischoff (Plauen), der zum Gewinn der Silbermedaille bei der Schach-Olympiade in Istanbul beitrug. Aus dem Reigen der 13 deutschen Großmeister stechen zudem der ehemalige-WM-Kandidat Vlastimil Hort (Köln-Porz), der in zahlreichen Ländern Schachsendungen moderiert, und Altmeister Wolfgang Unzicker hervor. Der Münchner feierte im Vorjahr während der Chess Classic seinen 75. Geburtstag.

   Bis zu 432 Spieler tummelten sich beim Ordix Open, das vor acht Jahren erstmals ausgetragen wurde und seitdem eine rasante Entwicklung nahm. Dabei haben nicht nur die bis zu 100 Titelträger - kaum ein Turnier auf der Welt hat dermaßen viele Groß-, Internationale und Fide-Meister am Start - Aussichten auf ein erkleckliches Preisgeld. Organisator Hans-Walter Schmitt legt auch Wert darauf, dass Amateure einen netten Gewinn von bis zu 1.000 Mark in ihren Ratingklassen einstreichen können. Doch vorrangig reisen die Hobbyspieler an, um einmal gegen Topleute antreten zu dürfen - ungeachtet der fast sicheren Niederlage. Dieses Jahr haben sie wieder genügend Gelegenheiten, sich mit der Weltklasse zu messen. Die Chance nimmt auch Eckhard Freise wahr, bevor er am Samstagabend (18.30 Uhr) in der Rheingoldhalle beim Simultan gegen Weltmeister Viswanathan Anand (Indien) teilnimmt. Der Wuppertaler Professor war der erste Kandidat, der in der Jauch-Show eine Million Mark abräumte. Wie hieß der Mann, der den Neuseeländer Hillary bei der Erstbesteigung des Mount Everest begleitete? Wie Sherpa Tenzing Norgay will Freise dabei sein, wenn der Schachsport bei den Chess Classic Mainz 2001 einem neuen Gipfel entgegenstrebt.

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