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Karpow-Schachzentrum in neuem Domizil

Figuren und Bretter in neuer Umgebung

von Hartmut Metz, Dezember 2000

mehr Schachtexte von Hartmut Metz


   Die Schachfiguren haben schon ihre angestammten Plätze auf den 64 Feldern gefunden. Die Bretter, als weiteres wichtigstes Utensil, sind darunter aufgebaut. Auch die Gehirnzellen der Betreiber fungieren schon wieder als „schnelle Brüter", obwohl der Umzug des Karpow-Schachzentrums (KSZ) noch nicht ganz abgeschlossen ist. Die bundesweit bekannte Denkfabrik aus der Kurstadt rochierte in den vergangenen Tagen von der Rheinstraße, wo man seit Mai 1998 logierte, in die Cité.

   Dort gibt es weit mehr leer stehende Räume als in der Firma der Grenke Leasing AG. Das rasant expandierende Unternehmen benötigt selbst bis zum eigenen Umzug Ende 2001 mehr Platz. Auch beim Wechsel über vielleicht 200 Meter Luftlinie in die Schwarzwaldstraße 101 ins Gebäude des deutsch-französischen Kindergartens zeigt sich Sponsor Wolfgang Grenke generös und übernimmt die Kosten, die die Stadt für das vom Bund gekaufte Gebäude künftig in Rechnung stellen wird. Sein Stammverein, dem zudem seine drei talentierten Söhne angehören, profitiert ebenfalls: Der SC Baden-Oos kommt in den Genuss, die durch den Zulauf zu klein gewordenen zwei Räume im Ooser Gemeindehaus gegen ein rund 180 Quadratmeter großes Dachgeschoss samt Küche zu tauschen.

   „Dort können wir auch Turniere ausrichten", erklärt Christian Bossert, KSZ-Vorstandsmitglied und starker Spieler des Oberliga-Tabellenführers in Personalunion. Großmeister Philipp Schlosser stehen überdies vier Zimmer zur Verfügung. Neben einem Büro erhält der beim KSZ angestellte Landestrainer Zimmer für die Bibliothek, die Computer sowie einen zusätzlichen kleinen Seminarraum. Angesichts seines neuen „Imperiums", das rund 300 Quadratmeter umfasst, beschleicht ihn das Gefühl von „Gemütlichkeit".

   Keine Gemütlichkeit soll indes auf den schwarzen und weißen Quadraten aufkommen. Zu Beginn der Woche belebten zahlreiche Schulmannschaften mit ihren Wettbewerben das neue Domizil. Dass das Pädagogium dabei neuerdings besonders gut abschneidet,stand für Schlosser außer Frage: „Seit sie bei uns Fördermitglied sind, spielen sie auch gut", ulkte der Großmeister. Neben der landesweiten Förderung von Talenten setzt das KSZ vor allem auf Breitenwirkung in Baden-Baden. „An manchen Schulen könnten wir auch zwei Schachkurse anbieten", berichtet Bossert. Einziges Problem: Es mangelt an Fachkräften für den Unterricht. „Wir sind aber bestrebt, Schach an mehr als den sieben Schulen zu offerieren", zeigt der Grenke-Mitarbeiter auch diesbezüglich Expansionsdrang.


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