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Wie vertreiben wir den Fehlerteufel?

"Übung macht den Meister"

Mit freundlicher Widmung für unseren Schachkameraden Toni für seine Verbesserungsvorschläge und den Willen den stärksten Zug zu finden
von Patrick Karcher, 4. Februar 2012

 

Schachlicher Fortschritt stellt sich nicht von alleine ein, sondern erfordert beständiges Arbeiten an seinen Fehlern. Denn neue Ufer erreicht man nur, wenn man auch wagt neue Bahnen zu schwimmen. Und wie das nunmal so ist, gehört dazu eine Portion Mut. Denn Rückschläge sind auf diesem Wege vorprogrammiert, einzig regelmäßige Übung und die damit gewonnene Erfahrung helfen langfristig erfolgreicher zu spielen. Und diese Fehler macht man zwangsläufig beim Ausspielen von Schachpartien. Bei der Analyse können eigene Denkfehler und deren Ursachen ans Tageslicht befördert werden.

Einige typischer Fehler werden in den folgenden beiden Partien vorgestellt. Dazu zählen zum einen schachliche Fehler wie das ungenaue Berechnen von Varianten (Übersehen gemeiner Zwischenzüge), eine falsche Einschätzung von Stellungen oder den richtigen Plan nicht zu finden. Zum anderen psychologische Fehler wie Chancen zu verpassen, selbigen nachzutrauern und infolgedessen den Faden völlig zu verlieren.

Schachliche Fehler können minimiert werden, durch beständiges Training und Ausspielen aller Schachpartien und nachfolgender ausführlicher, ehrlicher Analyse.

Die Analyse psychologischer Fehler kann mitunter schwerer sein, wenn man sich eigene Versäumnisse nicht zugestehen will. Aber leider ist das der einzige mir bekannte Weg besser zu werden. Ärgerlich ist beispielsweise, wenn Sie einen starken Zug ihres Gegners übersehen haben. Aber das ändert die Sachlage am Brett keinen Meter; daher sollten Sie eigene Fehler akzeptieren und stark weiterspielen. Trösten Sie sich damit, dass es ihrem Gegner genauso geht! Prophylaktisches Denken und Spielen kann helfen derartige Fehler zu minimieren. Versuchen Sie gelassen die neue Situation zu erfassen (Tief durchatmen!) und wieder einen starken Plan zu finden. Wieso sollten Sie es dem Gegner noch einfacher machen, indem Sie ihren Widerstand vorzeitig aufgeben. Stemmen Sie sich dagegen gedanklich abzudriften und vorzeitig aufzugeben, bleiben Sie bei der Sache und suchen Sie nach Stärken in ihrer Stellung. Bereiten Sie dem Gegner Kopfzerbrechen, stellen Sie ihn vor Entscheidugen. Auch die Aufgabe eine gewonnene Stellung zu spielen hat psychologische Hürden. Das kennen sie sicher aus eigener Erfahrungen, sehen Sie ihrem Gegner wird es ähnlich damit gehen. Was der richtige Plan in einer schlechten Stellung ist, lässt sich nicht pauschal beantworten - manchmal ist es sinnvoll die Stellung kompliziert zu machen, manchmal ist aber auch eine passive Barrikade sinnvoll. In jedem Fall heißt es die Stellung zu halten! Und nun aber auf ins Gefecht...











Metz,U - Karcher,P [A03]
Miba Mannschaftspokal
[Karcher,Patrick]

1.f4?! Kontrolliert e5, aber öffnet die beiden schwarzfeldrigen Diagonalen, die das Feld f2 kreuzen 1...d5= Kontrolliert e4 und öffnet die Läuferdiagonale. Schwarz gleicht die Partie im ersten Zug aus! 2.Sf3 c5 3.b3!? Plant den ansonsten schwachen Läufer über b2 ins Spiel zu bringen, schauen wir im weiteren Verlauf, ob der weiße Plan gelingt 3...Sf6 4.e3 [ 4.Lb2 d4!? ] 4...g6 Stellt die Läufer auf der Diagonalen gegenüber, da Schwarz glaubt einem Angriff auf den Königsflügel vorbeugen zu können - begünstigt durch den Raumgewinn 5.Lb2 Lg7 6.Le2 Sc6 7.0-0 0-0 Eine Flexibilität muss aufgegeben werden, die von Lc8 oder Ke8, andere sinnvolle Züge sind schwer zu finden. Entscheidung für die massive Transformation 0-0 mit der Einschätzung, dass kein gefährlicher weißer Angriff auf den schwarzen König droht 8.De1 Schablonenartiger Zug um einen Angriff mittels Dh4 einzuleiten, Weiß plant vermutlich die Aufstellung: Dh4, Se5, Tf3-h3 8...Sb4!? Nach reichlicher Überlegung mit Prüfung der charakteristischen Stellungseigenschaften. Schwarz möchte Gegenspiel gegen den geplanten Angriff auf den Königsflügel. Übernimmt mittels Angriff auf den jetzt ungedeckten Bauern c2 die Initiative, nutzt zudem den Springerabstand von Dame und Turm im 5er Feld des schwarzen Springers 9.Sa3 Erstes Zugeständnis des Weißen, indem er den Springer auf ein Randfeld stellt von dem aus er stark eingeschränkt ist und zudem den Läufer auf der langen Diagonalen entwerter wegen seiner Deckungsfunktion [ 9.Ld1 die harmonieerhaltende Deckung mit dem Läufer ist problematisch 9...Lf5 10.d3 Lxd3 11.cxd3 Sxd3 12.De2 Sxb2 13.Dxb2 Sg4=/+ ] 9...Da5!? Angriff auf den Sa3, übt so weiter Druck auf den weißen Damenflügel aus. Zieht allerdings auch die schwarze Dame von Verteidigungsaufgaben vom Königsflügel ab 10.c3 Weiß wird bereits nervös, greift den Sb4 an, schränkt aber den Lb2 weiter ein 10...Sc6 [ 10...Se4? [%emt 0:00:00] 11.cxb4 [%eval 284,13] [%emt 0:00:02] 11...Lxb2 12.bxa5 ] 11.Lb5?! Mir ist der Sinn des Zuges nicht klar geworden. Es droht allenfalls, den starken weißfeldrigen Läufer gegen Sc6 zu tauschen und einen Doppelbauern zu erzeugen, der mittels Se5 unter Beschuss genommen werden kann. Aber dem steht entgegen, dass die schwarze Dame zwei Figuren an Verteidigungsaufgaben bindet und der Lb2 eingeschränkt steht 11...Sd8!! Leider gibt es keine drei Ausrufezeichen, denn dieser Zug macht so viel Sinn: Strategisch, da der Tausch verhindert wird und Schwarz sehr flexibel bleibt während die weißen Figuren inharmonisch stehen. Taktisch droht konkret der kombinierte Angriff auf Lb5 mittels c4. Ebensowichtig das psychologische Moment - wieder einen Plan des Gegners zerstört, meinen Plan dem Gegner aufzwängen und den Gegner mit weiteren Zügen überraschen, die stark sind, er aber nicht gesehen hat! [Wie sich im nachhinein herausstellte, kannte Metz die Idee Sb4, Da5 allerdings] 12.d4 Weiß kämpft ums Remis 12...c4! 13.b4 Weiß hat Glück, dass dieser Gegenangriff möglich ist. Der kombinierte Angriff auf die schwarze Dame, die auch nur noch 2 Felder zur Wahl hat [ 13.La4 a6! ; 13.bxc4? a6! ] 13...Db6 Droht a5 [ 13...Dc7 14.La4 a5 ( 14...Lf5!? ) 15.b5 Lf5 16.Lc2 Le4=/+ ] 14.La4 a5 15.b5 Weiß hat Glück, dass dieser Zug noch möglich war 15...Lf5 In dieser Stellung bieten sich das Spiel gegen Bauer b5 an oder die Einschränkung der weißen Figuren aufrechtzuerhalten. Mit der Kontrolle des Feldes c2, wird Lc2 verhindert 16.Se5=/+ Der einzige verbliebene weiße Trumpf 16...Sd7?? Hier stellte sich eine ganze Reihe von Fehlern auf einmal ein: Beim Versuch einen starken Plan finden in Panik geraten, dass es keinen gibt, in der Hoffnung auf einen Lichtblick den Blick einzuschränken, weiterhin an den gleichen Konzepten aus der ersten Halbzeit der Partie festzuhalten (schematisch auf Einschränkung spielen), den Gegner für seine ungenauen Zuüge bestrafen wollen und dabei überziehen, die eigene Stellung überschätzen, die Resourcen des Gegners zeitgleich unterschätzen etc. Als Fazit: Zu schematisch gedacht und in der Folge völlig den Faden verloren. Wirft den mühsam aufgebauten Vorteil mit einem Zug weg! Die Idee ist gut: Will die einzig gutstehende weiße Figur mittels f6 von ihrem Traumvorposten vertreiben, vergisst aber, dass auch die eingeschränkten Figuren eine Wirkung haben (insbesondere der Sa3 drückt auf c4 und entwertet den Bauernd d5, der zum Angriffsobjekt werden kann). Und deshalb e4 schlimm wird... [ 16...h5 prophylaktisch gegen g4 gerichtet da Sf6 an Deckung von d7 gebunden ist (Gabel im 5er-Feld) 17.Sb1 Se6~~ ; 16...Se4 17.Lc2 De6 18.Dh4 Sd6=/+ Und Weiß verbleibt mit dem schwachen schwarzfeldrigen Läufer] 17.Sxd7 Lxd7 18.e4! Schreckmoment, auf einmal wird mir klar, dass c4 hängt! Die Partie droht zu drehen. Richtig wäre jetzt genau die Stellung zu analysieren, mir den Fehler einzugestehen und stark weiterzuspielen. (Gegner machen ja auch Fehler) 18...dxe4 [ 18...e6 Schränkt sowohl Ld7 als auch Sd8 ein, ist aber dennoch am stärksten, da Weiß auch Problemfelder hat; 18...Dd6 19.exd5 Dxd5 20.Dxe7 Te8 21.Dg5~~ ] 19.Sxc4 [ 19.Dxe4 Lf5 20.Dxe7 Se6 Der ursprüngliche Plan: In der vagen Einschätzung, dass das Bauernopfer in dieser halbgeöffneten Stellung unter Anbetracht der eingeschränkten weißen Figuren auf dem Damenflügel gut für Schwarz sein muss] 19...Dc7 Mit Remisgebot in der Erkenntniss, dass die Stellung nicht mehr so gut ist. Aber unklar und ich hatte bewiesen, dass ich die erste Halbzeit stärker gespielt habe. Also ein Turn Around wieder im Raum steht. [Selbsttäuschung wie sich zeigen wird] 20.Se3!? Mal wieder einen Springerzug übersehen, hier verstellt er den Freibauern und droht Sd5 20...f5!?+/= Überdeckung von gedecktem Freibauer e4, reißt aber auch radikal die weiße Diagonale gegen Kg8 auf. 21.La3 Le6 22.Dd2 Lf7? Träumt von Gegenchancen gegen Bauer f4 mittels Se6, übersieht aber taktische Schläge. In der Stellung war Prophylaxe angesagt. Gegen die dominanten weißen Läufer und die drohende Bauernwalze auf dem Damenflügel [ 22...b6! Nimmt b6 aus der Stellung und kämpft um c5; 22...Tc8!? ] 23.b6! Dxb6 Ablenkung von Deckung e7 24.Lxe7+- Kombinierter Angriff auf Tf8 mit Qualitätsgewinn 24...Te8?! [ 24...Tc8 ] 25.Lxe8 [ 25.Tab1! ] 25...Lxe8 26.Lc5 Dc6 27.Tab1 b5 28.c4 [ 28.a4 bxa4 29.Tb6 ] 28...b4? [ 28...bxc4 Die Stellung ist noch nicht so miserabel, deshalb: Lieber einen starken, statt eines unklaren Zuges spielen 29.Sxc4 ] 29.a3 Se6 30.axb4 axb4 31.Sd5 Kh8 32.Sxb4 Dc8 33.Sd5 Die weißen Figuren stehen jetzt dominant auf dem Brett, jetzt muss was starkes folgen von Schwarz! 33...Dc6?! Verhindert Sb6, indem der Turm auf das Springerfeld gelockt wird in der Hoffnung auf taktische Tricks [ 33...Sxc5 Shredder hält das zunächst für ausgeglichen, doch... 34.Sb6 Dd8 35.Sxa8 Lxd4+ ( 35...e3? 36.De2+- ) 36.Kh1 e3 37.Tb8!! ] 34.Tb6 Dc8 35.Txe6! Taktischer Schlag unter Ausnutzung der Springerabstände im 5er Feld des weißen Springers 35...Dxe6 36.Sc7 Dc6 37.Sxa8 Dxa8 Die schwarze Stellung ist jetzt hoffnungslos, aber wo nichts mehr zu verlieren ist, spielt es sich ganz ungeniert 38.Tb1+- Klare Gewinnstellung 38...Dc8 Fesselung des Lc5 39.Db4 Dd7 Druck gegen d4 40.d5 Spielt auf die dritte Art des Materialgewinns (Verwandlung eines Freibauern) 40...g5!? Druck gegen f4, die Diagonalen müssen geöffnet werden bevor der Weiße in die schwarze Stellung eindringt oder die Freibauern einlaufen. So muss Weiß weiterhin Entscheidungen treffen und exakt spielen [ 40...Lh6 41.Le3 ] 41.Le3 gxf4 42.Lxf4 Da7+ a tempo auf dem Weg zum Brett gespielt mit einem kleinen Trick 43.c5 [ 43.Db6?? Ld4+-+ ] 43...Da2 Angriff auf Tb1, Druck gegen g2 44.Db8 Lf8 Die Pointe von Da2, da Db8 an Tb1 gebunden ist. So lange Dxe8+ (mit Schach) kam reichte der Gegenangriff gegen Tb1 nicht aus. Druck gegen c5 mit Aktivierung des Läufers 45.De5+ Kg8 46.Tc1 Stell den Turm auf ein gedecktes Feld 46...Lh5 Aktivierung 47.Dxf5 De2 (Pseudo-) aktive Deckung 48.d6 Lg7 49.d7 1-0 49...Ld4+ 50.Kh1 Dxg2+ 51.Kxg2 Lf3+ 52.Kg3 Rettet auch nichts mehr. Eine starke Leistung des Weißen, der sich in der Gewinnstellung das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen ließ! Gratulation! 1-0













Karcher - Hoffmann,M [D33]
Landesliga Café, 27.01.2012
[Karcher,Patrick]

1.c4 e6 2.g3 d5 3.Lg2 Sf6 4.Sf3 c5 Schlüsselstellung 1 5.cxd5 [ 5.b3 d4~~ ; 5.0-0 Sc6 6.d4 dxc4 7.Da4 cxd4 8.Sxd4 Dxd4 9.Lxc6+ Ld7 ( 9...bxc6 10.Dxc6+ Dd7 11.Dxa8+/- ) 10.Td1 Lxc6 11.Dxc6+ bxc6 12.Txd4= ] 5...exd5 6.d4 Sc6 7.Sc3 cxd4 8.Sxd4 Le7 9.Sxc6?! [ 9.0-0 ; 9.Da4 Db6 10.Sxc6 bxc6 11.Lxd5+/- ( 11.Sxd5 Sxd5 12.Lxd5 Db4+-+ ) ] 9...bxc6 10.e4 0-0 [ 10...d4 11.Se2 ( 11.e5 dxc3 12.exf6 Lxf6 13.Lxc6+ Ld7 14.Lxa8 Dxa8 15.0-0 cxb2 16.Lxb2+- Lxb2 17.Te1+ ( 17.De2+ Kf8 18.Dxb2~~ ) 17...Le6 ( 17...Kf8 18.Dxd7 Lxa1 19.De7+ Kg8 20.De8+ ) 18.Da4+ Kf8 19.Db4+ ( 19.Tab1 ist ähnlich gut) 19...Kg8 ( 19...Ke8 20.Dxb2 ) 20.Tab1 ) 11...c5 12.e5 Sd5 13.Sf4 Le6 14.Sxe6 fxe6 15.Dg4 Kf7 16.0-0~~ ] 11.exd5 cxd5 12.0-0 [ 12.Sxd5 Sxd5 13.Dxd5 ( 13.Lxd5? Da5+ 14.Kf1 La6+ 15.Kg2 Tad8 ) 13...Lb4+ 14.Kf1 ( 14.Ld2? Dxd5 15.Lxd5 Lxd2+ 16.Kxd2 Td8 ) 14...La6+ 15.Kg1 Df6~~ und Schwarz hat reichlich Kompensation für den Bauern; 12.Lxd5 Sxd5 13.Dxd5 Db6 14.0-0~~ ( 14.Dxa8 Lb7 15.Dxf8+ Lxf8-+ ) ] 12...Le6 Schlüsselstellung 13.Lg5?! [ 13.Le3 Tb8 14.Dd2+/= ; 13.Dd4 Db6 14.Le3 Dxb2 15.Sxd5+- ; 13.Lf4 Db6 14.Le5 ( 14.Db3 Dxb3 15.axb3+/= und Weiß kontrolliert das Feld b8, weshalb die Doppelbauern nicht schwach werden 15...Tfd8 ( 15...d4 16.Lxa8 ; 15...Sh5 16.Le3+/- ) 16.Sb5 ) 14...Dxb2 15.Sxd5 Dxe5 16.Sxe7+ Kh8 17.Lxa8 ] 13...Tb8 14.b3 Da5 15.Ld2? [ 15.Dd3 Prophylaktisch gegen das folgende Manöver gerichtet 15...Tfc8 16.Se2= ] 15...Lb4! 16.Sb1 d4?! [ 16...Se4! 17.Lxe4 ( 17.Le1? Tfc8 18.a3 Lxe1 19.Dxe1 ( 19.Txe1 Lg4 20.f3 Dc5+ 21.Kh1 Sf2+ ) 19...Dxe1 20.Txe1-/+ Tc2! ( 20...Txb3? 21.Lxe4 dxe4 22.Sd2 ) 21.Lxe4 dxe4 22.Txe4 Tc1+ 23.Kg2 Ld5 ) 17...dxe4=/+ Und der schwarze Läufer wirkt sehr unangenehm auf den geschwächten weißen Feldern vor dem König 18.Lxb4 Dxb4 19.Dd2 Dc5 ( 19...De7 20.De3 ) 20.Tc1 Dh5 21.De3 Tfe8 22.Sc3 Lg4 23.Dxa7 Lf3 24.Sd1! ( 24.Da6? Tb6 25.Df1 Th6 ; 24.h4 e3 ( 24...Df5 25.Kh2 ) 25.fxe3 De5-/+ ) 24...Dh3 25.Se3~~ ] 17.Lxb4 Dxb4 18.Sd2 a5? Wirft den Vorteil weg [ 18...d3 Die dritte Art des Materialgewinns ist angesagt - die Veredelung eines Freibauern. Direkt mittels d3 oder vorbereitet durch Td8, ggf. mit Einschub eines Läufertauschs 19.Sf3 Lf5 20.Dd2 Sd5~~ ] 19.Sf3 Angriff 19...Tbd8 20.Se5 Droht Materialgewinn (Dame & Turm im Springerabstand im 5er Feld) und visiert das Blockadefeld d3 an 20...Db6 21.Dd2 Droht erneut Materialgewinn mittels Sc6 21...Tfe8 [ 21...Ld5 22.Tfe1 Lxg2 23.Kxg2= ] 22.Sc6 Tc8 [ 22...Ld5 ; 22...Td5? Das Quallenopfer ist zu lahm, da schwarze Drohungen gegen den weißen Königwegen mit Gegendrohungen auf der schwachen schwarzen Grundreihe pariert werden 23.Lxd5 Lxd5 24.Sxd4 Se4 ( 24...Sg4 25.Tfe1 ) 25.Tfe1 ] 23.Tac1! Stärker als das direkte Verspeisen von Bauer d4, denn die schwarzen Figuren sind stark eingeschränkt und vermögen keine stärkeren Felder zu besetzen 23...Kf8? [ 23...Ld5? 24.Se7+ ] 24.Sxd4 [ 24.Df4! Kg8 25.Tfe1 Tc7 26.Ted1 Sd5 27.Lxd5 Lxd5 28.Dxd4 Dxd4 29.Sxd4 ( 29.Txd4? Txc6 ) ; 24.Db2! Kg8 25.Tfe1 d3 26.Se7+ Txe7 27.Txc8+ Lxc8 28.Txe7 ] 24...Lg4 25.Sc6 Te6 26.h3 [ 26.Tfe1! Sogar noch stärker als das starke h3, aber man muss die Variante exakt vorhersehen (Zwischenschach im 30ten) 26...Texc6 27.Txc6 Txc6 28.Lxc6 Dxc6 29.Dd8+ Se8 30.De7+! Kg8 31.Dxe8+ ] 26...Lh5 27.Sxa5?? Wirft die Partie weg [ 27.Tfe1!! Angriff auf eine Schlüsselfigur 27...Tce8 ( 27...Txe1+ 28.Txe1 Schauen Sie sich diese Stellung genau an und versuchen Sie einen Plan zu finden (Shredder gibt bereits +3,3) 28...Txc6 ( 28...h6 29.Dd6+ Kg8 30.Se7+ Kh8 31.Dxb6 ; 28...Kg8 29.Se7+ ) 29.Lxc6 Dxc6 30.Dd8+ ) ; 27.Dxa5! Texc6 ( 27...Tcxc6 28.Da8+ Te8 ( 28...Se8 29.Txc6 ) 29.Dxc6 ) 28.Dxb6 Txb6 29.Txc8+ ] 27...Txc1 Da die Dame an Deckung von Sa5 und der Turm an die Deckung von Bauer f2 gebunden ist folgt diese Ablenkung 28.Txc1 Te2 Doppelangriff mit Überlastung --- Schlüsselstellung in beidseitiger Zeitnot 29.Tc8+ Se8 30.Df4 [ 30.Dxe2 Lxe2 31.Lc6 g6 32.Txe8+ Kg7 33.Txe2 Dxa5+/- ; 30.Txe8+ Kxe8 ( 30...Txe8 31.Sc4~~ ) 31.Lc6+ Kf8 ( 31...Dxc6? 32.Dxe2+ ) 32.Dd6+ ( 32.Df4 g5! Erkennt, dass die Dame an f2 gebunden ist und dem schwarzen Monarchen kein konkretes Unheil droht 33.Df5 Lg6 34.Dc8+ ( 34.Df6 Dxa5 ( 34...Te1+ Damit der Turm nach Dxa5 gedeckt steht 35.Kh2 ( 35.Kg2 Le4+ ) 35...Dxa5 36.Dh8+ Ke7 37.De8+ Kd6 38.Dd7+ Ke5 ( 38...Kc5? 39.Dd5+ Kb6 40.Dd8+ Ka6 41.Lb7+ Kb5 42.a4+ Kb4 43.Dd2+ ) 39.De7+ Kd4 40.Dd6+ Kc3 41.Df6+ De5 ) 35.Dh8+ Ke7 36.De8+ Kd6 37.Dd7+ Kc5 38.Dd5+ Kb6 39.Dd8+ Ka6 40.Lb7+ Kb5 41.Dd5+ Kb6 42.Dd8+ Kb5= ) 34...Kg7 ) 32...Kg8 33.Df4 ] 30...Dxa5 31.Dd6+ Kg8 32.Dd7 De5 [ 32...De1+! 33.Kh2 f6-+ ] 33.Lc6 f6 34.Dd5+ Sucht das Heil im Endspiel und versucht die zwei verbundenen Bauern zu halten 34...Dxd5 35.Lxd5+ Lf7-/+ 36.Lxf7+ [ 36.Kf1! Txa2 ( 36...Te7 37.Lxf7+ ( 37.Lc6 ) ) 37.Txe8# ] 36...Kxf7 37.a4 Ke7 [ 37...Tb2!? 38.Tb8 Sd6 39.b4 Die Bauern sollten auf gleichem Level bleiben und sich beim Vorgehen unterstützen ( 39.a5 Ta2 40.b4 Se4 Und die Bauern sind am Fortschreiten gehindert während Schwarz auf dem Königsflügel speisen geht) 39...Se4 40.a5 ( 40.b5 Ta2 41.b6 ( 41.Ta8 Txf2 42.Ta7+ ( 42.b6 Tb2 43.a5 ) 42...Ke6 ) 41...Txa4 42.b7 Tb4 ) 40...Ta2 ] 38.a5 Kd7 39.Tc4!? Behält in Zeitnot Flexibilität zwischen verschiedenen Zügen zu wählen Ta4, Th4.. 39...Tb2 40.b4 Sc7 41.Th4 Ke6? [ 41...h6 42.Tg4 g5 43.h4 Sa6 44.hxg5 hxg5 45.Td4+ Ke6 ] 42.Txh7 Kf7 43.Th4 Sa6 44.Tc4! Leistet maximalen Widerstand 44...Txb4 [ 44...Sxb4 45.Tc7+ Kg6 46.Tb7 ] 45.Txb4 Sxb4 Der Springer ist an die Deckung des a-Bauern gebunden, auf dem Königsflügel ist ein Bauernendspiel entstanden. Schwarz hat hierbei keinen Zugzwang wegen möglicher Springerzüge. Gefährliche Springermanöver müssen beachtet werden 46.Kg2 Ke6 47.Kf3 Ke5 48.Kg4 Ke6 49.f4 g6 50.h4 Sa6 51.h5 [ 51.f5+ Weiß konnte versuchen wieder auf drei Ergebnisse zu spielen 51...gxf5+ 52.Kf4 Sc5 53.h5 Sd3+ 54.Ke3 Sb4 55.h6 Kf7 Hier hat Weiß die Wahl zwischen mehreren aktiven Remisvarianten 56.Kd4 ( 56.a6 Sxa6 57.h7 Kg7 58.Kf4 Kxh7 59.Kxf5 Kg7 60.g4 Sc5 61.g5 ; 56.Kf4? Kg6 57.h7 Sd5+ 58.Kf3 Kxh7 ; 56.h7 Kg7 57.Kf4 Kxh7 58.Kxf5 Kg7 59.g4 ) 56...Kg6 57.Kc5 Sa6+ 58.Kb6 Sb4 59.Kb5 ( 59.a6?? Sxa6 60.Kxa6 ) 59...Sd5 ] 51...gxh5+ 52.Kxh5 Kf5 53.Kh6 Kg4 54.Kg6 In diesen Varianten kann der schwarze Springer dem König Felder nehmen [ 54.Kg7 In diesen Varianten kann der schwarze Springer dem König Schach geben 54...f5 Nur so kann Schwarz auf Gewinn spielen. Jetzt hat Weiß die Wahl, ob Kf6 oder Kg6 ( 54...Kxg3 55.Kxf6 ; 54...Kf5 55.g4+ Kxg4 56.Kxf6 ) ] 54...f5 55.Kf6 Sc7 Will Schwarz gewinnen muss er erstens den a-Freibauern aufhalten und zweitens den Bauern f5 mit dem Springer decken. Sollte unabhängig von der Felderfarbtaktung von schwarzen Springer vs. weißem König OK sein, da a-Bauer und f-Bauer im 6er-Abstand zueinander stehen 56.Kg6 Sa6 57.Kf6 Sb4 58.Kg6 Sd5 59.a6 Se7+ 60.Kf6 Sc6 61.Ke6 Sa7 62.Ke5 Sb5 63.Kf6 [ 63.Ke6?? Sc7+ ] 63...Sa7 64.Ke6 Sb5 65.Kf6 Sa7 66.Ke5 1/2-1/2



Literatur:
Lehrbuch der Schachendspiele - Band 1 - Technische Endspiele, Bauernendspiele, Springerendspiele ...
Lehrbuch der Endspiele, Teil II, Läuferendspiele, Springerendspiele
Die sieben Todsünden des Schachspielers

Disclaimer: Diese Übung richtet sich insbesondere an Spieler mit einer Spielstärke unter 2000 DWZ.

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