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Titel-Triple zum Iffezheimer Jubiläum

Erfolgreichste Saison der 25-jährigen Vereinsgeschichte

von FM Hartmut Metz, 6. Juni 2009

 

Zum 25-jährigen Jubiläum hat sich der Schachclub Iffezheim selbst reich beschenkt: Die Springer-Experten aus der Galopp-Hochburg eroberten in der abgelaufenen Saison gleich drei Titel! Christian Dettweiler hält zwar die Chancen in der nächsten Verbandsliga-Saison so gut wie die einer "Schneeflocke in der Sahara" - einstweilen freuen sich die "Iffzer" aber vor allem über die erneute Meisterschaft in der Landesliga. In den neun Saisonspielen gab das Oktett lediglich beim 4:4 gegen Gernsbach einen Zähler ab. Mit 25 Punkten wies der SCI sieben Zähler Vorsprung vor Oberkirch und neun vor Vimbuch sowie der OSG Baden-Baden IV auf.

Für das überragende Resultat sorgten Dettweiler (6,5:1,5 Punkte), Markus Merkel, Colin Kramer (beide 7:2), Jörg Eiler und Harald Bernrader-Hauns (jeweils 6,5:2,5) sowie Ramadan Raka (6:3). Damit rangieren gleich sechs Iffezheimer unter den Top 11 der Landesliga-Bestenliste. Zur Meistermannschaft gehören überdies Andreas Manz (2,5:5,5) und Bernhard Ast (4,5:4,5). Der Bezirksturnierleiter scheiterte heuer im mittelbadischen Einzel-Pokal erst im Finale und kam auf badischer Ebene unter die besten Acht. Für den Verbandsliga-Aufsteiger spricht vor allem der Zusammenhalt: Sechs der acht Stammkräfte spielten schon vor elf Jahren in der Bezirksklasse zusammen!

Die Reserve stand ihrer Ersten von der Punktausbeute kaum nach: In der Kreisklasse I ließ Iffezheim II lediglich bei zwei 4:4 Federn und ging mit 23 Punkten deutlich vor Sasbach II (18) über die Ziellinie. Mit solch einer Leistung dürfte das Team auch in der Bezirksklasse mithalten können. Überragend schnitt Mladenko Jercic ab, der am siebten und achten Brett keine adäquaten Gegner vorfand und alle acht Begegnungen zu seinen Gunsten entschied. Mark Maltring (6:2), Gerald Kramer, Thomas Oesterle, Marcus Haas und Christian Wetzel (alle 5:2) sowie Vereinsboss Markus Ehrlacher (4,5:1,5) heißen die weiteren Garanten des Titelgewinns. Schlossen die Iffezheimer den ersten Platz für die beiden ersten Mannschaften nicht aus, kam Platz eins für die Vierte überraschend. Zwar deutete der Nachwuchs mit der Meisterschaft der U14 und U10-Einzelmeisterin Johanna Clancy sein Potenzial an - an den Aufstieg aus der Kreisklasse III hatte jedoch keiner geglaubt. Das Jugendteam Iffezheim IV machte jedoch das Jubiläumsjahr zum erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Beste Punktesammler der vierten Mannschaft waren Daniel Niestroj (5,5:1,5), Michael Florath (4,5:2,5) und Markus Strobel (3,5:3,5).

Das Iffezheimer Eigengewächs Markus Merkel bewies in der vergangenen Saison einmal mehr sein Potenzial in der Landesliga. Mit einem sehenswerten Turmopfer schlug der Spitzenspieler des SCI Thomas Bittner von der OSG Baden-Baden IV. Die Partiekommentare stammen von Merkel selbst und Großmeister Philipp Schlosser.











Merkel,M (2204) - Bittner,T (2190) [A31]
Landesliga: B.-Baden IV - Iffezheim, 08.02.2009

1.c4 Sf6 2.Sf3 g6 3.Sc3 c5 4.d4 a6?! Ein unnützer Zeitverlust. 5.dxc5 Da5 6.Le3 Lg7 7.Sd2? [ 7.Da4+/- sichert Weiß überlegenes Spiel angesichts der Felderschwäche auf b6.] 7...Sg4 Das hatte Weiß schlicht übersehen. 8.Sb3 Lxc3+ [ 8...Sxe3 9.Sxa5 Lxc3+ 10.bxc3 Sxd1 11.Txd1 Nachdem ich Sd2 gezogen hatte, fiel mir sofort Sg4 auf. Ich kam in meinen Berechnungen schnell zu dieser Stellung, wobei aus irgendeinem Grund bei mir der f2-Bauer auf e3 stand ... Auf jeden Fall glaubte ich nicht an weißen Vorteil, aber vielleicht war ich zu pessimistisch. Philipp Schlosser dazu: Schau dir mal die erste Partie des zweiten Kasparow-Karpow-Wettkampfes 1985 an! Das Grundproblem ist das gleiche: Weiß hat die Doppelbauern (und Linien!) am Damenflügel, aber wie buddelt man den Lc8 frei?? Deine Stellung hier erscheint mir sogar noch besser als die von Kasparow damals zu sein!] 9.bxc3 Dxc3+ 10.Ld2 Dxc4 11.e3© Schlosser: Das Bauernopfer ist eine starke Idee! Das Programm Rybka erkennt dies erst im Nachhinein. Weiß hat ein starkes Läuferpaar, der Bauer auf c5 beengt den schwarzen Damenflügel und die Dc4 und der Sg4 werden noch weitere Zeit verlieren. 11...Da4 12.Lc3 Schlosser: Hier und in der Folge stellt sich die Frage, wie der Abtausch der Damen zu bewerten ist. Einerseits sinkt die unmittelbare Gefahr von Mattangriffen, andererseits ist die Dame die einzige Figur auf schwarzer Seite, die aktiv ist und das Potenzial hat, das weiße Spiel zu stören. [ Die von Rybka favorisierte Variante lautet 12.Sa5 Dxd1+ 13.Txd1 Sc6 14.Sc4 0-0 15.Lc3 mit leichtem weißen Vorteil.] 12...f6 [ 12...Sf6 13.Lxf6 exf6 14.Dd6 Dc6 ( 14...Sc6 15.Le2 De4 16.Dxf6+/= ) 15.Td1 Dxd6 16.Txd6 Ke7 17.Sa5 Sc6 18.Sc4© b5! 19.cxb6 Tb8 20.Td2 Se5 21.Tb2 Lb7 22.Sxe5 fxe5 23.Kd2 Thc8 24.f3 mit Ausgleich.] 13.Le2 [ 13.Sd2 Dxd1+ 14.Txd1 Se5 15.f4 Sf7 16.Sc4 Sc6 17.Le2+/= gewährt Weiß wieder die freiere Entwicklung für den geopferten Bauern. ] 13...Se5 14.h4?! [ 14.f4 Sf7 drängt wieder die schwarze Streitmacht zurück.] 14...Sbc6 [ 14...De4 ist besser, um den Anziehenden zu einer Entscheidung wie 15.Kf1 oder ( 15.Lxe5 zu zwingen.) ] 15.h5 g5 16.0-0 g4 17.Dd5 e6 18.Dd6 Tg8 19.f4 gxf3 20.Lxf3 Sxf3+ 21.Txf3 Dg4 22.Tf2 f5 [ 22...Dxh5 verbietet sich wegen 23.Lxf6 Dd5 24.Taf1 Dxd6 25.cxd6 Kf7 26.Lc3+ Kg6 27.Tf3 h5 28.Tg3+ Kh7 29.Tf7+ Kh6 30.Txg8 nebst baldigem Matt.] 23.e4!? [ 23.Te1 kommt in Betracht. 23...Se7 24.e4 fxe4 25.Sd2 e3 26.Txe3 Sf5 27.Sc4!! Sxd6 ( 27...Dxc4 28.Txf5 Dg4 29.Tf2 und gegen Lf6 findet sich keine befriedigende Verteidigung mehr.) 28.Sxd6+ Ke7 29.Tf7+ Kd8 30.La5+ b6 31.Lxb6# ] 23...fxe4?? Das verliert forciert. [ 23...Dxe4 ist kritisch, aber Weiß muss auch hier genug Kompensation haben, zum Beispiel nach 24.Te1 Dg4 25.Sd2 Dg3 26.Se4 Dxd6 27.Sxd6+ Kd8 28.Ld2 Kc7 29.Lf4 Kd8 ] 24.Taf1 Se7[] Nur das verhindert umgehendes Matt auf f8. 25.Tf8+!! Dennoch lassen sich die Türme nicht fernhalten vom wunden Punkt in der schwarzen Stellung! 25...Txf8 26.Txf8+ Kxf8 27.Lf6!+- Kg8 28.Dxe7 Dd1+ 29.Kf2 e3+ 30.Kg3 De1+ 31.Kh2 Schwarz kann das Matt nicht mehr parieren und gab deshalb auf. 1-0



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