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Zwei Jungstars in Böblingen siegreich

Schenk und Buhmann mit 7½/9

von Harald Keilhack, 5. Januar 2002

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Nr. 4256 B. Giöbel
Polistidningen 1945
 

Schach-Aufgabe

Matt in zwei Zügen (4+2)
 

Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der besonderen Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe:

 










Nr. 4255 Günther Weeth
Urdruck Stuttgarter Zeitung

 

Die letzten Züge waren: 1.0-0+ Kb2 2.Tb1#

Anders lässt sich die Stellung nicht zurückspielen, da für T:x auf der ersten Reihe kein schwarzes Schlagobjekt vorhanden ist. Neun Schlagfälle sind durch die weißen Bauern dokumentiert (inkl. des Umwandlungsläufers a8), Lc8 und Lf8 wurden auf den Ausgangsfeldern geschlagen. Dann aber war die Rochade regelwidrig, da der sK über d2 oder e1 nach b2 gelangt sein muss!

Wie ist nun die Situation in der Turnierpartie? Einen unmöglichen Zug kann man jederzeit während der Partie reklamieren; durch Matt oder Aufgabe ist die Partie indes sofort und unwiderruflich beendet - danach sind keine Reklamationen wegen voriger Unregelmäßigkeiten mehr möglich. Eine paradoxe Situation entsteht, wenn der Mattzug selbst illegal ist. Davon kann hier nicht die Rede sein - Weiß hat korrekt matt gesetzt.

 
   Zwei Supertalente teilten den Sieg beim 18. Böblinger Open: Der 19-jährige Andreas Schenk vom designierten Erstligisten Baden-Oos lag nach Wertung knapp vor Rainer Buhmann (SSF Stuttgart). Der Endstand:

1.-2. Schenk, Buhmann je 7½ aus 9; 3.-11. Haub (Koblenz), Farago (Ungarn), Joachim (Bremen), Jaracz (Polen), Becking (St. Ingbert), Gheng (Bebenhausen), Kabisch (Lauffen), Kampmann (Amberg), Wippermann (Hannover); 265 Teilnehmer.

Bemerkenswert der Kampfgeist der Youngsters, die in der Schlussrunde die bis dahin mit je 7 Punkten führenden Jaracz und Haub besiegen konnten:

 










R. Buhmann - P. Jaracz (GM, Elo 2525)
Böblinger Open 2001, 9. Runde
Grünfeld-Indische Verteidigung

 

1.Sf3 g6 2.d4 Lg7 3.c4 Sf6 4.Sc3 d5 5.cxd5 Sxd5 6.e4 Sxc3 7.bxc3 c5 8.h3 0-0 9.Le2 b6 10.Le3 Lb7 11.Dd3 cxd4 12.cxd4 La6 13.Dd2 Lb7 Remis durch Zugwiederholung?! 14.Dd3 (ja, vielleicht ...) 14...La6 15.Dc2 ... nein, doch noch nicht! 15...Dd7 16.0-0 Tc8 17.Dd1 e6 18.Te1 Lb7 19.Db1 Sc6 20.Td1 Sa5 21.a4 Dd6 22.Ta2 Sc4 23.Lg5 f5 Schwarz will es wissen, solide war 23...Tc7 24.exf5 exf5 25.d5 Tc5 26.Db4 a5 Die bei ...f5 eingeplante Abholung des Bd5 stellt sich als nicht so einfach heraus, Schwarz muss ständig um den Sc4 bangen. 27.Db3 Tac8 28.Tc2 La6 29.g3 b5 (29...Kh8! ) 30.Lf4 Dd7 31.axb5 Lxb5 32.Da2!! La4 Plötzlich wird es ernst, z. B. 32...Sd6 33.Lxb5 Sxb5 (oder 33...Dxb5 34.Txc5 Dxc5 35.Tc1 ) 34.Txc5 Txc5 35.d6+ Kh8 36.Sg5. 33.Txc4 Txc4 34.Lxc4 Lxd1 35.d6+ Und Weiß gewinnt, so auch bei ...Kf8 36.Le6. 35...Kh8 36.Se5 Db7 37.d7 h6 38.dxc8D+ Dxc8 39.Sxg6+ Kh7 40.Se5 1-0

 
Das mitreissendste Partiefinale des Turniers:

 










H. Riedel - T. Mädler
Böblingen 2001, 6. Runde
Weiß am Zug

 

22.Sxb5! Txe4!? 23.Sxd6! Natürlich nicht 23.Lxe4? Se2+ 23...Se2+ 24.Lxe2 Txe2 25.Db3+! Kh7 26.Txh5+! gxh5 27.Dd3+ Kg8 28.Dd5+! Kh7 29.Dxh5+ Kg8 30.Dd5+ Kh7 31.Dd3+ Kg8 32.Dc4+! Weiß gibt seine Schachgebote mit maschinenhafter Präzision. 32...Kh7 33.Dxe2 Ld4+ Nach 33...Dxd6 34.Dxg4 Dxd2 35.De4+! wird offensichtlich, warum Weiß den König mit 32.Dc4+! nach h7 lenkte. Die beste schwarze Möglichkeit war 33...Dxd6 34.Dxg4 Dd4+! 35.Dxd4 Lxd4+ 36.Kh1 Txa2 Das Turmendspiel nach 37.Lc3 (37.Lc1? Ta1 ) 37...Lxc3 38.bxc3 Tc2 nebst ...Txc3 ist für Weiß wohl gewonnen, allerdings unter erheblichen technischen Schwierigkeiten. Diese Endspielvariante zeigt auch, warum Dd5+/D:h5+/Dd5+/Dd3+ zwecks Gewinn des Bh5 so wichtig war. 34.Kh1 Sf2+ 35.Txf2 Lxf2 Und nun kommt wieder Weiß zum Zug: 36.Dh5+ Kg8 37.Dg6+ Kh8 38.Sf7# 1-0

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