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Voller SSF-Erfolg beim Heimspieltag

Lübeck vor Titelverteidigung

von Harald Keilhack, 23. März 2002

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Nr. 4266 T. Calà
L'Italia Scacchistica 1950

Schach-Aufgabe

Matt in zwei Zügen (4+1)


Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe:

 










Nr. 4265 Manfred Schenk, Lörrach
Urdruck Stuttgarter Zeitung

 

1.Tg1! f5 2.Lh8 f4 3.Tg7 Kxa1 4.Tc7+ Ka2 5.Tc3 Ka1 6.Txa3#

 

   Ein voller Erfolg war der (einzige) Heimspieltag von SSF Stuttgart in der Bundesliga, sportlich wie organisatorisch: Dem 5½:2½ gegen Castrop-Rauxel folgte ein 4½:3½ gegen Wattenscheid. Nach vier Siegen in Folge liegt Stuttgart nun mit 13:9 Punkten auf einem sehr guten 6. Platz. Hier die bisherigen Bilanzen der Stuttgarter Akteure:

Golubew 3½ aus 9, Hickl 6½/11, Gabriel 7½/11, Bunzmann 4½/11, Buhmann 7½/11, Schmittdiel 4/8, Duppel 7/11, Volke 1/4, Zeller 5/7, Beresowski 1½/3, Bronznik 1/2.

Die Spielbedingungen in der Aula der Firma Dürr waren gediegen wie repräsentativ, einzig der Lärmpegel war etwas hoch - die Kehrseite des für Schachverhältnisse guten Zuschauerzuspruchs. Am Samstag waren es etwa 150, am Sonntag noch 100; von den untergeordneten Ligen spielte jede zweite am selben Tag (2. Bundesliga, Verbandsliga, Bezirksklasse, A-Klasse).

 










Christian Gabriel - Jesper Hall
Stuttgart - Wattenscheid, 3. Brett
Nimzowitsch-Indische Verteidigung

  

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.Dc2 0-0 5.a3 Lxc3+ 6.Dxc3 Se4 7.Dc2 f5 8.Sh3 d6 9.f3 Sf6 10.e3 e5 11.dxe5 dxe5 12.Sf2 All das mag linkisch aussehen (Randspringer, verzögerte Königsflügelentwicklung), ist aber bewährte Strategie: Der Vorteil des Läuferpaars wird in der Hoffnung auf spätere Zeiten konserviert. 12...Sc6 13.Le2 a5?! Spielt als sei nichts los. Kritisch war wohl 13...e4!? an Sachen wie 14.fxe4 Sxe4 15.Sxe4 fxe4 16.Dxe4 Lf5 17.Dd5+ Dxd5 18.cxd5 Sa5 kann Weiß nicht gelegen sein. 14.b3 Le6 15.0-0 Sd7 16.Lb2 f4? Nun wird Schwarz doch aktiv. Den richtigen Zeitpunkt hat er aber verschlafen (Weiß ist inzwischen voll entwickelt), und so hinterlässt sein Vorgehen bloß Schwächen auf e4, e5, h7. 17.exf4 Txf4 18.Ld3 h6 19.Le4 a4 20.b4 Sb6 21.Sd3 Txe4 22.fxe4 Lxc4 Hofft auf Gegenspiel, indes bereinigt Weiß: 23.Sxe5! Zwar praktisch erzwungen (23.Tad1 Lb3, noch schlimmer 23.Tf3? Sd4 da a1 hängt), aber auch sehr stark: Schwarz krankt im weiteren an der Schwäche von g7. 23...Lxf1 24.Txf1 De8 Zäher war wohl 24...Sxe5 25.Lxe5 De7 ] 25.Sf3 Es mag den Normalschachspieler beruhigen, dass auch Großmeister nicht ganz so gnadenlos vollstrecken wie ihr Hausfreund auf dem PC - ganz gleich, ob er Fritz, Tiger oder Nimzo heißt: 25.Sf7! (Idee Dc3, auch S:h6+), z. B. 25...De6 26.Dc3 Dg6 27.Tf3 Sd7 28.Tg3 Df6 29.Dd2 Dxf7 30.Txg7+ Dxg7 31.Lxg7 Kxg7 32.Dxd7+ - zwingend. Freilich hat Gabriel das gar nicht nötig; er weiß, dass auch so die schwarze Stellung in Kürze zusammenbricht. ] 25...De7 26.b5 Sd8 27.Sd4 Dd7 28.Tf3 Kh7 Oder 28...Sf7 29.Sf5 Sg5 30.Tg3 nebst h4. Der Punkt g7 ist einfach zu schwach - Schwarz vermisst schmerzlich den dunklen Läufer, den er in der Eröffnung hergegeben hat. 29.h4 Tc8 30.e5+ Kg8 31.Dg6 1-0 Es droht vor allem Sf5, z. B. 31.Dg6 Sc4 32.Sf5 Se6 33.Sxh6+ Kh8 34.Sf7+ Kg8 35.Dh5

 

   Reisepartner Tegernsee spielte zweimal 4:4. Hieraus eine Partie mit dem deutschen Vizemeister Florian Handke:

 










Handke (Wattens.) - Teske (Teg.)

 

1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 Lb4 6.e5 Sd5 (eine anrüchige Variante, die aber immer mal wieder probiert wird: Schwarz bietet ein Qualitätsopfer auf f8 an, aber Weiß spielt lieber auf Angriff)  7.Dg4 0-0 8.Lh6 g6 9.Dg3 Sc6 10.Sxc6 bxc6 11.h4! Da5 12.Th3 Te8 13.h5 Tb8 14.Ld2 Sxc3 15.Lxc3 Lxc3+ 16.bxc3 Tb2 17.Kd2 d6 18.hxg6 fxg6? 19.Txh7! 1-0 (19.Txh7 Kxh7 20.Ld3 Kg7 (20...Tg8 21.Dh4+ Kg7 22.Df6+ Kh7 23.Th1# ) 21.Dxg6+ Kf8 22.Df6+ Kg8 23.Lh7+)

 

   Lübeck räumte auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung beim 4½:3½ gegen Solingen die letzte schwere Hürde aus dem Weg.

In der 2. Bundesliga stellte Baden-Oos mit dem 5:3 gegen Eppingen den Aufstieg praktisch sicher. Bebenhausen verlor 3:5 gegen Heidelberg-Kirchheim, in der Abstiegszone rückte das Feld damit eng zusammen: Baden-Oos 12:0, Eppingen 8:4, Kirchheim 7:7, Mainz, Viernheim je 6:6, Bebenhausen 5:7, Karlsruhe, Ulm je 4:8, FC Bayern 4:10. Am 14. April kommt es zu den Abstiegsendspielen Karlsruhe - Bebenhausen und Ulm - Bayern.

Das Verbandsliga-Spitzenspiel gewann Marbach bei Stuttgart III mit 4½:3½ und hat damit beste Chancen auf den Wiederaufstieg.


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