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Schach-Globetrotter A. Miles gestorben

2. Liga: Bebenhausen überrascht

von Harald Keilhack, 17. November 2001

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Nr. 4250 A. Åkerblom
Schachvärlden 1928
 

Matt-Aufgabe

Matt in drei Zügen (5+2)

 

Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe:










Nr. 4249 A. Akerblom - Eskilstuna Kuriren 1945
Matt in drei Zuegen (6+3)

 

1.Ta7 exd6 [1...e6 2.Lxe6 Kg6 (2...Kh6 3.Lg4# ) 3.Lg4# ; 1...e5 2.Kxb6 exf4 3.Ta5# ] 2.Lf5 Kh6 3.Th7# - drei Mustermatts.

 
   Am 12. November verstarb Anthony Miles, der 46-jährige litt unter Diabetes. 1976 wurde Miles der erste englische Großmeister der Neuzeit, er leitete damit die Renaissance der führenden Schachnation des 19. Jahrhunderts ein. Sein erster großer Erfolg war Amsterdam 1976 - der geteilte Sieg mit Kortschnoj in jenem Turnier, nach welchem letzterer nicht mehr in die UdSSR zurückkehrte.

Von 1977 bis 1987 hatte Miles seinen Platz bei den Turnieren der Eliteliga, Tilburg war damals die erste Adresse. Für Furore sorgte sein Äußeres (Turnschuh-Outfit anstelle des damals noch obligatorischen Sakkos) wie auch seine Eröffnungswahl mit 1...b6, 1...Sc6 etc., z. B. 1.c4 b6 2.d4 e6 3.e4 Lb7 4.f3 f5 5.e:f5 Sh6 6.f:e6 Sf5 (Ree - Miles, 1979). Sensationell seine Partie mit Karpow bei der Mannschafts-EM 1980, als Miles gegen den auf der Höhe seines Könnens stehenden Weltmeister mit 1.e4 a6!? 2.d4 b5!? eröffnete und anschliessend die Partie gewann.

Bis zuletzt blieb Miles ein Schach-Globetrotter, der Jahr für Jahr hundert und mehr Partien absolvierte, auf allen Kontinenten.

 










E. Dizdarevic - A. Miles
Biel (Open) 1985, Damenindische Verteidigung

 

1.c4 b6 2.d4 e6 3.Sf3 Sf6 4.e3 Lb7 5.Ld3 d5 6.b3 Ld6 7.0-0 0-0 8.Lb2 Sbd7 9.Sbd2 Se4 10.Dc2 f5 11.Tad1 Besser war wohl 11.cxd5 11...Sxd2 12.Sxd2 dxc4 13.Sxc4? Logisch, aber falsch. Nach 13.Lxc4 De8 hätte Weiß indes keine natürliche Fortsetzung. 13...Lxh2+! 14.Kxh2 Dh4+ 15.Kg1 Und nun 15...Lxg2 16.Kxg2 Dg4+ 17.Kh2 Tf6 nebst Matt? Nein, Weiß hatte sich auf 16.f3 verlassen, wonach weder Tf6 17.Dxg2 Tg6 18.Dxg6 hxg6 noch 16...Dh1+ 17.Kf2 Lxf1 18.Txf1 Dh4+ 19.Ke2 so recht überzeugen kann für Schwarz. Indes: 15...Lf3!! Bremst den f-Bauern aus! Es droht  16...Dg4 17.g3 Dh3 ; 16.gxf3 Tf6 ist auch klar; nach 16.Tfe1 Tf6! nebst Th6; bliebe Weiß wegen des Lf3 gelähmt. Es bleibt übrig, diesen Läufer mit einer Figur anzugreifen: 16.Sd2 Oder 16.Le2 Lxg2 und nun z.B. 17.Kxg2 oder 17.f3 Tf6/17...Dg3 17...Dg5+ 18.Kh1 Tf6. 16...Lxg2! Jetzt also doch! Das Intermezzo ...Lf3/Sd2 hat die Dc2 von der Verteidigung ausgesperrt. 17.f3 Tf6 18.Sc4 Lh3 0-1

 
Das Gegenstück:

 










Miles - Browne
Luzern (Olympiade, 1. Brett England - USA)

 

1.Sf3 c5 2.c4 Sf6 3.Sc3 e6 4.e3 Sc6 5.d4 d5 6.dxc5 Lxc5 7.a3 a6 8.b4 La7 9.Lb2 0-0 10.Tc1 d4 11.exd4 Sxd4 12.c5 Sxf3+ 13.Dxf3 Ld7 14.Ld3 Lc6 15.Se4 Sxe4 16.Lxe4 Dc7 17.0-0 Tad8 18.Lxh7+ Kxh7 19.Dh5+ Kg8 20.Lxg7 Kxg7 [hier scheitert 20...f6 an 21.Dh8+ Kf7 22.Lxf8 Txf8 23.Dh7+ der ungedeckten Dc7] 21.Dg5+ Kh8 22.Df6+ Kg8 23.Tc4 1-0

 
   In der 2. Bundesliga gewann Neuling Bebenhausen klar mit 6½:1½ gegen Ulm und liegt nun mit 3:1 Punkten auf Rang 2. Eine Faustregel unter Insidern besagt, dass der Meister der Oberliga Württemberg grundsätzlich zu schwach sei für die zweite Liga, außer man greift tief ins Portemonnaie. Letzteres hat Bebenhausens Teamchef Bräuning nicht getan, und zu dessen eigener Überraschung erweist sich seine Truppe als konkurrenzfähig.

Oberliga, 2. Runde: Stuttgart II - Gmünd 5:3 ("das Besondere dieses Kampfes war, dass unsere Gegner sehr, sehr viel Glück hatten" - O-Ton SSF-Stuttgart-Homepage), Schmiden - Tamm 5½:2½, , Ditzingen - Tübingen 5:3, Böblingen - Lindenberg 4:4, Wolfbusch - Sindelfingen 4½:3½. Stuttgart II und Schmiden gleichauf mit 4:0/11½, alle anderen Mannschaften kämpfen um den Klassenerhalt.


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