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Unbekannter Russe gewinnt in Gmünd

Frustbewältigung im Internet

von Harald Keilhack, 12. Januar 2002

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Nr. 4257 N. A. MacLeod
The Problemist 1980
 

Schach-Aufgabe

Matt in zwei Zügen (7+3)

 

Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe Nr. 4256 aus der vorherigen Ausgabe:

 










Nr. 4256 B. Giöbel
Polistidningen 1945

 

1.De4! Lf3 [1...Lxe4 2.0-0-0# (2.Kd2+? Lb1 ) ] 2.Kd2#

 
   319 Teilnehmer im Hauptturnier waren es diesmal beim Staufer-Open in Schwäbisch Gmünd. Der Sieg ging an den unbekannten 18-jährigen Russen Witali Kunin mit 7½ aus 9; punktgleich dahinter folgten Miezis, Kupreitschik, Bunzmann, Kalinitschew, Krivoshey. Gute Plätze belegten die württembergischen Spitzenspieler: 9. Kaiser (Ulm), 10. Gheng (Bebenhausen) je 7; 12. Lorscheid, 13. Duppel, 16. Zeller (alle Stuttgart), 19. Rau (Tamm), 23. Braun (Backnang), 24. Reuß (Esslingen) je 6½.

Internet: www.stauferopen.de

 










W. Kunin - S. Philipp
Staufer-Open Schw. Gmünd, 1. Runde
Blumenfeld-Gambit

 

1.d4 Sf6 2.Sf3 e6 3.c4 c5 4.d5 b5 5.dxe6 fxe6 6.cxb5 Lb7 7.Lg5 Da5+ 8.Sc3 Se4?! Verlockend, aber besser war wohl 8...d5 9.e3 Sbd7 wie in Hertneck - I. Sokolov, Wien 1994. 9.Ld2 Sxd2 10.Dxd2 Le7 Auf 10...d5 folgt nun laut GM Schlosser sehr stark 11.Sg5 z.B. 11...Db6? 12.Df4! 11.e4 d5 12.Ld3 0-0 13.0-0 Mit der Drohung 14.e:d5 e:d5 15.S:d5! 13...Dc7? 14.exd5 exd5 15.Sxd5!! 1-0 (nach 15.Sxd5 Lxd5 16.Lxh7+ Kxh7 17.Dxd5 hat Weiß erst eine von zwei geopferten Figuren zurück. Doch auf  17...Sd7 entscheidet letztlich der Doppelangriff 18.De4+ den Tag.


   Das starke Turnier von Pamplona gewann der Moldawier Bologan mit 7 aus 9 überlegen vor dem 14-jährigen Supertalent Radschabow (bereits auf Platz 93 in der neuen Weltrangliste), Almasi und Andersson, je 5½. Dahinter Fressinet 5, Leitao 4½, de la Riva, Conquest je 3½, Moreno 3, Narciso 2.

Der 50-jährige Schwede Ulf Andersson, ein Top-Ten-Spieler der Achtziger Jahre, hasst es zu verlieren. Mithin meidet er jedes Risiko, spielt meist klinisch-reine Remispartien (1.Sf3 g6 2.d4 Lg7 3.g3 Sf6 4.Lg2 0-0 5.0-0 d6 6.Te1 Sbd7 7.e4 e5 8.d:e5 d:e5 9.Sbd2 b6 10.b3 Lb7 11.Lb2 Te8 12.De2 a5 ½:½, Andersson - Bologan), gewinnt mitunter im Endspiel und bewältigt die meisten Turniere ohne Niederlage.

 










Andersson,U (2601) - Bologan,V (2668) [A49]
It Pamplona ESP (5), 01.01.2002

 

1.Sf3 g6 2.d4 Lg7 3.g3 Sf6 4.Lg2 0-0 5.0-0 d6 6.Te1 Sbd7 7.e4 e5 8.dxe5 dxe5 9.Sbd2 b6 10.b3 Lb7 11.Lb2 Te8 12.De2 a5 1/2-1/2

 
   In Pamplona "erwischte" es ihn doch einmal, gegen den Ungarn Almasi. Frustrationsbewältigung war in der Nacht danach angesagt: Stundenlang war der Schwede unter dem Decknamen "Berta" (seine Hündin) im Internet-Schachklub beim Ein-Minuten-Ultrablitzschach zu sehen.

Die schönste Kombination aus Pamplona:

 










Almasi - de la Riva
Pamplona 2001/2002, Weiß am Zug

 

27.Lxg5! Lxg5 28.f6 Txf6 29.Dxh7+ Kf8 30.Lg6! Nimmt dem König das Feld f7. Die schwer abwendware Drohung 31.Dh8+ Ke7 32.D:g7+ zeigt, wie hilflos der Sg7 ist. 30...Txf1+ (30...Se8 31.Dh8+ Ke7 32.Tde1+ Kd7 33.Dh7+) 31.Txf1+ Lf6 32.Te1! 1-0

 
   Ohne etliche Stars beginnt heute das Corus-Turnier Wijk aan Zee, traditionell so etwas wie die Turnierschach-Weltmeisterschaft. Kramnik sagte wegen des geplanten Zweikampfes mit FRITZ ab, der jetzt indes erneut verschoben worden ist. Anand hielt sich den Termin für das Finale der Fide-WM frei - was sich als Wunschdenken erwies, denn der Inder verlor frühzeitig.

Dafür spielen ab Donnerstag Iwantschuk und Ponomarjow den Fide-Titel aus - zwei weitere Absagen für Wijk, denn die beiden Ukrainer wollten ursprünglich dort starten. Ganz kurzfristig musste dann auch noch Kasparow wegen einer Virusinfektion passen. Übrig geblieben sind Morosewitsch, Adams, Leko, Khalifman, Kasimdschanow, Grischuk, Lautier, Bareew, Gelfand, Dreew, Gurewitsch, van Wely, Piket, Timman; noch immer ein mehr als respektables Feld.

Internet: http://chess.lostcity.nl/corus2002


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