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Sarajewo gewinnt den Europapokal

Kramnik - Fritz hat begonnen

von Harald Keilhack, Oktober 2002

mehr Schachtexte von Harald Keilhack


Nr. 4294 Günther Weeth
Urdruck Stuttgarter Zeitung

Schach-Aufgabe

Matt in vier Zügen (8+10)


Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe:










Nr. 4293 N. N., ca. 1955
Quelle unbekannt

 

1.Da4 Kxb7 2.Tb4#

 

   Den Europapokal für Vereinsmannschaften in Chalkidike/Griech. gewann nach überaus spannendem Verlauf Bosna Sarajewo (Adams, Schirow, I. Sokolov, Movsesjan, Radschabow, Kozul) mit 12:2 und 27½:14½ knapp vor Norilsk (Bareew, Dreew, Swjagintsew usw.), 12:2/27, Warschau 11:3/29½ (Iwantschuk, Polgar, Krasenkow usw.) und dem Nao-Schachklub Paris (Grischuk, Swidler, Lautier, Bacrot usw.) 11:3/24. Bis zur letzten Runde führte der Nao-Klub der syrischen Milliärdärswitwe Najed Ojjeh, die 2½:3½-Niederlage gegen Norilsk machte indes Bosna zum lachenden Dritten.

Wie man sieht, treten inzwischen auch für die osteuropäischen Klubs internationale Starensembles an, bei der Siegermannschaft stammen immerhin zwei (Sokolov, Kozul) der sechs Spieler aus Bosnien. Ein Gegenbeispiel ist Viktor Kortschnoi, der sich 1976 aus der UdSSR abgesetzt hatte und jetzt wieder für seine Heimatstadt St. Petersburg spielt. Die deutschen Spitzenklubs passten, einzig Neukölln war am Start. Ohne ausländische Profis reichte es zum 23. Platz unter 43 Mannschaften.

Vom Turnier zwei frappierende Endspiele:

L. van Wely - Z. Asmajparaschwili
Clichy (Frankr.) - Kiseljak (Bosnien) 2½:3½

Schach-Stellung

Sechs Züge später sahen die verwunderten Kiebitze den Springer auf b8. Weiß am Zug, hat er noch Gewinnchancen? Was war geschehen?

 










van Wely - Asmajparaschwili

 

67.Se5!? (67.Kb6 Txa7 68.Kxa7 Kc4= ) 67...Kxe5 68.Ka6 Kd5 69.b5 Th8 70.b6 Kc6 71.b7 Th1 72.b8S+ (der Springer musste also kurz mal austreten!) 72...Kc7 73.Sc6 Ta1+ 74.Sa5 Txa5+ 75.Kxa5 und trotz aller Kunststückchen: Remis. 1/2-1/2

 

Wunderdinge auch in diesem Tumendspiel:

 










W. Borovikow - M. Suba
Donetsk (Ukraine) - Albox (Spanien) 5½:½

 

37.d6 Kg6 Natürlich nicht 37...f6? 38.e6 Txd6 39.e7 38.Tc1! a5 Was aber spricht nun gegen 38...f6 - sobald das Bauernduo d/e entschärft ist, wäre Schwarz außer Gefahr. Indes folgt 39.Tc7! Td8 40.Tc8!! Txc8 (40...Td7 41.e6 ) 41.d7 , und unweigerlich geht einer der Bauern zur Dame. 39.Tc8 Kh6? Letztlich der Schritt ins Grab, besser sofort 39...a4 40.Kg2?! Wohl Zeitnot, 40.Tc7! 40...a4 41.Kf3 Nach 41.Tc7? opfert zur Abwechslung Schwarz den Turm, um dem Bauern zur Beförderung zu verhelfen: 41...a3! 42.Txd7? axb2 41...b3 42.Ta8 b5 43.Kf4 Kg6 Auf 43...f6? folgt noch immer 44.e6 und am Damenflügel ist die schwarze Bauernschar unter Kontrolle. Weiß kann auf seinen aktiven König pochen, der Schluss überrascht dennoch: 44.Tg8+ Kh6 Und wegen der Drohung ...a3 muss der Turm zurück nach a8 - so dachte es sich Schwarz. 45.Kxf5!! a3 46.Kf6! 1-0

Das Mattnetz ist gestrickt: 46.Kf6 axb2 (46...Kh5 47.Tg5+ Kh6 48.Tg4 ) 47.Tg4 nebst Th4#

 

   Seit gestern abend findet in Bahrain das mehrfach verschobene Duell FRITZ gegen Kramnik statt. Bis 19. Oktober werden acht Partien gespielt, Kramnik gilt als leichter Favorit: www.brainsinbahrain.com (engl.)


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