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Nationalmannschaft auf Olympiakurs

Eduard Gufeld gestorben

von Harald Keilhack, Oktober 2002

mehr Schachtexte von Harald Keilhack


Nr. 4293 N. N., ca. 1955
Quelle unbekannt, übermittelt von F. Aichinger (Leonberg)

Schach-Aufgabe

Matt in zwei Zügen (11+2)


Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe:










Nr. 4292 Ralf Krätschmer, Neckargemünd
Urdruck Stuttgarter Zeitung

 

1.Te1 d2 2.Td1 Kxe3 3.T1xd2 Ke4 4.Te2# mit gelungenem Turmrundlauf.

 

   Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen der deutschen Nationalmannschaft auf die Schacholympiade in Bled/Slowenien vom 25. Oktober bis 11. November. In Testspielen gab es ein 21½:14½ gegen die keineswegs schwachen Griechen sowie ein 3:5 gegen die Schweiz.

Dabei stehen die Vorzeichen für eine Wiederholung des Erfolgs von Istanbul 2000 - Deutschland gewann fast sensationell die Silbermedaille - schlecht. Mit Artur Jussupow und Robert Hübner haben zwei Leistungsträger abgesagt. Grund seien vorgeblich die geplanten Dopingkontrollen der Fide, bei denen es insbesondere den Kaffeetrinkern an den Kragen gehen könnte. Beim Schachvolk herrscht Unverständnis, sowohl im Hinblick auf die Kontrollen selbst wie auch auf die Rückzüge. Deutschland wird nun voraussichtlich in der Aufstellung C. Lutz, A. Graf, R. Dautow, J. Hickl, K. Bischoff, T. Luther spielen.










C. Lutz - V. Kortschnoi
Deutschland - Schweiz, Berlin 2002, Französische Verteidigung

 

1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 Lb4 4.e5 c5 5.a3 La5 oder 5...Lxc3+ 6.bxc3 Se7 7.Dg4 Dc7 8.Dxg7 Tg8 9.Dxh7 cxd4 10.Se2 Sbc6 11.f4 Ld7 12.Dd3 dxc3 13.Tb1 0-0-0 6.b4 cxd4 7.Dg4 Se7 8.bxa5 dxc3 9.Dxg7 Tg8 10.Dxh7 Sbc6 11.f4 Dxa5 12.Sf3 Ld7 13.Tb1 0-0-0 14.Dd3 Seltsamerweise ist die Stellung fast dieselbe wie in der populären Variante 14...d4 Hinterher ärgerte sich Kortschnoi, dass er ...d5-d4 "zu früh" gezogen habe. Laut Theorie gilt 14...d4 aber als Hauptlinie, 14...Sf5 und 14...a6 sind andere Züge. Die kritische Frage ist natürlich, ob Schwarz den Bd4 behaupten kann. 15.g3 Kb8 16.Le2 Ka8 17.Kf2 Le8 18.Td1 Sf5 19.Dc4 a6 20.a4 Td5 21.Ld3! Nun wird es tatsächlich eng für den Bd4, zumal auch auf b7 Gefahr lauert 21...f6 21...Sce7 22.Lxf5 Sxf5? 23.Dc8+ 22.Lxf5 exf5 23.Tb5! Spektakulär, doch das einfache 23.Sxd4 war wohl ebenso gut: Es droht Sb3, und der Sc6 muss wegen Dc8+/D:b7 matt stillhalten. Ein Motiv ist jeweils die ungedeckte Stellung des Tg8. 23...axb5 24.Dxd5 Th8 25.axb5 fxe5 26.fxe5 Da4 27.Te1! Sb8 28.Sxd4 Txh2+ 29.Kg1 Th7 30.e6 Lxb5 31.Sxb5 Dxc2 32.Lh6! Pariert das schwarze Gegenspiel und droht zugleich selbst tödlich Ta1+ Sa6 T:a6+ 32...Sc6 33.Ta1+ 1-0

 

   Beim parallel zur Olympiade stattfindenden Fide-Kongress ist die Wiederwahl des Präsidenten Kirsan Iljumschinow gesichert. Der von den westlichen Nationen als Gegenkandidat aufgebaute Ignatius Leong (Singapur) zieht seine Bewerbung zurück und wird mit einem Posten als Vizepräsident abgespeist. Iljumschinow wird per Akklamation für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt werden. Schon seit 1982, als der absolut integre Isländer Olafsson von Campomanes abgelöst wurde, sehen die etablierten Schachnationen dem undemokratischen Treiben hilflos zu; insbesondere sollen immer wieder die Stimmen der zahlreichen kleinen Verbände "gekauft" worden sein.

Großmeister Eduard Gufeld ist in seiner Wahlheimat Los Angeles mit 66 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Gufeld machte sich durch seine in Schachzeitungen auf der ganzen Welt veröffentlichten anekdotenreichen Erzählungen beliebt, daneben hat er zahllose Eröffnungsbücher verfasst. Fachleute beäugten sein Treiben indes mit Skepsis, so warf ihm beispielsweise Nikolai Krogius vielfaches Recycling bereits veröffentlichten Materials vor.


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