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Vorschau auf die Bundesliga-Saison

Neues Endspiel-Standardwerk

von Harald Keilhack, 28. August 2002

mehr Schachtexte von Harald Keilhack


Nr. 4287 B.D. Stephenson & M.J. Donnelly
Correspondence Chess Summer 2002

Schach-Aufgabe

Matt in drei Zügen (4+2)


Die Lösung in der nächsten Ausgabe. Die Lösung der Mattaufgabe aus der vorherigen Ausgabe:

 










Nr. 4286 Manfred Schenk, Lörrach
Urdruck Stuttgarter Zeitung

 

1.Tf6! exf6 [1...Lxc7 2.Dc5 Lf4 3.Txf4 Kd2 4.Tf1# ] 2.Lxf6 Kd2 3.Df4+ Ke1 4.Lc3#

 

   Am 19./20. Oktober beginnt die neue Bundesliga-Saison. Nach Bekanntgabe der Aufstellungen darf man Prognosen wagen.

Ganz oben stehen Titelverteidiger Lübeck (Adams, Grischuk, Schirow, Lautier, Epischin, Fressinet, Speelman, Hodgson, Nunn) und Vizemeister Porz (Lutz, Khalifman, van Wely, I. Sokolov, Andersson, Waganjan, Gurewitsch, Timman). Als deren Herausforderer präsentiert sich Baden-Oos (Anand, Swidler, Krasenkow, Dautow, Hübner, Döttling, Schenk, Schlosser, Schmaltz), wobei der Aufsteiger in der zweiten Mannschaftshälfte auf deutsche Spieler setzt - das wird, so hart es klingt, im Titelkampf bereits als entscheidendes Handicap gewertet. Vierte Kraft ist Solingen, der frühere Dauerrivale von Porz.

Das breite Mittelfeld bilden Bremen, Hamburg, Tegernsee, Neukölln, Stuttgart und Wattenscheid. Die meisten dieser Mannschaften haben sich minimal verstärkt. Auch die Aufsteiger Kreuzberg und Emsdetten dürften sich hier einreihen. Bei Turm Emsdetten - Vizemeister der Damen-Bundesliga - stehen mit Judit Polgar (Brett 1), Pia Cramling (Brett 6) und Zhao Qin Peng (Brett 9) gleich drei Frauen in der Aufstellung.

Nominelle Abstiegskandidaten sind Erfurt und Plauen, indes können beide auf Pluspunkte in Bezug auf Teamgeist und Vorbereitung verweisen. Aussichtslos scheint es für Neuling Forchheim sowie Bad Godesberg. Der letztjährige Siebte geht nach Ausstieg des Sponsors mit einer Nachwuchsmannschaft an den Start.

Bei Stuttgart hat sich nicht viel getan, zumindest was die erste Mannschaft angeht. Neu hinzugekommen sind der Schweizer Jenni und der Isländer Steingrimsson; den Verein verlassen haben einige Edelreservisten, was eher für die zweite Mannschaft von Belang ist. Stammspieler sind Hickl, Gabriel, Buhmann, Golubew, Jenni, Schmittdiel, Zeller, Duppel, Bunzmann; erster Ersatz Beresowski und Steingrimsson. Alles in allem ist in etwa die Wiederholung des 9. Platzes vom Vorjahr zu erwarten.


   Von vielen neuen Büchern werden nur wenige die Zeit überdauern, dies ist eines davon:

Mark Dvoreckij: Die Endspieluniversität; ChessGate 2002, 491+XVIII S., gebunden, Großformat, ISBN 3-935748-02-7; 29,90 Euro.

Das Werk des russischen Trainers - die Schreibweise Dworetski ist geläufiger - ist den theoretischen Endspielen (beiderseits geringes Material) gewidmet.

Die Aufmachung besticht, von ein paar kleineren Geschmackssachen abgesehen, ebenso wie Lehrwert und Inhalt. Dvoreckij benutzt Elementarendspiele als Fundament zum Aufbau seiner Methodik - nach dem Motto "Vom einfachen zum komplizierten". Und ehe man sich versieht, löst man schwierige Endspiele, an denen Großmeister in der Praxis gescheitert sind. Das Buch arbeitet auf verschiedenen Erkenntnisebenen, weshalb man es einem außergewöhnlich breiten Publikum empfehlen kann (ab etwa DWZ 1500 bis zum Profi). Gemessen an Umfang und Produktion erscheint der Kaufpreis günstig. Hier eines der vielen lehrreichen Beispiele aus dem Buch:

 










Somov - Nasimovic, 1936
Weiß am Zug

 

1.Kg3 [1.Kg1 verliert nach 1...Lb6 (aber nicht 1...Txf2 2.Th5+ Kg6 3.Td5 Lh4 4.Td4! =) 2.Th5+ Kg6 3.Th2 Txf2 4.Txf2 a5 ] 1...Txf2 [1...Lb6 2.Sd3 =] 2.Th5+ Kg6 3.Td5 Lb6 4.Td6+ Kf5 5.Txb6 Txf3+ 6.Kg2!! 1/2:1/2 z.B. [nach 6.Kxf3? axb6 hat Schwarz die Opposition: 7.Ke3 Ke5 8.Kd3 Kd5 9.Kc3 Kc5 10.Kb3 Kb5 11.Ka3 Kc4 12.Kb2 Kb4 13.Ka2 Kc3 usw.] 6...axb6 7.Kxf3 Ke5 8.Ke3 Kd5 9.Kd3 Kc5 10.Kc3 b5 11.Kb3 =. Auch mit Turm und a-Bauer gegen Turm hat Schwarz keine Gewinnchancen.

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