Europas Schachclubs vereint unter der Sonne KretasSibirisches Team von Norilsky Nikel erobert souverän die kontinentale Kronevon Harald Fietz, Oktober 2001 |
Doch nicht nur die Jugend bestellte das Feld im europäischen Vereinsschach. Die Veteranen, die seit den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts Schachgeschichte geschrieben haben, zeigten sich mehr oder weniger rüstig. Die Ergebnisse sprechen für sich: Viktor Kortschnoi (geb. 1931) und Alexander Beljawski (geb. 1953) machten in 12 Partien ganze zwei Remisen, Lajos Portisch (geb. 1937) und Ulf Andersson (geb. 1951) in 13 Partien ganze zwei Siege. Allerdings blieb letztem Paar eine Niederlage erspart, während das kampffreudigere Tandem je zwei Niederlagen verzeichnete (Kortschnoi gegen Georgi Timoschenko und Waleri Filippow und Beljawski unmittelbar nach dem Verlust gegen Ponomariow auch gegen Iwantschuk).
Haudegen Kortschnoi praktiziert weiterhin in französischen Gefilden. Sein Ausrutscher in der dritten Runde markierte eine erste Vorentscheidung, denn St. Petersburg gab bei 3:3 gegen Donbass einen wertvollen Mannschaftspunkt ab.
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Georgy Timoschenko
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Timoschenko,G (2554) - Kortschnoi,V (2617) [C11]
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Alexander Beljawski bleibt sich
ebenfalls treu. Nach seinem wenig ergiebigen Einsatz in Kasparows Sekundantenstab
Anfang der 90er Jahre meinte er, dass er seine wichtigsten Ideen ohnehin
am Brett erarbeite. Welch' treffende Aussage, denn er thronte mit stoische
Gelassenheit fast ständig am Brett: Trotz der beiden Nullen bilanzierte
er auch vier Erfolge und nur ein 45-zügiges Remis.
Ganz das Gegenteil der genügsame Ulf Andersson - ein Minimalist par Excellence. Nach einen Auftaktsieg gegen den Tausendsassa Azmaiparashvili, bekanntlich auch Präsident des georgischen Schachverbands, blitzte nur ein weiteres Mal das alte Können auf. Gegen den Außenseiter Joost Berkvens (Elo 2444) vom königlichen Schachclub aus Antwerpen kamen noch 39 Züge bei der Punkteteilung auf das Brett, dann beendete der Schwede quasi das Turnier und es folgte: 12, 8, 16, 10, 16 - was einen Schnitt von knapp 12,5 Zügen pro Spiel ergibt.
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Azmaiparashvili,Z (2674) - Andersson,U (2601) [E41]
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Lajos Portisch gönnte sich
bei seinen sechs Einsätzen einiges Mehr: Außer einem 54-zügigen
Pflichtsieg gegen den finnischen IM Mika Karttunen (2466) gab es aber nur
halbe Punkte gegen die GMs mit Wertungszahlen über 2500 Elo - allerdings
bei beachtlichen fast 41,5 Zügen!