Hercule Poirot als Mannschaftsspielervon Harald Fietz, Oktober 2001 |
Vlastimil Hort bezeichnete ihn einmal als den Hercule Poirot unter den Schachmeistern: "Seinem Falkenauge entgeht nichts und er bringt wasserdichte Alibis ins Zweilicht." In Deutschland ist Eduardas Rozentalis seit Jahren in der Bundesliga bei Castrop-Rauxel aktiv und auch in Israel, wo viele seiner Verwandten leben, spielt der Litauer bei Maccabi Tel Aviv. Doch auf europäischer Ebene hält er schon seit sechs Jahren seinem dritten Club Polonia Warschau die Treue. Anders als Agatha Christies Einzelermittler ist der gebürtige Vilnusser ein idealer Teamspieler. Doch besitzt er - wie das kombinatorische Kleinod gegen Thomas Luther offenbart - dessen Kreativität und Scharfsinn. Gleich dem Spitzenbrett Wassili Iwantschuk erzielte der 38-Jährige ungeschlagen fünf Punkte aus sieben Partien. Verdientermassen durfte Rozentalis sich als Stütze des von einem Telekommunikationsunternehmen gesponserten Teams, das Anfang September die polnische Mannschaftsmeisterschaft gewann, die Silbermedaille umhängen lassen. Nach der ersten Bundesligarunde ist der "Monat der Mannschaften" vorbei und es gilt, daheim im größten baltischen Staat die Batterien aufzuladen, bevor mit Bad Wiessee "Beweisführungen" in einem Open anstehen.
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Eduardas Rozentalis, der ideale Teamspieler
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Rozentalis,E (2588) - Stamenkow,V (2378) [B08]
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