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Harold van der Heijden:
Liebhaber und Sammler von Endspielstudien

"Man muss kein Kenner sein, um eine Endspielstudie genießen zu können".

von Eric van Reem, Dezember 2000

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Harold van der Heijden

Harold van der Heijden, der Autor der CD "Endgame Study Database 2000" am Demonstrationsbrett

 

   Der international renommierte Studiensammler und -komponist Harold van der Heijden legte mit der CD "Endgame Study Database 2000" von ChessBase das Ergebnis seiner mittlwerweile jahrzehntelangen intensiven Arbeit vor: exakt 57.996 Endspielstudien und - positionen. Schon wenn man sich die riesige Liste mit den Quellenangaben aller Stellungen ansieht ( über 46 eng beschriebene Seiten mit mehr als 2500 verschiedenen Publikationen!) kann man erahnen, welche persönliche Leistung in dieser Sammlung steckt. Noch nie wurde die Schönheit und Vielfalt der Schachendspiele auch nur annäherend so umfassend dargestellt auf der Endspiel-CD von Harold van der Heijden. Warum sammelt jemand eigentlich Endspielstudien? Zeit für ein Interview.

   Harold van der Heijden wurde 1960 geboren und lernte das Schachspiel als er 12 Jahre alt war. Er wurde Mitglied des Vereins HMC in Den Bosch und spielt dort immer noch seine Partien. Auf dem Schachgebiet beschäftigt Harold sich aber hauptsächlich mit Endspielstudien. Schon als er 17 Jahre alt war, hatte er eine eigene Schachecke "Studien und Probleme" in der Vereinszeitschrift von HMC Den Bosch. Er zeichnete Diagramme mit Bleistift und Kugelschreiber, schnitt Figuren aus der Zeitschrift "Schakend Nederland" aus und klebte diese in seine selbst gemalten Diagramme. Anfang der Achtziger kam der PC für Privatanwender auf den Markt und Harold versuchte ein Programm zu schreiben um seine Studien zu speichern. Wegen fehlender Programmierkenntnisse scheiterte dieser Versuch. Ende der Achtziger kam aber ChessBase 2.0, und mit diesem Programm war es nicht nur möglich Partien zu speichern, sondern auch Stellungen. Für Harold war dies selbstverständlich ein Durchbruch und in 1988 fing er an noch intensiver an seiner einzigartigen Sammlung zu arbeiten. Resultat seiner Arbeit war eine Diskette mit nicht weniger als 23.000 Endspielstudien. Diese Diskette wurde von ChessBase veröffentlicht, war aber durch den recht hohen Preis (DM 400) nicht für alle Schachspieler interessant. Harold sammelte fleißig weiter und immer wieder wurde er nach einem Update gefragt. Deshalb erschien neulich bei ChessBase die "Endgame Study Database 2000" (Endspielstudiendatenbank 2000) mit fast 60.000 Endspielstudien! Harold van der Heijden sammelt nicht nur Studien, er komponiert auch selber. Er ist Chefredakteur der niederländischen Zeitschrift "EBUR", dem Vereinsblatt von "ARVES" Alexander Rueb Vereniging voor Eindspelstudies" und Redaktionsmitglied der englischsprachigen Fachzeitschrift "EG". In 1996 erschien ein Buch von Harold "Pawn Promotion to Bishop or Rook in the Endgame Study". Täglich arbeitet Harold mindestens 3 Stunden an seiner Sammlung. Er findet die Zeit trotz seiner Arbeit als Forschungsanalytiker im Gesundheitswesen für Tiere. Grund genug den Sammler zu besuchen, der mit seiner Frau Dorette und den beiden Söhnen Rens und Tim im niederländischen Deventer wohnt.

Harold, kannst du dich noch erinnern, warum du mit deiner Sammlung angefangen hast? Gab es vielleicht eine besondere Studie, die dich dermaßen beeindruckt hat, dass du mit der Sammlung angefangen hast?

Nein, ich habe zwar oft darüber nachgedacht, aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich habe angefangen mit meiner Schachecke in "HMC-Nieuws" als ich 17 Jahre alte war, und habe das etwa 10 Jahre lang gemacht. Danach wurde ARVES gegründet und seitdem habe ich mich sehr intensiv mit meiner Sammlung beschäftigt.

Woher kommen denn diese ganzen Studien?

Ursprünglich habe ich angefangen Studien aus sekundären Quellen zu sammeln, hauptsächlich aus Büchern. Letztendlich hat sich aber herausgestellt, dass die Originalquellen, also Zeitschriften, wesentlich besser sind. In Büchern findet man erstaunlich viele Fehler, es fehlt mal ein Bauer, mal etwas anderes. Deshalb habe ich mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit der Suche nach Originalquellen befasst. Aber es bleibt eine schwierige Angelegenheit, weil auch die Originalquellen Fehler enthalten. Es ist also nicht gerade einfach alles genau zu erforschen. Dazu kommt auch noch, dass Studien in verschiedene Versionen veröffentlicht wurden. Ein bekanntes Beispiel ist der bekannte Komponist Troitzky, der zweimal sein komplettes Schachmaterial verloren hatte, einmal auf Grund eines Brandes und einmal während der Russischen Revolution. Von ihm zirkulieren sehr viele Versionen in Zeitschriften und Bücher. Troitzky hat für seine eigenen Bücher die Studien aus seinem Gedächtnis reproduziert.

Also, du blätterst durch Zeitschriften, immer auf der Suche nach Endspielstudien?

Genau. Ich habe z.b. die "Deutsche Schachzeitung" komplett durchgeblättert, wirklich jede Seite, und die erste Ausgabe erschien in 1846. Auch "British Chess Magazine" habe ich komplett durch und selbstverständlich auch niederländische Zeitschriften wie "Schakend Nederland" und "Het Tijdschrift". Ich sammle auch Zeitschriften, obwohl ich versuche mich auf dem Gebiet ein wenig zurückzuhalten. Man kann nun mal nicht alles sammeln! Ferner besuche ich regelmäßig die Königliche Bibliothek in Den Haag, dort findet man eine der größten Schachbuchsammlungen der Welt. Ich habe die Möglichkeit von Freunden Zeitschriften und Bücher auszuleihen und in der ganzen Welt habe ich Bekannte, die regelmäßig neue Studien schicken. Außerdem habe ich 30 bis 40 Schachzeitschriften abonniert, die ab und zu Studien veröffentlichen.

Du hast vor etwa einem Jahr eine Sammlung des Tschechen Macek übernommen, der 50.000 Studien hatte. Entdeckst du dort auch viele neue Studien?

Macek wohnt in Prag und ist bereits über 90 Jahre alt. Ich hatte das Glück die Sammlung von 50.000 Studien zu ergattern. Er hatte seit Ende der Sechziger Jahre daran gearbeitet und alle Studien ordentlich in Zettelkästen sortiert: ein Diagramm mit Quellenangabe auf der Vorderseite der Karteikarte, auf der Rückseite die Lösung. Ich habe im Moment etwa 25.000 Studien mit meiner Sammlung verglichen. Jede einzelne Studie vergleiche ich mit meiner eigenen Sammlung und bis jetzt habe ich etwa 5% seiner Studien nicht. Grund dafür ist, dass er Studien aus tschechischen Quellen besaß, die ich selbstverständlich noch nie gesehen habe.

Weißt du wie viele Studien im Laufe der Zeit veröffentlicht wurden?

In 1994 habe ich mit meinem französischen Freund Alain Pallier einen "pseudo-wissenschaftlichen" Aufsatz in EBUR veröffentlicht. Wir haben errechnet, dass etwa 75.000 Studien veröffentlicht wurden. Pro Jahr erscheinen etwa 1000 neue Studien, also sind wir jetzt bei etwa 80.000. Auf meiner CD findet man etwa ¾ aller veröffentlichten Studien. Die wichtigsten Studien habe ich, und die findet man auf der CD. Jetzt ist es wichtig meine Sammlung zu pflegen und die Lücken zu schließen.

Hast du eine Lieblingsstudie und wer ist dein Lieblingskomponist?

Ich finde die Studien des Russen Mitrofanov sehr schön. Er hat sehr viele romantische Studien komponiert, besonders die berühmte "Dg5-Studie" ist sehr schön. Aber eine Lieblingsstudie habe ich nicht.

 










Mitrofanov, 1. Preis Rustaveli MT, 1967

 

1.b6+! Ka8 2.De4!!
[2.Dh1? Sc4+!! 3.Kb5 Sxb6 4.Kxb6 e1D 5.Dxe1 Sxe1 6.g7 h1D 7.g8D+ Lb8 8.a7 Dg1+! 9.Dxg1 Lxa7+ 10.Kc6 Lxg1 ] 2...e1D+ 3.Dxe1 Sxe1 4.g7 h1D 5.g8D+ Lb8 6.a7 Sc6+! 7.dxc6 Dxh5+ 8.Dg5!! Dxg5+ 9.Ka6 1-0

 

Du hast die ganze Sammlung in deinem Computer eingegeben. Gibt es auf dem Gebiet der Endspiele "Trends", so wie z.b. in der Eröffnungstheorie, bei der es immer "Modevarianten" gibt?

Ich gebe zu, dass ich noch nie auf diese Weise darüber nachgedacht habe. Man merkt aber, dass die Studien sehr viel technischer geworden sind. Troitzky war der Gründer der modernen Endspielstudie und Komponisten wie Platov und Gubbel haben die Studien zu einer echten Kunstform weiterentwickelt. Auch Dobrescu, ein Rumäne, verarbeitet in seinen Studien sehr komplizierte Manöver, die am Anfang des Jahrhunderts noch nicht bekannt waren.

Ich sehe, dass du eine schöne Sammlung von Endspielbüchern hast, die sammelst du bestimmt auch?

Ja, das stimmt, ich sammle auch Endspielbücher. Zur Zeit (Anfang Dezember 2000 EvR) besitze ich etwa 600 Bücher, nur über Endspiele und Endspielstudien. Das ist aber noch nicht besonders viel, Leute wie Lothar Schmid oder Geurt Gijssen (beide bekannte FIDE-Schiedsrichter) haben noch viel mehr. Das älteste Buch in meiner Sammlung ist von Stamma von 1777, und besonders stolz bin ich auf ein sehr schön ausgeführtes Buch von Halberstadt und Marcel Duchamp aus 1922, ein echtes Sammlerstück.

Denkst du, dass durch deine CD mit Endspielstudien das klassische Buch verschwinden wird?

Das will ich nicht hoffen, schon aus dem Grund, weil ich die Bücher sammle, haha! So schlimm wird es wohl nicht kommen. Meine CD gibt vor allem rohes Material und in Büchern findet man bestimmte Themen zusammengestellt oder Studien aus einer bestimmten Periode. Jährlich erscheinen etwa 10 Bücher über Endspielstudien.Vor ein paar Jahren bekam ich einen undeutlichen Brief von einem Russen, der ein Buch über die Studien des Komponisten Korolkov schreiben wollte. Ich hatte wesentlich mehr Studien in meiner Datenbank als der Russe, und habe diese nach Russland geschickt. Dann habe ich etwa 2 Jahre lang nichts mehr von dem Projekt erfahren, bis vor einiger Zeit ein Buch über Korolkov im Briefkasten lag. Der Autor war so nett sich für meine Hilfe zu bedanken. Auf diese Art und Weise habe ich schon an vielen Büchern mitarbeiten können . Die CD ist möglicherweise ein gutes Hilfsmittel um ein Buch zu schreiben, meine Datenbank ist jetzt für jedermann zugänglich. Vielleicht erscheinen deshalb in den nächsten Jahren sogar mehr Bücher als jetzt.

Jetzt, da wir und über deine CD sprechen, welches ist deine Zielgruppe ?

Die Studien kann man ausgezeichnet für Trainingszwecke verwenden. Es ist z.B. möglich bestimmte Materialverhältnisse zu filtern oder nach taktischen Tricks im Endspiel zu suchen. Ferner haben die Jurymitglieder von Studienturnieren jetzt ein mächtiges Werkzeug zur Hand um Plagiate zu finden. Autoren können die CD verwenden um einen Artikel oder ein Buch zu schreiben.

Es gibt noch keinen Themen-Index?! Ist es sehr schwierig so eine Klassifikation zu schreiben oder zu programmieren?

Ich habe für mein Buch "Pawn Promotion" versucht einen Themen-Index zu schreiben und dann merkt man erst recht wie schwierig so etwas ist. Auch Matthias Wüllenweber hat mir erzählt, dass es nicht so schwierig sein kann einen Index zu programmieren, aber anscheinend hat er es aufgegeben. Das Problem ist, dass die Themen aus Sicht des Computers sehr schwierig zu definieren sind. Manchmal ist ein gewisses Thema, z.B. eine Bauernumwandlung, ein Manöver, manchmal nur ein Zug. Ich hoffe, dass es in Zukunft irgendwie möglich sein wird, einen Themen-Index automatisch vom Computer kreieren zu lassen. Ein solcher Themen-Index wäre schön für das nächste Update.

Kann ein normaler Vereinsspieler auch etwas mit deiner CD anfangen?

Selbstverständlich! Man findet sehr, sehr viele wunderschöne Studien auf der CD. Ich habe alle Studien eingegeben und durchgespielt, also weiß ich, dass sehr schöne Studien dabei sind. Wenn jemand eine schöne Studie z.B. von Réti gesehen hat und mehrere Studien dieses Komponisten ansehen möchte, kann meine CD sehr gut verwenden. Man muss kein Kenner sein, um eine Endspielstudie genießen zu können.

Und wie sieht es mit dem Komponieren von Studien aus, muss man da ein starker Spieler sein?

Nein, das ist ein Märchen. Ein bekanntes Beispiel ist der Russe Korolkov. Das Gerücht geht um, dass er kaum richtig Schach spielen konnte, und sogar von seiner Frau am Brett geschlagen wurde. Ich weiß allerdings nicht ob diese Geschichte stimmt. Ein anderes Beispiel ist der Belgier Vandecasteele. Er hat keine hohe Wertungszahl, aber er hat wunderbare Studien komponiert. Weil er nicht besonders stark spielt, musste er früher in mühsamer Kleinarbeit wirklich jeden Zug ganz genau analysieren. Jetzt kann er aber mit einem Computer wesentlich schneller komponieren, weil er die Varianten mit einem Computerprogramm analysieren kann. Ein Computer unterstützt den Komponisten, man kann alles Mögliche ausprobieren. Außerdem gibt es jetzt auch viele Möglichkeiten mit den Endspieldatenbanken.

Man könnte also versuchen mit dem Computer Studien zu komponieren. Du komponierst auch Studien, hast du vielleicht einen Tipp für Anfänger? Wirft man 8 Figuren auf das Brett und hofft dass der Computer etwas Schönes findet?

Nein, so funktioniert das nicht! Wichtig ist eine gute Idee. Viele Komponisten fangen an mit der Schlussstellung und arbeiten sich dann zurück. Man sollte nicht versuchen möglichst viele Züge zu erhalten, das Wichtigste ist, dass man irgendetwas schönes und ästhetisches in einer Studie findet. Natürlich sollte auch die Einführung mit dem Rest der Studie harmonieren.

 

Harold van der Heijden

Harold van der Heijden zeigte einige seiner Studien im Max-Euwe-Zentrum in Amsterdam

 

Woher kommen deine Ideen für eine Studie und wie lange brauchst du um eine Studie zu vollenden?

Eine Idee für eine Studie kann auch aus eigenen Partien stammen. Ich habe einige Studien so komponiert, wie zum Beispiel die folgende:

 










H. van der Heijden, Springaren 1997
Schwarz am Zug, Weiß hält Remis

 

1...Kg6
[1...Ta8+ 2.Kb7! (2.Kb5? Th8 3.Lxg5 Th5 ; 2.Kb6? Kg6 3.Td6 Te8 4.Lf8 Kf7 5.Lh6 Tg8 6.Tc6 Tg6 7.Tc7+ Kg8 ) 2...Tg8 3.Td2! Tg6 4.Tf2+ Kg8 5.Lf8 ; 1...Tg8 2.Tb4! (2.Td6? Tg6 ; 2.Td2? Tg6 3.Tf2+ Kg8 4.Lf8 Lf7+ ) 2...Tg6 3.Tb7+ Ke8 4.Tb8+ (4.Th7? Lg8+ ) 4...Lc8+ 5.Kb5! (5.Ka7 Ta6#?? ) 5...Kd7 6.Tb6 ] 2.Td6 Te8 3.Lf8 Kf7 [3...Kf6! 4.Lh6 Th8 5.Lxg5+ Kxg5 6.Txe6 Txh2 7.Kb5 Tf2 8.Kc4 Tf3 9.Te5+ Kf6 10.Kd4 Txg3 11.Ke4 Tf3 #32] 4.Lh6 Tg8 5.Tb6 Tg6 6.Tb7+ Kf6 7.Th7 Tg8 8.Tc7 Kg6 9.Tc6 Te8 10.Lf8 Txf8 11.Txe6+ 1/2-1/2

 

Oft sieht die Studienstellung nicht mehr so aus wie die Partiestellung, aber die Idee bleibt bestehen. Ich habe selber etwa 40 Studien gemacht. Dieses Jahr hatte ich eine kreative Periode und habe etwa 20 Studien komponiert. Manchmal geht es sehr schnell und brauche ich nur einen Tag, mit anderen Studien habe ich mich über ein Jahr beschäftigt. Vor allem ältere Studien habe ich manchmal monatelang analysiert, mit dem Computer geht es jetzt schneller.

Welche Computerprogramme verwendest du für deine Analysen und die Eingabe der Studien?

Ich verwende Fritz6, aber ich habe von Freunden erfahren, dass Hiarcs wesentlich besser und   genauer Studien lösen kann. Das Problem bei Fritz ist, dass durch die Nullmove-Option oft Matt übersehen wird, sogar wenn man die Selektivität auf 0 herunterschraubt. Dieses Problem scheint bei Fritz noch nicht gelöst zu sein. Ferner verwende ich NIC-Base für die Studiendatenbank, weil ich mehr Erfahrung mit dem Programm habe und wesentlich mehr Informationen in der Datenbank gespeichert habe, z.B. sekundäre Quellen. ChessBase verwende ich um Partien und Stellungen in einer Datenbank zu suchen .Ich mache übrigens alles mit dem PC, auch meine eigene Studien komponiere ich am Computer. Ein normales Holzbrett verwende ich nur noch um Studien vorzuführen.

In 2001 ist es 100 Jahre her, dass der niederländische Weltmeister Max Euwe geboren wurde und ARVES organisiert ein Studien-Turnier. Kannst du etwas darüber erzählen?

Das Max-Euwe Centrum in Amsterdam organisiert zusammen mit ARVES und "De "Probleemvrienden" ein Turnier und ich bin der Turnierdirektor. Ich erhalte die Studien, schaue nach, ob die Studien korrekt sind und suche nach Plagiaten. Dann schicke ich die Studien in anonymer Form an die Jury, und diese entscheidet welche Studie gewinnt. Jan Timman ist der Schiedsrichter und ich finde es ganz toll, dass er so etwas macht, weil es sehr arbeitsintensiv ist. Ich habe schon mehr Studien bekommen als erwartet, zur Zeit (Anfang Dezember) habe ich schon 60 Studien erhalten und erwarte noch einige. Viele Komponisten arbeiten bis zur letzten Minute an ihre Studien. Ich habe aber jetzt schon sehr schöne Studien gesehen! Das Ergebnis wird Ende Juli in Wageningen bekannt gegeben. Dort wird dieses Jahr der PCCC Kongress (Permanent Commission of Chess Composition) stattfinden.

Letzte Frage: Kannst du erklären was den "Harold van der Heijden Spaß-Faktor" umfaßt?

Ich sehe sehr viele Studien, die zwar keinen Preis bekommen haben und deshalb nicht besonders bekannt sind, mir persönlich aber sehr viel Freude bereiten. Diese Studien haben einen hohen "HvdH Spaß-Faktor", Diese Studien veröffentliche ich gelegentlich in "EBUR". Wie gesagt, man muss kein Kenner sein, um eine Studie genießen zu können. Jeder kann für sich seinen Spaß-Faktor definieren!

© Eric van Reem 2001


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