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Caissa-Rochade will externen Schachtrainer verpflichten / Erfolgreicher Webmaster Robert Miklos gibt Amt ab

Hartmut Metz, Juli 2007

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Bei einer mehr als dreistündigen Marathon-Sitzung hat die Caissa-Rochade Kuppenheim die Weichen für die Zukunft gestellt. Die Schachgemeinschaft will künftig vor allem die Nachwuchsarbeit an den Grundschulen durch einen externen Trainer intensivieren. Über Jahrzehnte garantierten dies die Pädagogen und Ehrenvorsitzenden Reinhard Kühl und Heribert Urban. Der ehemalige Realschul-Rektor Urban kündigte jedoch für 2008 den Rückzug aus dem Amt als Jugendleiter an. Zusammen mit Ralf Gantner, Dagmar Sprung und Hubert Schuh sowie Tobias Lauckner als Vertretung betreut er die Nachwuchsspieler in zwei Gruppen am Dienstag (18 bis 19 Uhr) und Donnerstag (18 bis 19.30 Uhr) im Alten Kindergarten. Derzeit nehmen 14 Jugendliche an der Stadtmeisterschaft teil. Fünf von ihnen wurden zuletzt im Bezirkskader trainiert.

Um das Engagement eines externen Trainers am Nachmittag zu ermöglichen, stimmte eine große Mehrheit für die Erhöhung der Beiträge von 25 auf 36 Euro im Jahr. Passive Mitglieder, Studenten und Arbeitslose bezahlen 20 (bisher 15) Euro und Jugendliche zwölf (bisher 6) Euro. Da allein der Badische Schachverband (BSV) 22,50 Euro je aktivem Spieler kassiert, bleibt dennoch nicht viel übrig für die Vereinskasse.

Daher regte Präsident Markus Merklinger an, ein neues Turnier ins Leben zu rufen. Ein fünfköpfiger Ausschuss mit Ralf Gantner, Charly Chaltchi, Michael Lorenz, Kai Götzmann und Hartmut Metz wird sich in den nächsten Monaten darüber den Kopf zerbrechen und Vorschläge unterbreiten. Das deutschlandweit berühmte Zwölf-Stunden-Blitzturnier hatte unter deutlichem Teilnehmerschwund gelitten und bescherte der Caissa-Rochade trotz zweier großzügiger Sponsoren mit der Sparkasse und Chessbase kaum mehr Einnahmen. Entsprechend negativ fiel die Kassenbilanz von Ralf Ehret aus. Der Schatzmeister berichtete etwas übertrieben von einem "dramatischen Rückgang" der Rücklagen, die den "niedrigsten Stand seit 1994 erreicht haben". Deshalb beschloss das Gremium außer der Beitragserhöhung einige Einsparungen, um das erkleckliche Plus in der Kasse zu erhalten. Lediglich der Jugendbereich blieb vom Sparzwang verschont. Die Prüfer Uwe Gantner und Michael Waschek bescheinigten Ehret eine gute Kassenführung. So wurde die Vorstandschaft bis auf eine Enthaltung unter den 27 Anwesenden einstimmig entlastet.

Eine Zäsur gibt es bei der Vereinshomepage: Robert Miklos trat als Webmaster ab. Er hatte die www.rochadekuppenheim.de über ein halbes Jahrzehnt zur beliebtesten Schach-Vereinsseite gemacht. Zu Spitzenzeiten verzeichnete die Homepage täglich weit mehr als 10000 Besucher! Die Schachgemeinschaft zeigte sich entsprechend kenntlich bei Miklos mit einem Abschiedsgeschenk. Reinald Kloska rückt als Webmaster nach. Dessen Amt als Turnierleiter übernimmt Tobias Lauckner. Die Fußstapfen sind auch hier groß: Kloska etablierte nicht nur den Blitzcup als Monatswettbewerb, sondern sorgte zudem für eine starke Besetzung der Vereinsmeisterschaften. "So macht es Spaß", kommentierte Kloska das Feld. Als Saisonvorbereitung kündigte er noch als letzte Amtshandlung eine Schnellschach-Vereinsmeisterschaft im Herbst an.

Erwähnung fanden bei der Sitzung zudem Axel Aschenberg und Thomas Holfelder. Beide sind der Caissa-Rochade seit 25 Jahren als Mitglieder treu verbunden. Um den Jugendlichen noch mehr Spielpraxis zu vermitteln, soll erstmals eine fünfte Mannschaft gegründet werden. Als Betreuer wurde Ewald Lipka auserkoren.

Zu Beginn hatten die einzelnen Mannschaftsführer Bilanz gezogen. Bis auf die der Ersten fiel sie positiv aus. Das Oberliga-Team vergab zu viele Chancen, betonte Chaltchi, und stieg mit 8:10 Punkten sehr unglücklich ab. Grund zur Freude hatte dagegen Michael Lorenz. "Wir sind endlich unserer Favoritenrolle gerecht geworden und wurden Meister. Mit der gleichen Mannschaft belegten wir auch schon den achten Platz in der Landesliga", befand Lorenz und hob Günther Tammert als besten Spieler hervor. "Ich bin guter Dinge für die Verbandsliga", zeigte er sich unter anderem wegen des "prominenten Rückkehrers" Alexander Hatz optimistisch. Für die Dritte "lief es recht gut", meinte Dagmar Sprung, "obwohl es anfangs eher so aussah, als ob wir um den Klassenerhalt kämpfen müssten." Beim Tabellendritten der Bereichsklasse übernimmt sie zusammen mit Lauckner von Klaus Harsch das Amt des Kapitäns. Bei der Vierten bleibt alles wie gewohnt: Fritz Kolb hat die Verantwortung und "schaffte trotz des hoch und runter gehenden Spielerpegels" die Vizemeisterschaft in der Kreisklasse I. Auf den Aufstieg in die Bezirksklasse verzichtete die Caissa-Rochade allerdings. Dafür reicht es nicht, waren sich alle Mitglieder einig.

Der zweite Vorsitzende Hatz berichtete von den halbjährigen Streitigkeiten mit dem BSV. Er hatte Ende 2006 einige Karteileichen per E-Mail ordnungsgemäß abgemeldet - die E-Mail wurde jedoch von dem Filter des Passstellen-Leiters in die Spams geschoben. Nach langem Zwist und einer Kampfabstimmung, die im BSV-Präsidium 3:2 endete, bot der Verband nun einen Vergleich an. Demnach soll die Caissa-Rochade die Hälfte der Mitgliedsgebühren (rund 350 Euro) bezahlen. Merklinger, der auch Justiziar des BSV ist, sieht zwar seinen Klub im Recht, um aber ein Gerichtsverfahren zu vermeiden, schließt die Schachgemeinschaft den leidigen Fall ab und begleicht die halbierte Rechnung.


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