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Fünfter bei badischer Blitzmeisterschaft

Keitlinghaus beklagt Skandal in Mühlacker

von FM Hartmut Metz, März 2006

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   Die Rochade Kuppenheim hat bei den badischen Blitzmeisterschaften Rang fünf belegt. Mit 44:10 Punkten landete die Schachgemeinschaft knapp hinter den Erstligisten SC Eppingen (47:7) und SG Heidelberg-Kirchheim (45:9). Die Medaillenplätze waren hart umkämpft in der noch nie so stark wie diesmal besetzten Blitz-Meisterschaft. Kuppenheim verpasste Bronze durch eine unnötige Niederlage in der Vorschlussrunde: Nach dem 1,5:2,5 gegen Heidelberg-Kirchheim rutschte das Team mit Großmeister Ludger Keitlinghaus, Hubert Schuh, Hartmut Metz und Velimir Kresovic auf Platz fünf ab. Vor den Vorjahresdritten schob sich noch Zweitligist Viernheim (45:9). Der Sieg ging an den souveränen Bundesliga-Tabellenführer OSC Baden-Baden (52:2). Gegen den neuen badischen Blitzmeister war das Kuppenheimer Quartett einmal mehr besonders motiviert: Kresovic und Metz sorgten durch Siege über Christian Bossert und Ilya Mutschnik für ein 2:2. Schuh unterlag Großmeister Fabian Döttling, der Stunden zuvor noch das „Dos Hermanas Internet-Blitz“ gewonnen hatte. Keitlinghaus kassierte ausgerechnet gegen den designierten deutschen Meister seine einzige Niederlage – ansonsten hätte es wie im deutschen Pokal zu einer 3:1-Sensation für den Außenseiter gereicht.

   Keitlinghaus überzeugte dennoch am Spitzenbrett mit 22,5:4,5 Punkten. Die Schlappe gegen Andreas Schenk war unnötig und ärgerte die Kuppenheimer Nummer eins besonders: „Ich hatte im Endspiel einen Bauern mehr und stellte dann eine Figur ein“, berichtete Keitlinghaus. Ansonsten gab der Großmeister sieben Remis ab. Eine sehr solide Vorstellung. Der furios gestartete Metz brach in den letzten sechs Runden mit nur noch 2,5/6 ein und kam so auf lediglich 21:6 Zähler. Besonders bitter war seine Niederlage gegen Kirchheim, als er vier gegen eine Minute und eine Stellung mit +7 (laut Shredder) hatte. Das war eigentlich nicht mehr zu verlieren – ging aber doch noch … In den ersten 22 Runden musste der FM lediglich beim 1:3 gegen Durlach eine Niederlage quittieren.

   Sehr wechselhaft agierte auf Position vier Kresovic. Nach zwei Schwächephasen bis zur 18. Runde mit insgesamt sechs Niederlagen kam der erfolgreichste Oberliga-Spieler der Rochade endlich in Schwung. Nur gegen den badischen Meister Klaus Zuse (Kirchheim) überschritt er in Gewinnstellung die Zeit. So hangelte sich Kresovic noch auf 18,5:8,5 Punkte. Hubert Schuh rettete am Schluss ebenfalls etwas seine Bilanz mit 4,5/5 gegen starke Gegner. Zuvor streute der FM immer wieder einige Nullen ein. Mit 17,5/28 war der Balzhofener am zweiten Brett nicht so gut wie die Jahre zuvor.

   Platz sechs hinter Kuppenheim ging an Titelverteidiger Slavija Karlsruhe (43:11). Die zwei mittelbadischen Landesligisten schnitten angesichts des qualitativ hochwertigen Feldes schlechter als in den Vorjahren ab: Der SC Iffezheim (22:32) wurde 16., die Schachabteilung Vimbuch (14:40) belegte Platz 25 unter 28 Teilnehmern. Bleibt noch von einem Skandal zu berichten, den Ludger Keitlinghaus aufdeckte! Nachdem die Kuppenheimer „Rentner-Band“ als Fünfter an den vier Geldpreisen vorbeischrammte und sich die Siegerehrung dem Ende zuneigte, stellte der 40-Jährige entsetzt fest: „Es gibt hier keine Senioren-Preise!“ So lockt man rüstige Rentner kaum zu weiteren Einsätzen, die die alten Knochen nur mürber machen – zumal Turnierleiter Bernd Walther androhte, dass womöglich künftig die Blitzmeisterschaften zusammen mit den Württembergern ausgerichtet werden sollen.

 

Endstand nach 27 Runden: 1. OSC Baden-Baden 52:2 Punkte (93:15 Brettpunkte), 2. SC Eppingen 47:7 (83:25), 3. SG Kirchheim-Heidelberg 45:9 (80,5:27,5), 4. SC 1934 Viernheim 45:9 (80:28), 5. Rochade Kuppenheim 44:10 (79,5:28,5), 6. Slavija Karlsruhe 43:11 (79:29), 7. SC Untergrombach 43:11 (76,5:31,5), 8. SK Heidelberg-Handschuhsheim 39:15 (68:40), 9. Karlsruher SF 35:19 (61,5:46,5), 10. SK Durlach 34:20 (63,5:44,5).


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