Die Spielhalle der Badischen Blitz-Meisterschaft 2005; Foto SC Mühlacker.

   Die Rochade Kuppenheim hat bei den badischen Blitzmeisterschaften in Mühlacker einen sehr guten dritten Platz belegt. Mit 30:8 Punkten lag das Team mit Hubert Schuh, Giorgi Matscharaschwili, Hartmut Metz, Marcel Vingerling und Velimir Kresovic dank der deutlich besseren Brettpunkte (57,5 aus den 76 Partien) vor Durlach (50,5) und Hockenheim (49,5). Erst dahinter folgten Bundesliga-Aufsteiger Kirchheim (29:9) und Zweitligist Karlsruher SF (28:10). Überraschend wurde Slavija Karlsruhe in der Besetzung Hajo Vatter, Horst Dietz, Martin Springmann und Hans-Christoph Andersen Nachfolger von Erstligist SC Eppingen. Der Oberligist schaffte in der letzten Runde ein 2:2 gegen Viernheim und blieb so mit 34:4 Zählern vor dem Zweitligisten (33:5). Gegen den Meister und Vizemeister spielte die Rochade jeweils 2:2. Kuppenheim wies Kirchheim in der letzten Runde dank einer starken Leistung mit 3:1 in die Schranken und überflügelte so noch den künftigen Erstligisten.

   Der zweite mittelbadische Vertreter, die Schachabteilung Vimbuch, hatte Pech: Weil Ferdinand Bäuerle wegen eines Bandscheibenvorfalls kurzfristig ausgefallen war, konnte der Landesligist nur zu dritt antreten. Dafür schlug sich Vimbuch äußerst achtbar und eroberte 12:26 Punkte. Eine Hochrechnung, wie so etwas bei Kuppenheim ohne erstes Brett ausgegangen wäre, erbrachte sogar 26:12 Punkte! Das hätte zu Platz sieben gereicht.

Die Kuppenheimer Mannschaft (rechts), hier gegen Vimbuch; Foto SC Mühlacker.

   Diese Nöte hatte die Schachgemeinschaft allerdings nicht und wechselte zu fünft - Kresovic kam mit seinem Sohn Kai als Maskottchen nach - ihre Aufstellung durch. Die meisten Zähler verbuchte Metz (14:3/82,3 Prozent) am zweiten und dritten Brett. Seine erste Niederlage, die gegen Pforzheim zum 2:2 führte (außerdem stellte Schuh eine Figur ein), war völlig überflüssig. Schon mit zwei Mehrbauern ausgestattet, stellte der Kuppenheimer die Dame ein. Die zweite Null gab’s gegen Thomas Schlager, der Metz nach einem missratenen Eröffnungsexperiment massakrierte - wodurch die erste Team-Niederlage des Tages feststand. Beim 1:3 gegen die anschließend nachlassenden Karlsruher SF schlug Schuh Wolfgang Gerstner. Matscharaschwili verlor ebenso wie Kresovic bei seinem ersten Einsatz in Runde neun. Den ansonsten nicht zu bezwingenden Metz quälte vor allem ein "riesiges Problem": In der folgenden Partie überlegte er verzweifelt, welches denn nun der schönere Schluss per Doppelschach sei. Sein Gegner erlöste ihn dann aber nach einer halben Minute von der Qual, zwischen Sc7 und Sd6 wählen zu müssen, und gab auf!

Die Kuppenheimer Mannschaft (rechts); Foto SC Mühlacker.

 

Metz,H - N.N.,N [B33] Badische Mannschafts-Blitzmeisterschaft, 20.03.2005 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Sf6 5.Sc3 e5 6.Sdb5 d6 7.Sd5 Sxd5 8.exd5 Se7 9.c4 a6?? 10.Da4 Tb8?? 1-0

   Auf Position eins ragte Schuh heraus, der 13,5:3,5 Punkte sammelte. Das sind stolze 79,4 Prozent am Spitzenbrett. In der letzten Runde brachte er als einziger Akteur IM Oswald Gschnitzer, der bis dahin lediglich ein Remis abgegeben hatte, eine Niederlage bei! Eine Gesetzmäßigkeit ergab sich für die Mannschaft: Immer, wenn Schuh etwas abgab (bei seinen drei Nullen und einem Remis), war dies gleichbedeutend mit dem Endstand von 2:2. Ganz vorne spielte auch Giorgi Matscharaschwili (10:6/62,5 Prozent), der mit seiner Ausbeute haderte. Bei knapper Zeit stellte "Gogi" einige Punkte ein. Ganz glücklich war auch Marcel Vingerling (13:4/76,5 Prozent) mit seinen vier Niederlagen nicht. "Mir fehlt die Blitz-Praxis", klagte der Holländer, der wegen seines früh morgens beginnenden Job höchst selten zum Klubabend kommen kann. Vingerlings erste Niederlagen blieben ohne Auswirkungen. Anders bei der gegen Slavija und Hockenheim. Beim 1,5:2,5 hatte der Kuppenheimer mehrfach ein Remis abgelehnt - ausnahmsweise wurde dann sein Kämpferherz nicht belohnt. Velimir Kresovic (7:2/77,8 Prozent) überzeugte nach grauenhaftem Start mit einer Niederlage und einem ersten äußerst glücklichen Sieg am letzten Brett. Gegen Slavija trug er durch einen schnellen Punkt zum 2:2 bei. Die zweite Null am Schluss gegen Kirchheim blieb ohne Auswirkungen. Insgesamt können die Rochade-Cracks mit ihrem Spiel zufrieden sein.

Die Siegerehrung, Kuppenheim mit Platz 3; Foto SC Mühlacker.

Endstand nach 19 Runden bei der badischen Blitzschach-Meisterschaft in Mühlacker:
1. Slavija Karlsruhe 34:4 Punkte, 2. SC 1934 Viernheim 35:5, 3. Rochade Kuppenheim 30:8 (57,5 Brettpunkte), 4. SK Durlach 30:8 (50,5), 5. SV Hockenheim 30:8 (49,5), 6. SG Kirchheim 29:9, 7. Karlsruher SF 28:10, 8. SF Freiburg 1887 24:14, 9. SC Pfullendorf 19:19, 10. SC 1926 Leimen 18:20 (39), 11. SC Mühlacker 18:20 (34,5), 12. SC Pforzheim 16:22, 13. Sabt. Vimbuch 12:26 (28), 14. SC Neumühl 12:26 (27), 15. SF Eggenstein-Leopoldshafen 11:27 (30,5), 16. SK Neuhausen 11:27 (27,5), 17. Slavija Karlsruhe II 10:28, 18. SC Pforzheim II 6:32 (21,5), 19. Pfinztal 6:32 (14,5), 20. SC Mühlacker II 3:35.

Die Siegerehrung, erster Platz Slavija Karlsruhe; Foto SC Mühlacker.

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