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Das Interview 1985

Der Rochade-Express fragt - Hartmut Metz antwortet

zu den Schachtexten


R.E.: Herr Metz, Sie haben in letzter Zeit in der mittelbadischen als auch in der badischen Presse für sehr viel Aufsehen gesorgt. Ja man kann sagen, daß Sie den WM-Kampf in den Schatten gestellt haben. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?

H.M.: lch kann mir auch nicht erklären, wie sich mein Bekanntheitsgrad so erhöhen konnte. Vielleicht liegt es daran, daß ich diese sachlichen und objektiven Artikel über mich selbst verfaßt habe.

R.E.: Die haben Sie geschrieben?

H.M.: Natürlich. Merkt man das nicht?

R.E.: Doch.

H.M.: Eben.

R.E.: Wie erklären Sie sich den Gewinn der mittelbadischen Meisterschaft?

H.M.: Vermutlich liegt der Grund darin, daß ich mehr Punkte als meine Kontrahenten erspielt habe.

R.E.: Böse Zungen behaupten, daß Sie nur Meister geworden sind, weil viele starke Spieler gefehlt haben.

H.M.: Wer zum Beispiel soll gefehlt haben?

R.E.: Günther Tammert.

H.M.: Gut, dann wäre ich eben Zweiter geworden.

R.E.: Christian Karcher.

H.M.: Gut, dann wäre ich eben Dritter geuorden.

R.E.: Wolfgang Gerstner.

H.M.: Gut, dann wäre ich eben Dritter geworden. Im übrigen hat zum richtigen Zeitpunkt der beste Spieler gewonnen. Basta.

R.E.: Viele Leute sind der Meinung, daß Sie ein Profilneurotiker sind.

H.M.: Diese anmaßenden Personen sollten einmal meine ausgewogenen Artikel in der Zeitung oder im RE lesen. Damit widerlege ich die doch alle. Oder haben Sie schon einen Rochade-Express gesehen, in dem mein Name mehr als 200 mal auftaucht? lch auch noch nicht! Das ist der beste Beweis! Allerdings soll es jetzt im RE zu einer Unverschämtheit sondersgleichen gekommen sein. Auf einer Seite taucht mein Name nicht ein einziges Mal auf! Frechheit!

R.E.: Die zuletzt gezeigten Leistungen scheinen Ihre Prognose aber nicht zu bestätigen!

H.M.: Das trifft zu. Aber Heinz Breitling hat bereits seine beiden üblichen Niederlagen hinter sich, Bernd Geiger wird sich hoffentlich noch steigern und Dietmar Wendelgaß wird großen Worten irgendwann einmal auch große Taten folgen lassen. Axel Aschenberg hat gerade rechtzeitig empfindliche und hoffentlich lehrreiche Schlappen einstecken müssen.

R.E.: Wie verläuft die weitere Planung?

H.M.: Wir werden uns gezielt verstärken, so daß wir gleich den Oberligaaufstieg in Angriff nehmen können. Schließlich müssen wir uns sputen, wollen wir zum zehnjährigen Vereinsjubiläum in der Bundesliga spielen.

R.E.: Beim Turnier in Badenweiler hat der mittelbadische Kasparow mit seinem kompromißlosen Angriffsschach wenig Erfolg gehabt, woran lag das?

H.M.: Kein Wunder. Ich war vom Pech verfolgt und gesundheitlich angeschlagen. Ich schleppte quasi eine Krankheit dauernd mit mir herum.

R.E.: Um welche Krankheit handelt es sich?

H.M.: Es war eine sehr tückische Krankheit. Sie nennt sich Jürgen Raub.

R.E.: Das erklärt einiges. Danke für dieses offene Selbstgespräch.

H.M.: Bitte. Sie wissen ja, daß ich mir immer gerne selbst zuhöre.


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