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Einzelkritik der Mannschaftsspieler

REO - Die Aera Hatz


Rochade Express, Nr. 47, Seite 22f, "Hans spielte Groß auf"
von Hartmut Metz

   Ralf Großhans möge mir dieses Wortspiel verzeihen - die Wortspielerei drückt schließlich seine ausgezeichnete Leistung treffend aus. Ohne jetzt groß Nachkarten zu wollen, muss festgestellt werden, dass unser Spiel in dieser Saison eindeutig an den hinteren Brettern krankte. Keiner der letzten vier kam auf 50 Prozent. Man könnte sich damit mühelos abfinden, wüsste man nicht um das Können dieses Quartetts. Leute mit ihrem Spielpotential müssen einfach mehr holen. Die vier Spitzenbretter gefielen insgesamt, da sie alle mehr als die Hälfte der Zähler sammelten. Erfreulich war wiederum die gute Spielmoral aller: Nur zweimal benötigte die Rochade einen Ersatzspieler.

   Brett 1: Hartmut Metz (5,5 aus 9)
Fangen wir also gleich mit mir an. Diese Saison ließ sich für mich in zwei verschiedene Spieltage teilen: In die, an denen ich arbeiten musste und in jene, an denen ich frei hatte. Viermal nicht arbeiten, viermal gewonnen (allerdings in Waldkirch kampflos) gegenüber der niederschmetternden Bilanz von drei Unentschieden und zwei Niederlagen an den anderen Tagen. Ich bin mir sicher, dass ich ohne den Zeitdruck (ich musste meine Partie möglichst schnell beenden, um meinen Sonntagsdienst beim Badischen Tagblatt anzutreten) keine Partie verloren hätte. Die beiden verlustigen stellte ich nämlich jeweils erst ein, als ich schneller zu spielen begann. Das Ergebnis scheint zwar insgesamt nicht schlecht, aber bisher holte ich immer 7/9 in der Verbandsliga. Hoffentlich gebe ich mir nächstes Jahr mehr Mühe - und vor allem mehr Zeit.

   Brett 2: Alexander Hatz (5 aus 9)
Mit einem Schlussspurt hievte sich Alex noch über die 50 Prozent-Marke. Angesichts der starken Gegnerschar darf die Mannschaft mit unserem Rochade Express Redakteur zufrieden sein. Allerdings trumpfte unser zweites Brett auch schon stärker auf: Drei Spiele in einer Saison hat Alex noch nie verloren. Den Grund hierfür sehe ich in der ständig aufkeimenden Zeitnot. Es war nie eine Nerven aufreibende Zeitnot, bei der die Mannschaftskameraden eine Zeitüberschreitung fürchten mussten, aber das Spiel litt schon unter dem schnelleren Ziehen am Ende der Partie.

   Brett 3: Jochen Klumpp (5 aus 9)
Bei Jochen tun sich Parallelen zu Alex auf. Das obige darf auch fast ausschließlich auf ihn gemünzt werden. Fünf Zähler sind ein gutes Resultat, das Jochen aber ohne Weiteres hätte verbessern können. Ich denke dabei an seine zwei Niederlagen gegen Osthof (Offenburg) und Schneider (Vimbuch) - in beiden Partie stand Jochen schon beinah auf Gewinn. Vielleicht nagt die anstrengende Berufsakademie an unserem Jochen, der vor kurzem treffend meinte "ich gewinne nicht mehr". Die Remisserie unseres zuverlässigen Spielers nimmt hoffentlich nächste Saison ein Ende.

   Brett 4: Ralf Großhans (6,5 aus 9)
Ralf war mit Abstand unser bester Spieler. Nicht nur was das Ergebnis anbelangt, sondern auch was die Partien betrifft. In meist scharfen Positionen zog er fast alle Kontrahenten über den Tisch. Die Niederlage gegen Schmid (Konstanz) war unnötig, weil der Lahrer ein Springerendspiel mit zwei Mehrbauern in Zeitnot vergeigte. Dass er erst im letzten Spiel das erste Remis zuließ, spricht für Ralfs enormen Kampfgeist. Lediglich gegen unser Vereinsmitglied Christian Bossert (Durmersheim) setzte es Prügel. Steht nächste Saison die Revanche an?

   Brett 5: Jürgen Gersinska (4 aus 9)
Jürgen Gersinska erlaube ich mir auf Brett fünf zu setze weil er dort häufiger wie Jürgen Raub spielte und außerdem stets mit den schwarzen Klötzen ins Rennen ging. Von daher könnte man sagen, okay, das Ergebnis ist befriedigend. Wer Jürgen jedoch beim Badischen Kongress spielen sah, kann nur den Kopf schütteln. Mit der Form aus Waldshut hätte er seine früheren 6 aus 9 (Verbandsliga 89) spielend übertroffen. Also: Mehr als eine 4- (vier minus) geben die Lehrer nicht.

   Brett 6: Jürgen Raub (3,5 aus 8)
Zum Saisonende legt Jürgen Raub jedes Mal einen fulminanten Schlussspurt hin. Warum zeigt er nicht schon zu Anfang diese Leistungen? Ich weiß es nicht. Klägliche Partien wechseln sich mit starken Auftritten ab. Jürgens Positionen versprechen nach der Eröffnung einen ganzen Punkt, zum Schluss sind wir dann zufrieden, wenn es wenigstens ein halber wird. Gegenüber der Oberliga war ein deutlicher Rückschritt bei dem einstigen Ingo 97er-Mann festzustellen. Die zuletzt gezeigten Partien lassen andererseits wieder hoffen.

   Brett 7: Toni Stückl (3,5 aus 9)
Unser Mannschaftskapitän und die Zeitnot: Zwei unerschütterliche Kameraden, die stets (die Betonung liegt auf stets) gemeinsam durch dick und dünn gehen. Drei Züge und eine Stunde bzw. neun Züge und 98 Minuten verbraucht sind Extrembeispiele,die mir spontan einfielen. Was nutzt die beste Stellung, wenn sie anschließend vergeigt wird? Toni gibt die Antwort selbst: 38 Prozent. Das mag für eine Flasche Whisky genug sein, nicht aber für einen Zugspitzmeister und mittelbadischen Double-Gewinner! Am siebten Brett müsste Toni doch alles niedermähen. Stattdessen wirft er sich lieber den Verbandsliga-Löwen, die an den hinteren Brettern eher harmlose Kätzchen sind, freiwillig zum Fraße vor. Gegen Kätzchen braucht man nicht perfekt zu spielen, um den ganzen Punkt einzuheimsen. Etwas flotteres Spiel würde die Rochadniks freuen, dem Toni Aufregung ersparen und das Brettpunktverhältnis seiner Mannschaft deutlich aufbessern.

   Brett 8: Reinald Kloska (3,5 aus 8)
Offen gestanden hatten wir uns von dem Baden-Badener Spitzenspieler wesentlich mehr erhofft. Bei den Kurstädtern hatte er 4,5 aus 9 an Brett drei erobert. So schien es uns klar, dass Reinald so weit hinten höchstens - wenn überhaupt - eine Partie verlieren würde. Wir behielten recht. Wer ahnte aber sieben Remis und keinen einzigen Sieg? Niemand. Insofern zählt Reinald zu den größten Enttäuschungen dieser Saison. Im Pokal klopfte er doch auch gute Leute her und in der Meisterschaft soll es plötzlich nicht mehr reichen? Für einen Mann mit Ingo 111 kann und darf das an Brett acht nicht gelten.

   Ersatz: Ralf Gantner 1,5/2
Mit den weißen Steinen entwickelt Rolf besondere Aggressivität. Das bewies dieser starke Ersatzmann auch in der "Ersten", wo er wohl künftig zum Stamm zählen wird. Sein gutes Resultat kann sich sehen lassen.

   Fazit: Mit wenigen Brettpunkten (vier Teams hatten in der Verbandsliga mehr) holte die erste Mannschaft optimales heraus. Zur Meisterschaft dürfte es in der kommenden Saison aber nur reichen, wenn sich die vorderen drei Bretter etwas steigern und sich das hintere Quartett auf alte Zeiten besinnt. Frischauf!


Rochade Express, Nr. 47, Seite 26, "Die "Zweite" in der Einzelkritik"
von Ralf Gantner

   BBrett 1: Ralf Gantner (5,5 aus 8 davon 4 mal kampflos)
Gleich in der ersten Runde wurden mir meine Flügel gestutzt, als ich gegen Dreher schon nach acht Zügen fürchterlich patzte. Meine zweite Niederlage resultierte aus der Partie gegen Repac, den ich eigentlich schon im Sack zu haben glaubte. Mit den erspielten 37,5% gehörte ich in dieser Saison zum Kreis der schwächeren Rochade-Spieler.
Tendenz: unklar

   Brett 2: Reinhard Kühl (4,5 aus 6)
Reinhard Kühl zeigte, bis auf die vermeidbare Ottenauer Niederlage gegen den jungen Malz, eine starke Saison. Er setzte seine Gegner von Anfang an unter Druck und heimste meistens den vollen Punkt ein.
Tendenz: aufsteigende Form

   Brett 3: Kai Götzmann (5,5 aus 8)
Kai, der in dieser Saison nur eine Niederlage einstecken musste, überzeugte mit dem schwarzen Spiel. Er avanciert, wie Jürgen Gersinska in seinen besten Tagen, zur schwarzen Bestie des Kuppenheimer Schachs.
Tendenz: steil noch oben

   Brett 4: Ralf Wendelgaß (4 aus 8)
Hier zeigte sich in dieser Saison ein sehr launischer Ralf Wendelgaß. Mit zum Teil sehr unglücklichen Niederlagen verhinderte Ralf ein besseres Ergebnis. Auch mitunter sehr schwaches Spiel trug zum nicht gerade überzeugenden Abschneiden bei.
Tendenz: unklar

   Brett 5: Uwe Gantner (8 aus 9)
Mit Uwe wurde dieses Jahr der beste Punktesammler gekürt. Seine erreichten 89% werden wohl nur noch von Daniel Ackermann in Lichtental erreicht. Eine solche Glanzleistung ohne Niederlage lässt eine Beförderung bis zu zwei Brettern noch oben offen.
Tendenz: wird sich bei einer Ingo-Zahl von 115-120 einpendeln

   Brett 6: Dr. Günther Walz (6 aus 8)
Der Vizekönig der Saison heißt Günther. Solides und mannschaftsdienliches Spiel haben ihn längst zu einer Stütze der zweiten Mannschaft gemacht. Leider wird er uns aus beruflichen Gründen ab der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen.

   Brett 7: Andreas Stahlberger (2 aus 7)
Der Seriensieger der letzten Saison erlitt heuer kräftigen Schiffbruch. 29% sind für ihn wie die Mannschaft ein total unbefriedigendes Ergebnis. Bei etwas mehr Konzentration auf das Schachspiel dürfte sich auch die Punktausbeute wieder erhöhen.

   Ersatzspieler: Lediglich Heribert Urban erzielte mit 2 aus 3 ein positives Resultat. Die Ergebnisse der anderen Spieler: Thorsten Jörg 1 aus 4, Reinald Kloska 0 aus 1, Jürgen Metz 0 aus 2, Frank Unterseher 0 aus 1, Dietmar Wendelgaß 0 aus 1, Frank Westermann 0 aus 2


Rochade Express, Nr. 47, Seite 27f, "Die "Zu viele Ausfälle"
von Ralf Schubert

   In Anbetracht der Tatsache, dass in der dritten Mannschaft ganze 14 Spieler zum Einsatz kamen, muss man mit den erspielten Punkten zufrieden sein. Lediglich in zwei Partien konnten wir in Bestbesetzung antreten. In den wichtigen Partien gegen Durmersheim III und Iffezheim mussten wir mit Ersatz bzw. konnten überhaupt nicht antreten. Betrachtet man die Einsätze der Stammspieler, fünf Mann fehlten an höchstens einem Spieltag, so muss man mit den erreichten 7:9 Punkten sehr zufrieden sein. Leider ging ich zu Beginn der Runde von falschen Tatsachen aus. Ich dachte, dass man, wenn man sich auf die Rangliste setzen lässt, auch bereit ist, hin und wieder bei Mannschaftskämpfen anzutreten. Dem war leider nicht so. Für acht Spieler musste ich bis zu zwanzig Telefonate führen. Wegen der Zahl der eingesetzten Spieler, verzichte ich auf die Brettfolge und betrachte die Resultate in alphabetischer Reihenfolge:

   Ehret, Ralf +3 =2 -1
Eine gute Saison für ihn. Im Gegensatz zur letzten Runde konnte er nicht alle Spiele mit Weiß bestreiten, sondern musste gleich viermal die gehassten schwarzen Klötzchen übers Brett schieben. Bei nur einer Niederlage hat er wieder einmal bewiesen, dass er eine Stütze für die Dritte ist.

   Henschel, Thomas +0 =0 -2
Bei seinen ersten Einsätzen konnte Thomas seine Fähigkeiten nicht ganz aufs Brett bringen. Vielleicht sollte er sich ein wenig öfter am Spielabend sehen lassen, um seine sicherlich guten Anlagen noch zu vertiefen.

   Holfelder, Thomas +0 =1 -0
Wegen seines Abiturs konnte ich heuer leider nur einmal auf Thomas zurückgreifen. Gegen Lichtental bot er eine gut Leistung und trug mit seinem Remis zum deutlichen Sieg gegen die Kurstädter bei.

   Jörg, Thorsten +0 =1 -2
Von seinem letztjährigen guten Spiel war in dieser Saison leider nichts mehr zu spüren. Zweimal wusste er durch grobe Patzer in Zeitnot zu gefallen. In beiden Fällen hätte er mit ein wenig mehr Konzentration klare Siege herausgespielt. Daran kann man aber arbeiten. Genauso wie an seiner Zuverlässigkeit. Im Spitzenspiel gegen Bühlertal mussten wir sein Brett kampflos abgeben und liefen diesem Punkt die ganze Partie über nach.

   Klopp, Christian +2 =0 -0 !!
Bravo, Bravo. Unser Benjamin war die Entdeckung der Saison. Mit einem klaren, einem glücklichen und einem kampflosen Punkt überraschte er mich am meisten von allen eingesetzten Spielern. Was soll man noch sagen, 100% sprechen für sich.

   Merkel, Martin +2 =0 -2
Licht und Schatten wechselten bei Martin. Unser Student hatte in dieser Runde sehr schwankende Leistungen. Bei teils gutem Spiel unterliefen ihm öfters kleinere bis größere Patzer. Bei seinem schachlichen Können müsste am achten Brett mehr drin sein.

   Metz, Jürgen +2 =3 -1
Unser Jürgen machte seinem Namen ... Mit seinen Punkten trug er viel zu den Erfolgen der Dritten bei. Wenn nun noch ein wenig Routine hinzu kommt, kann er in der neuen Saison noch mehr Punkte für die Rochade holen. Negativ muss ich Jürgen sein Remis gegen Durmersheim anrechnen. In besserer Stellung und gegnerischer Zeitnot nimmt man kein Remisangebot an. Vor allem, wenn wir durch einen Sieg unentschieden gespielt hätten.

   Schubert, Ralf +3 =4 -0
Meine bislang beste Saison. Ich muss meine Angriffe in Zukunft mehr durchrechnen. Schon in dieser Saison hätten es dadurch ein bis zwei Siege mehr werden können.

   Unterseher, Frank +1 =3 -0
Frank hat sich zu einem sicheren Punktelieferant entwickelt. Ich finde seine Spielstärke sehr gut. Wenn er fürs Schach noch etwas mehr Zeit opfern würde, könnte er es durchaus zu einem Stammplatz in der Zweiten bringen.

   Walz, Dr. Günther +0 =1 -0
Bei seinem einzigen Einsatz in der Dritten konnte Günther wieder überzeugen. In seinem Match gegen Bühlertal spielte er am Spitzenbrett mit den schwarzen Steinen ein schönes Remis heraus.

   Waschek, Michael +1 =5 -0
Einer von zwei Remiskönigen. Auf unseren Michel ist halt Verlass. Man sieht, dass er, außer den Getränkeautomat aufzufüllen, auch noch Schach spielen kann. Und das nicht schlecht. Aber auch für ihn trifft, wie auch auf die meisten anderen, zu, dass er mit ein wenig mehr an Konzentration mehr Punkte erspielt hätte.

   Westermann, Frank +0 =1 -2
Das erste Brett war in dieser Saison noch zu früh für ihn. Ich glaube nicht, dass er an einem hinteren Brett so schlecht abgeschnitten hätte. Er kann mehr. Mit seiner Zeit muss er aber noch haushalten lernen. Es ist nicht ratsam, zu glauben, blitzen zu müssen.

   Wetzel, Christoph +1 =0 -1
Als Ersatzmann eingesetzt, konnte Christoph meine Erwartungen voll erfüllen. Den Verlustpunkt gegen Durmersheim kann man nachsehen.

   Zlodi, Alexander +0 =5 -2
Der zweite aus der Reihe der Remiskönige. Bei Alexander ist vor allem seine Kampfkraft zu erwähnen. Am dritten Brett konnte er seinen Gegnern öfters ein Remis abtrotzen, obwohl er nach der Ingo-Zahl den meisten deutlich unterlegen war. Außerdem war Alexander zusammen mit mir der einzige, der alle Spiele bestritten hat.


REO - Die Aera Hatz