SG Rochade Kuppenheim - Dreisamtal |
Rochade Express, Nr. 19, Seite 4ff, "SG Rochade Kuppenheim - Dreisamtal 6:2"
Ein großartiger Sieg in einem großartigem Spiel! Die Dreisamtäler starteten mit 5:1 Punkten in die Saison. Die mittelbadische Spitzenmannschaft Hörden wurde von ihnen mit 5,5:2,5 demontiert. So hatte die Rochade gehörigen Respekt vor den bisher ungeschlagenen Gästen. Ein Sieg war aber letztendlich unumgänglich, wollten wir Kuppenheimer den Anschluss an Tabellenführer Donaueschingen wahren. Jürgen Raub teilte mit den schwarzen Steinen schiedlich friedlich den Punkt. In Theoriestellung zog es sein Kontrahent vor ein Remis zu offerieren, da er wohl befürchtete, dass J.R. über größere Theoriekenntnisse verfügt. Hartmut Metz hatte sich derweil, ebenfalls mit den schwarzen Klötzen, eine leicht vorteilhafte Stellung erarbeitet. Trotzdem verschmähte er das dargebotene Remis nicht, lenkte doch Jürgen Gersinska gerade in ein leicht gewonnenes Endspiel ein. Die anderen Partien standen zumindest nicht schlechter. Daniel Ackermann spielt momentan etwas ideenlos. Das hinderte ihn jedoch nicht das schon fast obligatorische Unentschieden am zweiten Brett zu sichern. Wenn Daniel im Januar das Abitur hinter sich gebracht hat, dürfte der Angriffsspieler "par excellence" wieder zuschlagen.
Die Schlüsselpartie um die sich alles drehte, war die von Toni Stückl. Da man den Punkt von Jürgen Gersinska (siehe Partiefragment) sicher buchen konnte, oblag es Toni die Führung entscheidend auszubauen. Vorher spielte sich aber ein Zeitnotdrama ab. Nach einem für Feinschmecker äußerst exquisitem Turmopfer besaß Toni nur noch 8 Minuten Bedenkzeit für 28 Züge! Wie er dennoch siegte, kann der Leser im Partienanhang verfolgen. Danach erhöhte Jürgen "Black Death" Gersinska definitiv auf 3,5:1,5. Remiskönig Alexander Hatz wahrte den Abstand. Drei Spiele - drei Remis lautet seine Bilanz. Immerhin gewinnt das Team jedes Match mit Alex. Auf den Pfad der Tugend ist Axel Aschenberg wieder zurückgekehrt. In letzter Zeit überzeugt unser Jüngster wie in alten Tagen. Kampfeslüstern wollte er sich nicht mit einem Unentschieden bescheiden. Nach Ansicht der anwesenden Meister säte Axel Wind. Statt des erwarteten Sturms erntete er aber einen ganzen Punkt. Im Endspiel verwertete Axel routiniert seinen Bauernvorteil. 5:2 - der Sieg war perfekt. Da war aber noch Dietmar Wendelgaß. Sein Kontrahent wurde vom Berichterstatter nicht gerade spielerisch hoch eingeschätzt. Zu schlecht schien mir sein Spiel. Im nachhinein entpuppte sich der Gast als ein Spieler mit INGO 113! In einem leicht vorteilhaften Endspiel (Läufer gegen Springer) bewies Dietmar nach fast achtstündigem zähen ringen, dass sein Läufer bei Bauern auf beiden Flügeln besser ist. Ein verdienter Sieg für den kampfstarken Dietmar! Weiter so! Das 6:2 wurde selbst von den kühnsten Optimisten nicht einmal annähernd erwartet! Bei 6:2 Punkten rückt die "Erste" jetzt auf Rang zwei vor.
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Scherer - Gersinska
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Stueckl - Steinhart
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Der souveräne Tabellenführer Donaueschingen muss wohl durch die Rochade gefällt werden, wenn man mit der Meisterschaft liebäugeln will. Vorher stehen aber noch andere schwierige Aufgaben bevor. Diese gilt es erst einmal unbeschadet zu überstehen. Zwar hat die Rochade gegen Neustadt, das sich inzwischen als schwaches Team entpuppt hat, unnötig eine Schlacht verloren, der Krieg geht jedoch weiter. Waterloo oder Wunder an der Murg? Das bleibt die Frage.
Dem Abstieg scheint Kuppenheim entronnen zu sein. Bei 6 Pluspunkten hat die Rochade schon mehr Zähler auf dem Habenkonto als die drei letzten Aufsteiger der Landesliga Mittelbaden/Ortenau in drei Jahren zusammenbrachten.
Einzelergebnisse: 1. Hartmut Metz ½, 2. Daniel Ackermann ½, 3. Jürgen Gersinska 1, 4. Alexander Hatz ½, 5. Jürgen Raub ½, 6. Dietmar Wendelgaß 1, 7. Axel Aschenberg 1, 8. Anton Stückl 1